Wilhelm Westphal (Bischof)

Bischofswappen Wilhelm Westphals, aus der Rehbein-Chronik
Grabstein Bischof Wilhelm Westphals

Wilhelm Westphal, auch Westval oder Westfal (* 1443 in Lübeck; † 31. Dezember 1509 ebenda) war Bischof von Lübeck.

Leben

Wilhelm Westphal war Sohn des Bürgermeisters Johann Westphal[1] und der Margaretha von Calven. Er hatte sich im Mai 1457 an der Universität Rostock immatrikuliert[2] und dort im Wintersemester 1459/60 den akademischen Grad eines Bakkalaurus der Sieben freien Künste erworben.[3][4] Er wurde Kanoniker in Lübeck, war Notar der römischen Rota und kurzzeitig Archidiakon in Stargard[5] und wurde später Dompropst in Lübeck. Am 30. August 1506 wurde er zum Bischof von Lübeck gewählt. Am 27. November 1506 erhielt er die päpstliche Bestätigung und am 22. August 1507 die Bischofsweihe. Er weihte 1508 die Annenkirche,[6] trat jedoch nicht sonderlich während seiner kurzen Amtszeit in Erscheinung. Er wurde im Chor des Lübecker Doms[7] beigesetzt. Seine Grabplatte mit der Figur des segnenden Bischofs wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an der südlichen Abschlussmauer des Chorraums beim Lettner aufgerichtet, wo sie sich bis heute erhalten hat.[8]

Der Lübecker Ratsherr Heinrich Westfal war sein Bruder.

Literatur

  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 249–250 (Abbildung der Grabplatte S. 249) Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9.
  • Christiane Schuchard: Die Rota-Notare aus den Diözesen des deutschen Sprachraums 1471–1527 – Ein biographisches Verzeichnis. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Band 93, Heft 1, S. 104–210, hier S. 198–199.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck, Band 10, S. 41
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal; Wilhelmus Westphal honoratus propter patruum suum dominum episcopum Lubicensem secunda die. Postea episcopus Lubicensis.
  3. Matrikel Universität Rostock I. S. 123 Sp. a als Wilhelmus Westuael
  4. Rostocker Matrikelportal, Eintrag in das Dekanatsbuch, WS 1459/60, Phil.Fak., Nr. 1
  5. Johann Jakob Sell: Geschichte des Herzogthums Pommern: von den ältesten Zeiten bis zum Tode des letzten Herzoges, oder bis zum Westphälischen Frieden 1648. Berlin 1819, S. 286 (books.google.de)
  6. Theodor Hach: Lübecker Glockenkunde. 1913, S. 88
  7. Memorienregister: „sepultus in medio choris“
  8. Baltzer, Bruns (1920), S. 250.
VorgängerAmtNachfolger
Dietrich II. ArndesBischof von Lübeck
1506–1509
Johannes VIII. Grimholt

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Wappen des Lübecker Bischofs w:de:Wilhelm Westphal (Bischof) aus der Rehbein-Chronik
Westphal Grabplatte.jpg
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Ledger stone of Bishop Wlihelm Westphal (1509) in Lübeck cathedral