Wilhelm Maxon

Wilhelm Georg Maxon (* 3. Juli 1894 in Bayreuth; † 12. September 1971 in Weisham am Chiemsee) war ein deutscher Landschaftsmaler und Grafiker.

Leben

Maxon stammt aus einem liberalen Elternhaus in Bayreuth. 1913 studierte er an der Kunstgewerbeschule München bei Fritz Helmuth Ehmcke und 1918 in München zunächst Theaterwissenschaften. In der von ihm 1919 gegründeten privaten Kunstschule in München-Schwabing, die „Vereinigten Ateliers“[1] war unter anderem 1938 die spätere Bildhauerin Marianne Lüdicke seine Schülerin. Die Schule diente der Aufnahmeprüfungsvorbereitung für die Akademie der Bildenden Künste München. Maxon erhielt dort auch einen Lehrauftrag. Daneben veranstaltete er regelmäßig eine Sommermalschule in Weisham bei Prien. Die Stadt München bedachte ihn 1929 mit einem Reisestipendium.

Von 1924 bis 1931 ist seine Teilnahme an den Ausstellungen der Münchener Neuen Secession belegt, bei der er als Gast ausstellte: 1924 mit zwei Gemälden,[2] 1927 mit einem Bild,[3] 1928 bereits mit drei Gemälden,[4] 1929 mit einem Landschaftsgemälde,[5] zuletzt 1931 ebenfalls mit drei Gemälden.[6]

Maxon war 1930 Mitglied der Ausstellungsgemeinschaft 7 Münchner Maler, die erstmals 1931 unter diesem Ausstellungstitel im Lenbachhaus gemeinsam auftrat.[7] Im Sommer 1932 war er an der Kunstausstellung München 1932 im Deutschen Museum bei den Münchener Juryfreien mit drei Werken beteiligt.[8]

Vom 29. Oktober bis 18. November 1932 fand in der Münchener Galerie Heinemann die einzige Einzelausstellung Maxons unter dem Titel Kollektiv-Ausstellung W. Maxon statt, in der 37 Gemälde gezeigt wurden.[9]

1937 wurden das Gemälde Gemüsegarten in Weisham aus der Städtischen Galerie im Lenbachhaus,[10] das Gemälde Moorlandschaft aus der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und drei Grafiken aus dem Pfälzischen Gewerbemuseum in Kaiserslautern als „entartet“ ausgesondert und vernichtet.[11] Allerdings konnte Maxon 1939, 1941, 1942 und 1943 in der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München sechs Zeichnungen ausstellen, die alle verkauft wurden, darunter zwei an Willy Messerschmitt.[12]

Nach der Zerstörung seines Münchner Ateliers durch eine Fliegerbombe zog er 1943 mit Frau Clara und Tochter an den Chiemsee.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Maxon 1945 Mitgründer des Kulturkreises Chiemsee. Im August 1945 veranstaltete Maxon in Prien eine der ersten freien Kunstausstellungen nach dem „Dritten Reich“. Maxon war 1967 bei der Großen Kunstausstellung in München vertreten.

Ehrungen

Retrospektiven

  • 2012 gab es in Prien in der Galerie im Alten Rathaus eine Retrospektive Wilhelm Georg Maxon (1894–1971) und das „Dokumentum Humanum“ vom 16. März bis zum 22. April 2012. Hierzu erschien ein Katalog.
  • 2013 stellte die Inselgalerie Gailer in der Städtischen Galerie Rosenheim ein nachgestelltes Atelier Wilhelm Georg Maxons aus.[13]

Werk

  • Tessin. 12 Steinzeichnungen. Mit einer Einleitung von Oskar Maria Graf. C. Steinitz Verlag, München 1922. Mappenwerk.
  • Arbeit am Rhein. Mit einer Einleitung von Oskar Maria Graf. C. Steinitz Verlag, München 1922. Mappenwerk.
  • Handbemalte Holzschnitte. Mit einer Einführung von Alexander Heilmeyer. C. Steinitz Verlag, München 1922. Mappenwerk.

Öffentliche Sammlungen

Werke von Maxon finden sich in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, der Staatlichen Graphischen Sammlung in München, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München, der Pfalzgalerie Kaiserslautern, der Städtischen Galerie Rosenheim und dem British Museum in London.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Später auch als: Kunstschule W. G. Maxon/Kallenberger, vereinigte Ateliers für angewandte und bildende Kunst in München.
  2. Katalog: Münchener Neue Secession X. Ausstellung 1924. C. Wolf und Sohn, München 1924, S. 19 (Park im Tessin; Abziehendes Gewitter).
  3. Katalog: Münchener Neue Secession XIII. Ausstellung 1927. C. Wolf und Sohn, München 1927, S. 23 (Roccabella).
  4. Katalog: Münchener Neue Secession XIV. Ausstellung 1928. C. Wolf und Sohn, München 1928, S. 23 (Pfälzische Landschaft; Ziegelei; St. Benoit).
  5. Katalog: Münchener Neue Secession XV. Sommer-Ausstellung 1929. C. Wolf und Sohn, München 1929, S. 20 (Steinlingalm).
  6. Katalog: Münchener Neue Secession 1931 Frühjahrsausstellung. C. Wolf und Sohn, München 1931, S. 18 (Landschaft mit blauem Haus; Verschneite Dächer; St. Malo).
  7. Einleitung zu: Elke Lauterbach: 7 Münchner Maler. 1999 (Memento desOriginals vom 2. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.utzverlag.de.
  8. Kunstausstellung München 1932 im Deutschen Museum (Bibliothekbau). 1. Juni bis Anfang Oktober 1932. Amtlicher Katalog. Veranstalter: Die Ausstellungsleitung München e.V.; Münchener Künstlergenossenschaft; Verein Bildender Künstler Münchens „Secession“ e.V.; Münchener Neue Secession. Knorr & Hirth, München 1932, S. 64 (Hügellandschaft; Ziegelei; Seelandschaft).
  9. Faltblatt auf Galerie Heinemann online im GNM. Abgerufen am 11. Januar 2014.
  10. Zitiert nach Elke Lauterbach: 7 Münchner Maler. München 1999, S. 49.
  11. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  12. GDK-Research, Suche: Wilhelm Maxon.
  13. Sonderausstellung Wilhelm Georg Maxon. Mit Bilderstrecke. Abgerufen am 11. Januar 2014.