Wiktor Wassiljewitsch Tichonow (Eishockeyspieler)

RusslandRussland  Wiktor Tichonow
Geburtsdatum12. Mai 1988
GeburtsortRiga, Lettische SSR
Größe185 cm
Gewicht75 kg
PositionRechter Flügel
Nummer#10
SchusshandRechts
Draft
NHL Entry Draft2008, 1. Runde, 28. Position
Phoenix Coyotes
Karrierestationen
2004–2005HK ZSKA Moskau
2005–2006HK Dmitrow
2006–2008Sewerstal Tscherepowez
2008–2009Phoenix Coyotes
2009–2010Sewerstal Tscherepowez
2010–2011San Antonio Rampage
2011–2015SKA Sankt Petersburg
2015Chicago Blackhawks
2015–2016Arizona Coyotes
2016–2019SKA Sankt Petersburg
2019–2021Ak Bars Kasan
2021–2022Salawat Julajew Ufa

Wiktor Wassiljewitsch Tichonow (russisch Виктор Васильевич Тихонов; * 12. Mai 1988 in Riga, Lettische SSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2004 und 2022 unter anderem 111 Spiele für die Phoenix bzw. Arizona Coyotes und Chicago Blackhawks in der National Hockey League (NHL) auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Ebenso war Tichonow in der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) sowie der russischen Superliga aktiv, wo er für Sewerstal Tscherepowez, den SKA Sankt Petersburg, Ak Bars Kasan und Salawat Julajew Ufa weitere 590 Partien absolvierte. Mit der russischen Nationalmannschaft gewann er bei der Weltmeisterschaft 2014 die Goldmedaille. Tichonow ist der Enkel des berühmten gleichnamigen Eishockeytrainers Wiktor Tichonow.

Karriere

Tichonow erlernte das Eishockeyspielen bereits in seiner Kindheit, die er aufgrund des Berufes seines Vaters Wassili Tichonow teilweise in Nordamerika verbrachte. Dort spielte er zwischen 1993 und 1995, als sein Vater als Assistenztrainer für die San Jose Sharks arbeitete, für ein Jugendteam in Santa Clara. Weitere Trainerstationen seines Vaters brachten ihn nach Kansas City und Kentucky, ehe sie gemeinsam nach Europa zurückkehrten. Nach einer weiteren Station in Schweden folgte der Wechsel zurück in die russische Heimat, wo Tichonow schließlich im Juniorenbereich des HK ZSKA Moskau spielte.[1]

Seine erste Station im Profibereich war in der Saison 2004/05 die zweite Mannschaft des Armeeklubs HK ZSKA Moskau, mit der er in der dritthöchsten russischen Spielklasse auflief. Im Verlauf der Spielzeit 2005/06 wechselte er zum HK Dmitrow in die Wysschaja Liga, der zweithöchsten russischen Spielklasse. Dort verbuchte er in 36 Partien 14 Punkte. Zur darauffolgenden Spielzeit wechselte er zu Sewerstal Tscherepowez in die Superliga, der damaligen höchsten Spielklasse des Landes. Er spielte in lediglich vier Saisonspielen für die erste Mannschaft, wurde aber im Sommer, im Verlauf der Super Series 2007 nach den ersten vier Spielen der Serie nachnominiert, da die Russen viele Verletzungen zu beklagen hatten und zudem in den Spielen mehr als enttäuscht hatten. In der Saison 2007/08 gehörte Tichonow zum Stammkader von Sewerstal und wurde zum Jahresende 2007 ins Aufgebot der Juniorennationalmannschaft für die U20-Junioren-Weltmeisterschaft berufen. Dort gewann er die Bronzemedaille und wurde als bester Stürmer des Turniers ausgezeichnet. Im Verlauf der Superliga-Saison erzielte er in 43 Begegnungen zwölf Scorerpunkte, womit er zu den am meisten verbesserten jungen Spielern der Liga gehörte. Im NHL Entry Draft 2008 wurde er schließlich von den Phoenix Coyotes in der ersten Runde an 28. Gesamtposition ausgewählt, nachdem er in den Drafts der Jahre 2006 und 2007 bereits verfügbar aber unbeachtet geblieben war. Um sich die Rechte an Tichonow zu sichern, hatten die Coyotes zuvor zwei Draftpicks der zweiten Runde an die Anaheim Ducks abgegeben, die bis dahin die Rechte des 28. Picks gehalten hatten. Bereits am 1. Juli brachten ihn die Coyotes zur Vertragsunterschrift.[2] Durch überzeugende Leistungen im Trainingscamp konnte sich Tichonow bereits im Herbst 2008 im Stammkader von Phoenix durchsetzen.

