Wilhelm Bender (Theologe)

Wilhelm Bender (* 15. Januar 1845 in Münzenberg (Hessen); † 8. April 1901 in Bonn) war ein protestantischer Theologe.

Bender studierte seit 1863 in Göttingen und Gießen, besuchte 1866–67 das Predigerseminar zu Friedberg und wurde Religionslehrer am Gymnasium und Hilfsprediger in Worms; 1876 folgte er einem Ruf nach Bonn als ordentlicher Professor der Theologie.

1883 rief seine Festrede zum 400sten Geburtstag Martin Luthers einen Sturm der Entrüstung von Seiten des orthodoxpietistischen evangelischen Klerus der beiden westlichen preußischen Provinzen, der sich verletzt fühlte, hervor. 1888 wechselte er auf eine Professur für allgemeine Religionswissenschaft in der Philosophischen Fakultät in Bonn.

Schriften

  • Der Wunderbegriff des Neuen Testaments. Frankfurt 1871
  • Schleiermachers Theologie. 2 Bde. Nördlingen 1876–78
  • Johann Konrad Dippel, der Freigeist aus dem Pietismus. Bonn 1882
  • Reformation und Kirchentum, eine akademische Festrede zur Feier des 400jährigen Geburtstags Martin Luthers. Bonn 1884 (in 9 Auflagen)

Literatur

  • Willibald Beyschlag: Der Bender'sche Streit in der evangelischen Kirche der Rheinprovinz, Bonn 1884.
  • Johann Clüver: Die Bender'sche Lutherrede und ihre Gegner, Bonn 1885.
  • Heinrich Karpp: Bender, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 39 f. (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm BautzBENDER, Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 481.
  • Joachim Weinhardt: Wilhelm Bender (1845–1901). Von der Vermittlungstheologie zur evolutionären Religionsphilosophie. ZNThG 10 (2003), S. 26–64.
  • Hermann-Peter Eberlein: Reformation und Kirchentum – Aktualität und Grenzen der Benderschen Lutherrede 1883. Jahrbuch für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 63 (2014), S. 251–259.