Wilhelm Goette
Wilhelm Goette (* 23. Februar 1873 in Straßburg, Elsass; † 2. Oktober 1927 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der in Gotha und Plauen wirkte.
Leben
Wilhelm Goette war der Sohn eines Hochschullehrers. Seine Schulzeit verlebte er in Straßburg und Rostock.[1] Goette studierte danach Architektur an der Technischen Hochschule München und an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg. Während seines Studiums wurde er 1893 Mitglied der Burschenschaft Rhenania München. Er begann nach dem 1. Staatsexamen im Hochbaufach 1898 ein Referendariat (als Regierungsbauführer) im öffentlichen Bauwesen bei verschiedenen Bauprojekten in Berlin. Das 2. Staatsexamen legte er 1901 ab und wurde zum Regierungsbaumeister (Assessor) ernannt. 1904 wurde er als Garnisonsbauinspektor nach Kassel versetzt. 1907 verließ er den Staatsdienst und wechselte als Stadtbaurat in die kommunale Bauverwaltung der Stadt Gotha.
Ab 1. März 1910 war er im Stadtbauamt Plauen tätig; dort wurde er 1915 zum Stadtbaurat auf Lebenszeit gewählt. Er hatte das Amt bis zu seinem Tode auf einer mit Oberbürgermeister Lehmann unternommenen Inspektionsreise in Bayern inne. Er starb an einem Schlaganfall. In seinem Privatleben zeigte Goette vielseitige kulturelle Interessen, so als Sänger und Vorstandsmitglied des Richard-Wagner-Vereins. Ferner betätigte er sich als Amateurfotograf und war Vorsitzender des Kunstvereins in Plauen.[1]
Ehrungen
In Plauen ist zu seinen Ehren die Wilhelm-Goette-Straße benannt.
Werk
Bauten in Gotha
- 1907–1909: Stadtbad, Bohnstedtstraße 6[2]
- 1907–1908: Ratskeller, Hauptmarkt
- 1907–1908: Rathaus, Hauptmarkt (Fassadenumgestaltung im Stil der Neorenaissance)
- 1909–1911: Arnoldischule und Turnhalle, Eisenacher Straße
Bauten in Plauen
- 1909–1912: König-Albert-Bad, Hofer Straße[3] (nach Entwurf von Stadtbauinspektor Arno Dolzig[4])
- nach 1910: Städtisches Freibad in Haselbrunn
- nach 1910: Ausbau des Vogtländischen Kreismuseums[1]
- nach 1910: Umbau des Theaters
- seit 1911: Regulierung des Elsterlaufs unterhalb der Gasanstalt und bei der Leuchtsmühle stromabwärts[1]
- 1911: Zweite Höhere Bürgerschule, ab 1920 Diesterwegschule[5]
- 1912: Sparkassengebäude, Neundorfer Straße
- 1912–1923: Neues Rathaus[6]
- 1913: Feuerwache, Neundorfer Straße 3
- 1914: Bürgerschule in Haselbrunn (heute Rückertschule)
- 1918: Grabmal auf dem Hauptfriedhof für die Opfer der Explosionskatastrophe im Kartuschierwerk am 19. Juli 1918[7][1]
- 1918: Städtischer Hauptfriedhof[8]
- 1925: Forstamt Plauen, Am Fuchsloch 1
Außerdem gehörte zu Goettes dienstlichen Aufgaben auch die Bauleitung beim Bau der Markuskirche in Haselbrunn (1910–1913), deren Entwurf von dem Berliner Architekten Heinrich Adam stammte.
Schriften
- Lage und bauliche Entwicklung der Stadt Plauen. In: Plauen i. Vogtland. (Deutschlands Städtebau) DARI-Verlag, Berlin-Halensee 1926, S. 10–50 (Hauptschriftleitung des Bandes über Plauen)
Literatur
- Annaliese Saupe: Stadtbaurat Wilhelm Goette. In: Curt Röder: Vogtländisches Jahrbuch, 19. Jg. 2002, Plauen, S. 96–98 ISBN 3-9290-3926-5
- Heinz Zehmisch: Goette, Wilhelm. Stadtbaurat, Architekt. In: Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V. Plauen (Hrsg.): Berühmte Vogtländer, Band III. Satzart, Plauen 2002, Seite 36.
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 254–255.
Weblinks
- Kurzbiografie
- Literatur von und über Wilhelm Goette im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bau der Arnoldischule Gotha (PDF; 514 kB)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Annaliese Saupe: Stadtbaurat Wilhelm Goette. 2002, Plauen, S. 96–98
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.ifm.com/obj/PR_Municipal_swimmingpool_Plauen_DE.pdf
- ↑ http://www.spitzenstadt.de/plauen/1-spitzengeschichten/das-koenig-albert-bad-plauen.html
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Baumeister, Jahrgang 1923, Heft 10
- ↑ http://www.spitzenstadt.de/plauen/1-spitzengeschichten/explosion-in-der-ehemaligen-frauenfabrik---spitzengeschichten-teil-25-.html
- ↑ Der Baumeister, Jahrgang 1918, Heft 11
Personendaten | |
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NAME | Goette, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und kommunaler Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1873 |
GEBURTSORT | Straßburg, Elsass |
STERBEDATUM | 2. Oktober 1927 |
STERBEORT | Garmisch-Partenkirchen |
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Urne des Architekten und Baubeamten Wilhelm Goette (1873-1927) auf dem Hauptfriedhof Plauen
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Plauen, denkmalgeschütztes Haus in der Rückertstraße, Ecke Gunoldstraße (Rückertstraße 33). Schulgebäude der Grund- und Mittelschule „Friedrich Rückert“
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Turnhalle der Arnoldischule in Gotha
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Bild der Jugendherberge Plauen in der Alten Feuerwache
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Diesterweg-Gymnasium Plauen, Ecke Diesterwegstraße/Comeniusstraße - Blick auf den Haupteingang
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Innungshalle auf dem Unteren Hauptmarkt
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Turm und alte Fassade des Neuen Rathauses in Plauen
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Die Arnoldischule in Gotha (Thüringen).
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Plauen, denkmalgeschütztes Sparkassengebäude zwischen Markt- und Nobelstraße, von der Neundorfer Straße gesehen (Marktstraße 17).
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Plauen, Krematorium des Hauptfriedhofs (Kleinfriesener Straße 14).