Im schwachen Team der Phoenix Coyotes absolvierte der Stürmer im Verlauf der Saison 2008/09 61 Spiele, in denen er 18 Punkte verbuchte. Lediglich im Januar fiel er wegen einer Handverletzung zehn Spiele aus. Nachdem im Herbst 2009 ein Trainerwechsel bei den Coyotes vollzogen worden war, wurde Tichonow gemeinsam mit Kyle Turris vor dem Beginn der Spielzeit 2009/10 an die San Antonio Rampage, das Farmteam der Coyotes in der American Hockey League (AHL), geschickt. Dort verbrachte er die ersten beiden Monate des Spieljahres, ehe er an seinen Ex-Verein Sewerstal Tscherepowez aus der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) ausgeliehen wurde. Zur Saison 2010/11 kehrte er nach Nordamerika zurück, spielte jedoch ausschließlich für die San Antonio Rampage in der AHL. Im Oktober 2011 wurde er vom SKA Sankt Petersburg aus der KHL verpflichtet.

Nach vier Jahren in Sankt Petersburg wechselte Tichonow erneut in die National Hockey League, als er im Juli 2015 einen Einjahresvertrag bei den Chicago Blackhawks unterzeichnete. Für die Blackhawks absolvierte er elf Spiele, blieb dabei ohne Scorerpunkt und sollte im Dezember 2015 über den Waiver in die AHL geschickt werden. Dabei wurde er jedoch von den Arizona Coyotes verpflichtet, das nun unter leicht verändertem Namen firmierende Franchise, das ihn im NHL Entry Draft 2008 ausgewählt hatte. Nach einem Jahr in Nordamerika kehrte Tichonow im Juli 2016 zum SKA Sankt Petersburg zurück, wo er weitere dreieinhalb Spielzeiten verbrachte und zweimal den Gagarin-Pokal gewann. Nach kurzen Engagements bei den Ligakonkurrenten Ak Bars Kasan und Salawat Julajew Ufa beendete der 34-Jährige im Juli 2022 seine aktive Karriere.

Erfolge und Auszeichnungen

International

  • 2014 Bester Stürmer der Weltmeisterschaft
  • 2014 All-Star-Team der Weltmeisterschaft
  • 2015 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
2004/05HK ZSKA Moskau IIPerwaja Liga5921284924
2005/06HK DmitrowWysschaja Liga36681410
2005/06HK Dmitrow IIPerwaja Liga1659146
2006/07Sewerstal Tscherepowez IIPerwaja Liga2114163020
2006/07Sewerstal TscherepowezSuperliga40000
2007/08Sewerstal TscherepowezSuperliga4375124380114
2008/09Phoenix CoyotesNHL61881620
2008/09San Antonio RampageAHL42130
2009/10San Antonio RampageAHL1826812
2009/10Sewerstal TscherepowezKHL251411512
2009/10Almas TscherepowezMHL11010
2010/11San Antonio RampageAHL6010233326
2011/12SKA Sankt PetersburgKHL4217133018104264
2012/13SKA Sankt PetersburgKHL3912152716151081820
2013/14SKA Sankt PetersburgKHL5218163420102132
2014/15SKA Sankt PetersburgKHL498162429151124
2015/16Chicago BlackhawksNHL110006
2015/16Arizona CoyotesNHL3933614
2016/17SKA Sankt PetersburgKHL3664101320002
2017/18SKA Sankt PetersburgKHL458816241231416
2018/19SKA Sankt PetersburgKHL385712241612318
2019/20SKA Sankt PetersburgKHL91016
2019/20Ak Bars KasanKHL236410840110
2020/21Ak Bars KasanKHL4211122328153250
2021/22Salawat Julajew UfaKHL2551015121133614
Perwaja Liga gesamt9640539350
Superliga gesamt4775124380114
KHL gesamt42511110621721011027214880
AHL gesamt8214304438
NHL gesamt11111112240

International

Vertrat Russland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2007RusslandSuper Series2. Platz400012
2008RusslandU20-WM3. Platz, Bronze75276
2014RusslandOlympia5. Platz20110
2014RusslandWM1. Platz, Gold10881610
2015RusslandWM2. Platz, Silber101234
Junioren gesamt1152718
Herren gesamt229112014

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Commons: Wiktor Tichonow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. sharks.nhl.com, Tikhonov Carrying on Family Name
  2. coyotes.nhl.com, Coyotes sign first round draft picks Boedker and Tikhonov to contracts

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Viktor Tichonov during Oddset Hockey Games against Russia (2-0) at the Ericsson Globe in Stockholm on May 4th, 2014.