Wilhelm F. Rabe

Wilhelm Friedrich Karl Rabe (* 5. Juni 1893 in Breslau; † 1. April 1958 in München) war ein deutscher Astronom.

Leben

Nach dem 1912 bestandenen Abitur begann Rabe an der Breslauer Universität das Studium der Astronomie, das er, bedingt durch den Ersten Weltkrieg und eine Lehrstuhlvakanz, erst 1921 abschloss. Er wurde mit einer Dissertation über die exakte Bahnbestimmung von Castor promoviert.[1]

Er ging 1927 als Assistent an die Sternwarte Bogenhausen in München. Dort erfolgten 1928 seine Habilitation, 1934 die Ernennung zum Observator und außerplanmäßigen Professor und von 1935 bis 1946 die Leitung der Sternwarte.[1] Rabe galt als überzeugter Nationalsozialist,[2] seine Nachfolge Wilkens als Direktor der Sternwarte wurde vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vorgeschlagen und durchgesetzt.[3] Am 1. April 1958 kam er durch einen Verkehrsunfall durch einen außer Kontrolle geratenen Lastwagenanhänger ums Leben.[1]

Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen zählen Verbesserungen in der Methodik der Bahnbestimmungen von Doppelsternen sowie Methoden der fotografischen Messung von Doppelsternen. Er wurde bereits 1950 wieder als Mitglied in die Internationale Astronomische Union aufgenommen.[1] Der Marskrater Rabe ist nach ihm benannt.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d F. Schmeidler: Nachruf auf Wilhelm Rabe. In: Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft. Bd. 10, 1958, S. 5–8, bibcode:1958MitAG..10....5S.
  2. Klaus Hentschel, Monika Renneberg: Eine akedemische Karriere, Der Astronom Otto Heckmann im Dritten Reich. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jahrgang 43, Heft 4, 1995, Fußnote 21 auf Seite 586 (hier online).
  3. Reinhold Häfner: Geschichte der Universitäts-Sternwarte München, 175 Jahre Sternwarte Bogenhausen. Universitäts-Sternwarte München, August 1992, abgerufen am 30. November 2020.
  4. Rabe on Mars. In: Gazetteer of Planetary Nomenclature. Abgerufen am 30. November 2020.