Wilhelm Spahr
Wilhelm Spahr (* 8. März 1867 in Lich; † 3. Juni 1945 ebenda[1]) war ein deutscher Architekt.
Bauten und Entwürfe
1892 bekam er den ersten Bauauftrag, und zwar für die Bäckerei Klingelhöfer in der Haspelstraße in Marburg.[2] 1893–94 errichtete er die östlich von Stadtallendorf gelegene Wallfahrtskapelle Mariabild, die Carl Schäfer 1877 entworfen hatte. 1894 veränderte er das Schiff der ev. Kirche zu Bortshausen. In den Jahren 1895–1897 arbeitete der Protestant[3] Spahr an den Entwürfen, Plänen und dem Bau der Synagoge an der Marburger Universitätskirche, die 1938 zerstört wurde.[4][5][6] Die Evangelische Kirche Ascherode, unweit Treysa, erneuerte Spahr 1896/1897.[7] 1899/1900 entstand nach Spahrs Entwurf das Privathaus Bismarckstraße 32 in Marburg.[8] 1901 wurde das Hotel Spies zu Gladenbach (Markstr. 28) von ihm im späthistoristischen Stil errichtet. Mit der Planung der Synagoge der Limburger Gemeinde beschäftigte er sich 1902/1903[9], 1903/1904 folgten Entwürfe für das Corpshaus der Teutonia Marburg[10]. Eine von ihm entworfene Arbeitersiedlung am Rothenberg in Marburg (heute: Hausnummern 30 bis 44) wurde 1910 fertiggestellt.[2] 1910/1911 erschien Spahrs Publikation „Über das Restaurieren der Baudenkmäler im Kreise Marburg i. H.“ in „Die Kunst unserer Heimat“.[11]
Literatur
- Elmar Brohl: Das Corpshaus der Teutonia Marburg. Marburg 2010. (= Marburger Stadtschriften (MSS), Nr. 95.) (Inhaltsverzeichnis online)
- Elmar Brohl: 100 Jahre Rotenberg 30-44. Festschrift zum 28. Aug. 2010. Marburg 2010.
- Folkhard Cremer u. a. Georg Dehio. Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I München/ Berlin, 2008, S. 38, 118, 326, 855.
- Markus Kiefer: Kirchenkonkurrenz in Marburg. Idee und Planung einer katholischen Elisabethkirche. Bauentwürfe und Aktenstücke aus wilhelminischer Zeit. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Band 33 (2006), S. 253–299. (Vorschau bei JSTOR)
- Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 1906 Online
- Albrecht Hoffmann: Baukunst in Forschung und Praxis. Marburger Architekten und Ingenieure in althessischer und preußischer Zeit. (= Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, Band 84.) (hrsg. vom Magistrat der Universitätsstadt Marburg), Rathaus-Verlag, Marburg 2006, ISBN 978-3-923820-84-9. (Inhaltsverzeichnis online)
Weblinks
Quellen
- Archivalien und Schriften im BAM-Portal [1]
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag Wilhelm Spahr in: „archthek“ – Historisches Architektenregister, Abschnitt Sobanski – Squeder (unter Verweis auf frdl. Hinweis von Herrn E. Brohl (2010))
- ↑ a b Bericht auf mittelhessen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bericht der Humanistischen Union Marburg (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Die Synagogen in Marburg
- ↑ Artikel zur Synagogeneinweihung (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Digitalen Archiv Marburg
- ↑ Bilder der Synagoge im Bildindex der Kunst und Architektur
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen 1, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, 2008 ISBN 978-3-422-03092-3; S. 38
- ↑ Geschichte der Gebäude der Archivschule Marburg
- ↑ Karte mit Erläuterungen
- ↑ vgl. Marburger Stadtschriften: MSS Nr. 95 - Das Corpshaus der Teutonia Marburg
- ↑ Wilhelm Spahr: Über das Restaurieren der Baudenkmäler im Kreise Marburg i. H. In: Die Kunst unserer Heimat, Jahrgang 1910, Heft 5.
Personendaten | |
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NAME | Spahr, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 8. März 1867 |
GEBURTSORT | Lich |
STERBEDATUM | 3. Juni 1945 |
STERBEORT | Lich |
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Autor/Urheber: Oliver Abels (SBT), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Limburg, Hessen: Gedenktafel für die 1938 zerstörte Synagoge
Architect drawing of the synagogue of Marburg (1896*1938).