Wiesent (Regnitz)

Wiesent
Begrenzung der Fränkischen Schweiz durch verschiedene Flüsse

Begrenzung der Fränkischen Schweiz durch verschiedene Flüsse

Daten
GewässerkennzahlDE: 2426
LageFränkische Alb

Deutschland


Fränkische Schweiz

FlusssystemRhein
Abfluss überRegnitz → Main → Rhein → Nordsee
Quellebei Stadelhofen-Steinfeld
49° 58′ 38″ N, 11° 9′ 13″ O
Quellhöheca. 445 m ü. NN
Mündungbei Forchheim in die RegnitzKoordinaten: 49° 42′ 53″ N, 11° 3′ 6″ O
49° 42′ 53″ N, 11° 3′ 6″ O
Mündungshöheca. 240 m ü. NN
Höhenunterschiedca. 205 m
Sohlgefälleca. 2,6 ‰
Länge78 km
Einzugsgebiet1041 km²[1]
Abfluss am Pegel Muggendorf Behelf[2]
(63,6 % des Einzugsgebiets)
AEo: 662 km²
Lage: 25 km oberhalb der Mündung
NNQ (26.06.1974)
MNQ 1957–2006
MQ 1957–2006
Mq 1957–2006
MHQ 1957–2006
HHQ (26.01.1995)
2,9 m³/s
4,55 m³/s
7,17 m³/s
10,8 l/(s km²)
34,2 m³/s
111 m³/s
Wiesent in Ebermannstadt

Wiesent in Ebermannstadt

Die Wiesent ist ein rechter und östlicher Nebenfluss der Regnitz und der Hauptfluss der Fränkischen Schweiz mit 78 Kilometer Länge.

Namensherkunft

Der Name der Wiesent leitet sich vom althochdeutschen Namen Wisantaha her, der sich aus Wisant (Wisent) und Aha (Wasser) zusammensetzt und sinngemäß „Wasser, an dem Wisente leben“ bedeutet.[3]

Geographie

Wiesentquelle in Steinfeld
Einzugsgebiet der Wiesent
Wiesent zwischen Streitberg und Muggendorf

Wiesentquelle

Die Wiesentquelle liegt im Westen von Steinfeld, einem Gemeindeteil der Gemeinde Stadelhofen. Es handelt sich um eine gefasste Karstquelle zwischen den Häusern des Ortes, die im Riffdolomit des Frankenjuras entspringt. Die Quelle kann nach Starkregen eine enorme Schüttung aufweisen. Die Quelle ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 471Q001[4] ausgewiesen. Siehe hierzu auch die Liste der Geotope im Landkreis Bamberg.

Flusslauf

Die Wiesent fließt zunächst in südöstliche Richtung und wendet sich hinter Waischenfeld nach Südwesten. Von der Mündung der Aufseß in Doos an fließt sie nach Südosten, nimmt bei Behringersmühle die Püttlach auf und knickt nach Westen ab. Wenige hundert Meter flussabwärts wird sie von der Stempfermühlquelle (550 l/s) verstärkt. Von Burggaillenreuth über Muggendorf bis zur Burgruine Neideck bei Streitberg fließt sie nach Nordwesten, dann wieder nach Südwesten über Ebermannstadt und Pretzfeld. Bei Forchheim mündet die Wiesent in die Regnitz.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Die Wiesent ist ein Karstfluss und der Hauptvorfluter der Fränkischen Schweiz im Norden der Fränkischen Alb. Das insgesamt 1041 km² große orografische Einzugsgebiet umfasst auch verkarstete Hochflächen mit Trockentälern ohne oder mit nur periodischem oberirdischem Abfluss.

Die wichtigsten Nebenflüsse (EZG > 10 km2) der Wiesent sind, flussabwärts geordnet:

Eine umfassendere Aufstellung, die auch kleine Zuflüsse enthält, befindet sich in der Liste der Fließgewässer im Flusssystem Wiesent.

Orte entlang der Wiesent

Freizeit und Erholung

Die Wiesent bietet die einzige noch erlaubte Flusswanderfahrt durch die Fränkische Schweiz und ist besonders bei Kanu-Fahrern sehr beliebt.

Nach einer neuen Rechtsverordnung der Regierung von Oberfranken ist das Kanufahren ab 2006 auf der Wiesent nur noch eingeschränkt erlaubt, Floßfahrten sind generell verboten:

  • Vom 1. Oktober bis 30. April ist zwischen Plankenfels und Gasseldorf das Paddeln verboten.
  • Vom 1. Mai bis 30. September darf die Wiesent von Plankenfels bis zur Sachsenmühle von 9 bis 17 Uhr und von der Sachsenmühle bis Gasseldorf von 9 bis 18 Uhr befahren werden.
  • Der Oberlauf ist bis Plankenfels ganzjährig gesperrt.
  • Gepaddelt werden darf nur in Fließrichtung.
  • Ein- und Aussteigen ist nur an gekennzeichneten Stellen gestattet.
  • Alle organisierten Bootsveranstaltungen mit mehr als zehn Booten sind verboten, Ausnahmen müssen genehmigt werden.
  • Die ortsansässigen Bootsverleiher dürfen nur eine vorgeschriebene Zahl von Mietbooten einsetzen, die entsprechend gekennzeichnet sind.

Literatur

Weblinks

Commons: Wiesent (Regnitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hochwasserrisikomanagement-Plan, Einzugsgebiet bayerischer Main: Planungseinheit Wiesent
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 101, abgerufen am 7. März 2021, Auf: regierung.unterfranken.bayern.de (PDF, deutsch, 23,6 MB).
  3. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 242 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Geotop: Wiesentquelle (Abgerufen am 7. Juli 2015; PDF; 177 kB)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Loch bei Hollfeld IMG 6808.jpg
Autor/Urheber: Roehrensee, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Loch bei Hollfeld
Wiesenttal-P5083470.jpg
Autor/Urheber: ermell, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Wiesent bei Streitberg
2017 Wiesent in Ebermannstadt.jpg
Autor/Urheber: Derzno, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wiesent, Ebermannstadt
Wiesent Museumseisenbahn.jpg
Autor/Urheber: Pegasus2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Franconian Switzerland museum railway in the Wiesent valley between Streitberg and Muggendorf, Bavaria, Germany.
Wiesent nach Waischenfeld.JPG
Autor/Urheber: Sgbeer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Wiesent nach der Stadt Waischenfeld in der Nähe der Burg Rabeneck
Wiesentquelle.JPG
© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Karstquelle der Wiesent, Steinfeld, Fränkische Schweiz, Bayern
Wiesent Regnitz catchment.png
Autor/Urheber: Periphrastika, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Einzugsgebiet der Wiesent (Nebenfluss der Regnitz), hervorgehoben dargestellt, und Topografie (räumliche Auflösung 50 m, Höhenstufen 50 m). Wegen Verkarstung existieren innerhalb der schraffierten Flächen nahezu keine Oberflächenabflüsse.
Wiesent Muggendorf 02.jpg
Autor/Urheber: Derzno, Lizenz: CC BY 3.0
Wiesent bei Muggendorf