Wilhelm Klingenbrunner

Wilhelm Joseph Klingenbrunner (* 27. Oktober 1782 in Wien; † 2. November 1850[1] in Wien) war ein österreichischer Komponist, Flötist und Gitarrist der Klassik.

Leben

Klingenbrunner erhielt Gesangsunterricht am Wiener Stephansdom, war ab 1793 Chorknabe im Stift Lilienfeld und erhielt Unterricht in verschiedenen Instrumenten (Flöte, Klarinette und Bassetthorn).

Er arbeitete als Obereinnehmer in der Kassa des Landschaftseinnehmeramts der Niederösterreichischen Ständeverwaltung[2] und „benützte die Muße seines Berufes zur Ausbildung in der Musik und zu literarischen Arbeiten.“[3]

Werk

Stockflöte (Csakan), Wien, Mitte 19. Jahrhundert

Klingenbrunner komponierte Salonmusik für Flöte, Stockflöte (Csakan) und für Gitarre und schrieb (unter dem Pseudonym Wilhelm Blum) Theaterstücke, von denen einige 1815 bis 1831 im Wiener „Theater in der Leopoldstadt“ uraufgeführt wurden.[2] Seine Bühnenwerke wurden zahlreich aufgeführt, aber nicht gedruckt.[4] Gemeinsam mit Simon Molitor schrieb er (unter dem Pseudonym R. Klinger) 1812 einen „Versuch einer vollständigen Anleitung zum Guitarrespielen“.[5] 1815 veröffentlichte er in Wien eine „Csakanschule“.[6]

Literatur

  • Klingenbrunner, Wilhelm. In: Heinz Rupp, Carl Ludwig Lang (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Auflage. Band 8. Fancke Verlag, Bern/München 1981, ISBN 3-7720-1537-9, S. 1335.
  • Ingrid Bigler-Marschall: Klingenbrunner (Ps. Blum u. Schmidt), Wilhelm. In: Deutsches Theater-Lexikon. Nachtragsband 3: K – L. De Gruyter, 2015, ISBN 978-3-11-031137-2, S. 111.
  • Elisabeth Th. Hilscher: Klingenbrunner, Wilhelm Joseph (Pseud.e Wilhelm Blum, R. Klinger). In: Oesterreichisches Musiklexikon online. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 25. April 2003, doi:10.1553/0x0001d4cb (musiklexikon.ac.at [abgerufen am 30. Oktober 2023]).
  • Constantin von Wurzbach: Klingenbrunner, Wilhelm. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 100 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Ingrid Bigler-Marschall: Klingenbrunner (Ps. Blum u. Schmidt), Wilhelm. In: Deutsches Theater-Lexikon. Nachtragsband 3: K – L. De Gruyter, 2015, ISBN 978-3-11-031137-2, S. 111.
  2. a b Elisabeth Th. Hilscher: Klingenbrunner, Wilhelm Joseph (Pseud.e Wilhelm Blum, R. Klinger). In: Oesterreichisches Musiklexikon online. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 25. April 2003, doi:10.1553/0x0001d4cb (musiklexikon.ac.at [abgerufen am 30. Oktober 2023]).
  3. Josef Zuth: Simon Molitor und die Wiener Gitarristik (um 1800). Goll, Wien 1920, S. 70.
  4. Klingenbrunner, Wilhelm. In: Heinz Rupp, Carl Ludwig Lang (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 3. Auflage. Band 8. Fancke Verlag, Bern/München 1981, ISBN 3-7720-1537-9, S. 1335.
  5. Simon Molitor, R. Klinger: Versuch einer vollständigen methodischen Anleitung zum Guitarespielen. Hrsg.: Stefan Hackl. Doblinger, Wien/München 2008, ISBN 978-3-900695-96-5.
  6. Marianne Betz: Csakan (Hung. csákány: ‘cane flute’). In: Grove Music Online. 20. Januar 2001.

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"Czakan" im Österreichischen Blasmusikmuseum Oberwölz Steiermark.jpg
Autor/Urheber: Rudolfgitti, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stockflöte, Länge ca. 83 cm, 4 Teile: Unterteil mit Metallspitze (Messing), Mittelteil (hinten Daumenloch, vorne 7 Grifflöcher und eine Klappe), Oberteil mit Kernspalt-Mundstück, Kappe (als Griffstück zu benutzen, mit zwei Anblasluftlöchern; Material: Buchsbaum?, Hersteller: Stephan Koch (Wien), Mitte 19. Jahrhundert.