Wilhelm von Schroetter (Politiker, 1837)

Wilhelm Georg Gotthilf von Schroetter (* 4. August 1837 in Landeshut, Provinz Schlesien; † 19. März 1918 in Frankfurt an der Oder[1]) war ein deutscher Politiker und Verwaltungsbeamter.[1]

Familie

Wilhelm von Schroetter stammte aus einer preußischen Beamtenfamilie, der 1840 das Adelsrecht verliehen wurde. Sein Vater war der preußische Appelationsgerichtspräsident und Justizrat in Bromberg Gustav Georg Theodor von Schroetter (1798–1882); seine Mutter Johanna Sophie Augustin (1805–1870).[2] Sein älterer Bruder Gustav von Schrötter (1830–1919) war ein preußischer Generalleutnant, sein jüngerer Bruder Waldemar Georg Emil (1842–1894) wurde preußischer Generalmajor.

Er heiratete am 12. April 1871 auf der Carlsburg[3] bei Laasphe Marie Franziska Freiin von Wittgenstein (* 30. März 1852 in Friedrichshütte/Laasphe, evgl, 10. März 1923 in Frankfurt/Oder)[4], die Tochter aus der Ehe des Eisenhüttenbesitzers Karl Franz Adolf Freiherr von Wittgenstein (1809–1866) und Bertha von Bach (1818–1905). Aus der Ehe stammten vier Söhne und zwei Töchter.[2]

Zum gleichnamigen Geschlecht, das 1685 in den polnischen Ritterstand erhoben wurde und mit Bruno von Schrötter ebenfalls einen Landrat in Wittgenstein (von 1851 bis 1854) hervorbrachte, bestand kein verwandtschaftliches Verhältnis.[2]

Leben

1857/58 leistete von Schroetter als Einjährig-Freiwilliger den Militärdienst und war 1866 sowie 1870/71 Kriegsteilnehmer.[2][1]

1859 legte er die Prüfung zum Auskultator ab und bestand 1861 die Prüfung zum Gerichts-Referendar bei der Bezirksregierung Bromberg. Am 8. Juli 1865 bestand er die Prüfung zum Regierungs-Assessor („gut“). 1866 war er für die Bezirksregierung Koblenz tätig.[2][1]

Am 9. August 1867 wurde er mit der Verwaltung des Landratsamtes Kreis Wittgenstein beauftragt. Am 1. Juli 1868 wurde er einstimmig zum 1. Kandidaten für das Landratsamt gewählt bei Verzicht des Kreistages auf die Benennung weiterer Kandidaten. Am 12. August 1868 erfolgte die definitive Ernennung zum Landrat des Kreises Wittgenstein. Er war Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Westfalen.[2][1]

Von Schroetter wurde am 10. August 1890 zum Oberregierungsrat und Abteilungs-Dirigenten bei der Regierung Frankfurt/Oder ernannt. Am 14. August 1909 erfolgte die altersbedingte Entlassung aus dem Staatsdienst.[2][1]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Bd. 8: Westfalen, Marburg 1980, S. 329
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der Provinz Hessen-Nassau und Waldeck, 1867–1945, Darmstadt/Marburg 1988, S. 186–187
  • Dietrich Wegmann: Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Provinz Westfalen 1815–1918, Münster 1969, S. 330 f.
  • Josef Häming: Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (Westfälische Quellen und Archivverzeichnisse, Bd. 2), Münster 1978, S. 566 (Nr. 1462)
  • LAV Münster: Landkreis Findbuch Wittgenstein, S. 12
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1917, Elfter Jahrgang, S.788

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein: Auskunft vom 26. November 2015
  2. a b c d e f g Eintrag Internet-Portal "Westfälische Geschichte": Wilhelm von Schroetter, abgerufen am 30. November 2015
  3. Die Carlsburg in der damaligen Gemeinde Kunst Wittgenstein wurde 1854 nach neunjähriger Bauzeit eingeweiht und diente über mehrere Generationen als Wohnsitz der Freiherren von Wittgenstein. Quelle: Dieter Bald, Buchprojekt Kunst Wittgenstein, bisher unveröffentlicht.
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1881, S.954
VorgängerAmtNachfolger
Julius von OvenLandrat des Kreises Wittgenstein
1855–1867
Graf Görtz-Wrisberg