Wilhelm Bader junior

Wilhelm Bader junior (* 27. Mai 1875 in Hardheim; † 26. März 1964) war ein deutscher Orgelbauer in Hardheim.

Firmenplakette in St. Bartholomäus (Krombach, Eichsfeld)

Leben

Wilhelm Bader jun. wurde am 27. Mai 1875 in Hardheim als erstes Kind des Orgelbauers Wilhelm Bader sen. geboren. Er wanderte 1909 in die Schweiz aus, wo er schon vorher auf Reisen Kontakte aufgenommen hatte. In Luzern trat er als Kompagnon in das Orgelbaugeschäft (Felix Michael) Beiler ein. 1910 kam noch Heinrich Schmelzeis hinzu, der durch einige Erfindungen bekannt wurde. Der Betrieb funktionierte einige Zeit ganz gut, bis er durch Misswirtschaft am 30. Juni 1911 wegen Zahlungsunfähigkeit in Konkurs ging. Bader konnte sich mit den Gläubigern einigen und seine Anteile retten, indem er schon vorher, am 15. Februar, das ihm gehörende Werkstattinventar an Schmelzeis veräußerte und mit ihm einen neuen Gesellschaftervertrag geschlossen hatte. 1914 kehrte er nach Hardheim in die Werkstatt Wilhelm Bader & Söhne zurück.

1922 übernahm er den Betrieb in der Bretzinger Straße in Hardheim, und kaufte 1936 die Anteile seines Bruders Maximilian Bader. Wilhelm Bader jun. verlegte 1938 den Betrieb auf sein Anwesen in die Hofackerstraße. Hier führte er seinen Betrieb bis 1960 fort.

Im hohen Alter von 83 Jahren hatte Wilhelm Bader jun. noch eine außergewöhnliche Ehre erfahren. Zusammen mit seinem Schwiegersohn Gerhard Kaminski (1913–1982) durfte er dank der Vermittlung des Mainzer Prälaten August Schuchert im März 1958 in Rom am Campo Santo Teutonico die dortige Orgel instand setzen und an einer Audienz von Papst Pius XII. im Petersdom teilnehmen. Er heiratete am 19. Mai 1901 in Hardheim Amalia Wiederroth (1879–1937) aus Michelbach (Württemberg). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Wilhelm Bader jun. starb am 26. März 1964.

Die Orgelbauwerkstätte Wilhelm Bader jun. wurde 1960 von Orgelbaumeister Hans Theodor Vleugels übernommen. In den Jahren 1960 bis 1966 wurde der Betrieb mit der Orgelbauwerkstätte Max Bader zusammengefasst und von den Orgelbaumeistern Hans Theodor Vleugels und Paul Mund geführt. 1967 wurde daraus dann die Orgelbau Vleugels GmbH.

Literatur

  • Die Orgel – Königin der Instrumente. Rund 150 Jahre Orgelbautradition in Hardheim, Begleitbroschüre zur Sonderausstellung im Erfatal-Museum

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Krombach (Eichsfeld) St. Bartholomäus 06.jpg
Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Firmenplakette Wilhelm Bader am Orgelspieltisch der Kirche St. Bartholomäus (Krombach, Eichsfeld)