Wilde Sau (Fluss)
Wilde Sau Saubach | ||
(c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0 Regulierter Abschnitt in Wilsdruff (Blick vom Badersteg zum Lunapark) | ||
Daten | ||
Lage | Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Elbe → Nordsee | |
Quelle | in Pohrsdorf 50° 59′ 26,7″ N, 13° 31′ 28,85″ O | |
Mündung | bei Gauernitz (am gegenüberliegenden Elbufer von Coswig)Koordinaten: 51° 6′ 40,1″ N, 13° 34′ 22,9″ O 51° 6′ 40,1″ N, 13° 34′ 22,9″ O
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Länge | etwa 22 km | |
Abfluss am Pegel Wilsdruff[1] AEo: 26,03 km² Lage: 10,7 km oberhalb der Mündung | NNQ (25.07.1990) MNQ 1979/2010 MQ 1979/2010 Mq 1979/2010 MHQ 1979/2010 HHQ (13.08.2002) | 10 l/s 38 l/s 174 l/s 6,7 l/(s km²) 5,09 m³/s 26,9 m³/s |
Die Wilde Sau, auch Saubach genannt, ist ein linker Nebenfluss der Elbe. Das Tal der Wilden Sau ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes Linkselbische Täler.
Name
Der Name ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs, was auch die Namen benachbarter Elbezuflüsse nahelegen. Es könnte dieselbe sprachliche Wurzel wie bei dem Donauzufluss Sava/Save zugrunde liegen. Der slawische Name hatte wahrscheinlich in etwa die Bedeutung Sturzbach, was auf das verhältnismäßig starke Gefälle im (oberen) Unterlauf der Wilden Sau zurückzuführen sein dürfte.
Infolge volkstümlicher, etymologischer Nameninterpretation entstand die Sage, dass eine Bache mit ihren Frischlingen beim Wühlen auf der Wiese auf eine Quelle gestoßen sei. Bronzeplastiken auf dem Wilsdruffer Marktplatz illustrieren diese Sage.
Geographie
Die Wilde Sau entspringt am Tharandter Wald in Pohrsdorf, verläuft hauptsächlich in nordnordöstliche Richtung, durchfließt u. a. die Stadt Wilsdruff und mündet bei Gauernitz nach etwa 22 Kilometern in die Elbe. Der Höhenunterschied zwischen Quelle und Mündung beträgt etwas mehr als 250 m.
Besonders im flachen Gelände ihres Oberlaufs bildete die Wilde Sau infolge der geringen Fließgeschwindigkeit ausgeprägte Mäander, die in den Ortslagen zum Teil bis hin zur Flussbegradigung reguliert worden sind.
Hochwasser
Bei den Hochwasserkatastrophen 1958, 2002 und 2013 verwüstete der sonst eher friedliche Bach bebaute und unbebaute Grundstücke erheblich, 2002 gab es dabei in Wilsdruff ein Todesopfer.
Brücken
In unmittelbarer Nähe des ehem. Bahnhofes in Wilsdruff befindet sich der 1954 neu gebaute Saubachtalviadukt der ehem. Schmalspurbahn Freital-Potschappel–Nossen. Bei Wilsdruff überquert zudem die mittlerweile zum dritten Mal errichtete Saubachtalbrücke der Bundesautobahn 4 das verhältnismäßig tief eingeschnittene Tal der Wilden Sau. Diese 1996 eröffnete dritte Brücke hatte Vorgängerbauten aus den Jahren 1954 bzw. 1974 und 1936.
- (c) Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de
1946: Zerstörte Autobahnbrücke von 1936
- (c) Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de
Wiedererrichtete Autobahnbrücke
- (c) Udo und Joan Fugel, CC BY-SA 2.0
Fahrt auf der dritten Brücke in westlicher Richtung
Bilder
- (c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0
Quelle der Wilden Sau in Pohrsdorf
- (c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0
Unregulierter Abschnitt bei Niedergrumbach
- (c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0
Wilde Sau im Saubachtal in Klipphausen, wenige Kilometer vor der Mündung
Einzelnachweise
- ↑ Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 70, abgerufen am 25. Dezember 2017.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Udo und Joan Fugel, CC BY-SA 2.0
A4 Ausfahrt Wilsdruff
(c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0
Wilde Sau im Saubachtal in Klipphausen, wenige Kilometer vor der Mündung
Autor/Urheber: Ron Zschoche GERMANY www.ronz.de.gg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bach Wilde Sau in Wilsdruffer Winterstimmung
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Regulierter Abschnitt der Wilden Sau in Wilsdruff (Blick vom Badersteg zum Lunapark)
(c) Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de
Autor/Urheber: Thomas Richter, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Bronzeplastik auf dem Marktplatz von Wilsdruff illustriet eine Sage, die das Flüsschen „Wilde Sau“ betrifft, das die Stadt durchfließt. Die Gegend wurde vor der Ansiedlung deutscher Kolonisten ab der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts nur von Slawen bewohnt. Die heutige Bezeichnung erhielt das Flüsschen vermutlich infolge volkstümlicher Interpretation des ursprünglich slawischen Namens, der in etwa die Bedeutung „Sturzbach“ hatte. Nach einer Sage, die sich auf die deutschsprachige Namensinterpretation bezieht, stieß eine Bache, die mit ihren Frischlingen auf einer Wiese wühlte, auf die Quelle der „Wilden Sau“.
Autor/Urheber: Rainerhaufe (Diskussion) 08:33, 29. Jun. 2015 (CEST), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Viadukt über das Saubachtal in Wilsdruff
(c) Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de
(c) Thomas Richter, CC-BY-SA-3.0
Unregulierter Abschnitt der Wilden Sau bei Niedergrumbach