Wilhelm-Hunold von Stockhausen

Wilhelm-Hunold von Stockhausen (* 30. Januar 1892 in Münster; † 22. Mai 1954 in Koblenz) war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Wilhelm-Hunold war ein Familienmitglied des westfälischen Adelsgeschlechtes Stockhausen. Er begann seine militärische Karriere am 3. April 1911 als Fähnrich in der Preußischen Armee. Seine Beförderung zum Leutnant erfolgte am 18. August 1912. Er diente als Offizier im Ersten Weltkrieg. Nach Ende des Krieges wurde er in die Reichswehr übernommen. 1936 war er unter anderem Kommandeur der Unteroffiziersschule in Potsdam. In der Wehrmacht führte er im Zweiten Weltkrieg als Kommandeur unter anderem von Mitte 1939 das Infanterie-Regiment Großdeutschland (mot.) mit einer Unterbrechung bis 1941.[1] Vom 20. Juni 1942 bis zum 27. Juli 1944 war er mit Unterbrechung Kommandeur der 281. Sicherungs-Division. Vom 21. Dezember 1944 bis Kriegsende war er Kommandeur der Kriegsgefangenenlager im Wehrkreis I (Königsberg).[2]

Stockhausen weilte von 1945 bis 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft und wurde anschließend bis 1952 in jugoslawischer Haft festgehalten.[3] 1945 war er von den britischen Besatzungsbehörden in ihrer Besatzungszone in Ostholstein im Sperrgebiet F als Oberkommandierender[4] der dort konzentrierten deutschen Wehrmachtsangehörigen eingesetzt.[5] Diese wurden als Surrendered Enemy Personnel festgehalten und völkerrechtswidrig der Kriegsgefangenenstatus verweigert.[6]

Ein von ihm am 28. Januar 1952 abgefasster Lagebericht konnte aus seiner Haft in Sremska Mitrovica in der Woiwodina nach Deutschland geschmuggelt werden. Das Dokument gelangte bis zum damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer.[7]

Auszeichnungen

Literatur

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0.
  • Ludger Tewes: Die Panzergrenadierdivision "Grossdeutschland" im Feldzug gegen die Sowjetunion 1942 bis 1945, Klartext Verlag Essen 2020, ISBN 978-3-8375-2089-7.

Einzelnachweise

  1. Ludger Tewes, Panzergrenadierdivision Grossdeutschland, S. 36 Anm. 15 Nachweis seiner Personalakte im Bundesarchiv, S. 42–49, S. 108 Dienstantritt seines Nachfolgers Walter Hoernlein am 10. August 1941.
  2. Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, S. 335.
  3. Jürgen Kilian: Wehrmacht und Besatzungsherrschaft im Russischen Nordwesten 1941–1944, S. 120. (eingeschränkte Vorschau Online bei Google Book Search).
  4. Kameradschaft der Feldjäger (Hrsg.): Die Namensvorläufer der Feldjägertruppe der Bundeswehr 1740-1946 Band 1, Selbstverlag, S. 159
  5. Der Kral (Ralf Ehlers, Kasseedorf)
  6. Sperrgebiet F (marineoffizier.eu) (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  7. Roland Kaltenegger: Titos Kriegsgefangene: »Folterlager, Hungermärsche und Schauprozesse«, L. Stocker Verlag, 2001, S. 306. (eingeschränkte Vorschau Online bei Google Book Search).
  8. Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, S. 335.