Wiener Filmpreis

Der Wiener Filmpreis wird zum Abschluss der Viennale an den besten österreichischen Film des vorangegangenen Jahres verliehen.

Geschichte

Erstmals verliehen wurde der Wiener Filmpreis auf der Viennale von 1987. In den folgenden Jahren wurde der Preis nicht vergeben. Erst seit 1991, als die Viennale finanziell aufgewertet wurde, wird der Preis jährlich vergeben. 1992, 2001 wurden je zwei Filme ausgezeichnet.

Von 2009 bis 2017 wurde der Wiener Filmpreis jeweils in der Kategorie Bester Spielfilm und Bester Dokumentarfilm verliehen. 2018 wurde die Unterscheidung zwischen Doku- und Spielfilmsparte unter der Viennale-Direktorin Eva Sangiorgi sowohl im Programm als auch bei der Auszeichnung aufgehoben, es wurde erstmals ein Spezialpreis der Jury vergeben.[1]

Nominierung

Zur Auswahl stehen österreichische Lang-Spiel- und Dokumentarfilme, die ihre Erstaufführung oder ihren Kinostart vor der Viennale hatten. Die Jury setzt sich aus fünf Personen zusammen.

Dotierung

Der Wiener Filmpreis besteht aus einer 7.000-Euro-Dotierung durch die Kulturabteilung der Stadt Wien, Filmmaterial der Firma Kodak im Wert von 7.000 Euro und Sachgutscheinen der Firmen Listo Film oder Synchro Film im Wert von 3.000 bis 5.000 Euro.

Preisträger

Empfänger des Preises ist der Regisseur des ausgezeichneten Filmes.

Preisträger[2]
JahrFilmRegie
1987HeidenlöcherWolfram Paulus
1991Good NewsUlrich Seidl
1992Schuld und Gedächtnis
Benny’s Video
Egon Humer
Michael Haneke
1993Der NachbarGötz Spielmann
1994Ich gelobeWolfgang Murnberger
1995Die AmeisenstraßeMichael Glawogger
1996Jenseits des KriegesRuth Beckermann
1997Das Jahr nach DaytonNikolaus Geyrhalter
1998MegacitiesMichael Glawogger
1999NordrandBarbara Albert
2000The PunishmentGoran Rebić
2001Im Spiegel der Maya Deren
Lovely Rita
Martina Kudláček
Jessica Hausner
2002NachtreiseKenan Kılıç
2003Jesus, du weißtUlrich Seidl
2004Darwin’s NightmareHubert Sauper
2005Operation SpringAngelika Schuster, Tristan Sindelgruber
2006Kurz davor ist es passiertAnja Salomonowitz
2007Rule of LawSusanne Brandstätter
2008Ein Augenblick FreiheitArash T. Riahi
2009Spielfilm: Lourdes
Dokumentarfilm: Cooking History
Jessica Hausner
Peter Kerekes
2010Spielfilm: Rammbock
Dokumentarfilm: Kick Off
Marvin Kren/Benjamin Hessler
Hüseyin Tabak
2011Spielfilm: Michael
Dokumentarfilm: Der Prozess
Markus Schleinzer
Gerald Igor Hauzenberger
2012Spielfilm: Liebe
Dokumentarfilm: Meine keine Familie
Michael Haneke
Paul-Julien Robert
2013Spielfilm: Paradies: Liebe
Dokumentarfilm: Sickfuckpeople
Ulrich Seidl
Juri Rechinsky
2014Spielfilm: Macondo
Dokumentarfilm: We Come as Friends
Sudabeh Mortezai
Hubert Sauper
2015Spielfilm: Ich seh Ich seh
Dokumentarfilm: Lampedusa im Winter
Veronika Franz und Severin Fiala
Jakob Brossmann[3]
2016Spielfilm: Thank You for Bombing
Dokumentarfilm: Holz Erde Fleisch
Barbara Eder
Sigmund Steiner[4]
2017Spielfilm: Die Liebhaberin
Dokumentarfilm: Untitled
Lukas Valenta Rinner
Michael Glawogger, Monika Willi[5]
2018Joy
Spezialpreis der Jury: Murer – Anatomie eines Prozesses
Sudabeh Mortezai
Christian Frosch[1]
2019Space Dogs
Spezialpreis der Jury: Bewegungen eines nahen Bergs
Elsa Kremser und Levin Peter[6]
Sebastian Brameshuber
2020Epicentro
Spezialpreis der Jury: The Trouble with Being Born
Hubert Sauper[7]
Sandra Wollner
2021Große Freiheit[8]
Spezialpreis der Jury: Beatrix
Sebastian Meise
Milena Czernovsky und Lilith Kraxner
2022Sonne[9]
Spezialpreis der Jury: Rubikon
Kurdwin Ayub
Leni Lauritsch
2023Signs of War[10]
Spezialpreis der Jury: Europa
Juri Rechinsky und Pierre Crom
Sudabeh Mortezai

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b orf.at: Viennale 2018: Preisregen und gute Auslastung. Artikel vom 8. November 2018, abgerufen am 8. November 2018.
  2. www.viennale.at – Wiener Filmpreis, Übersicht (Seite abgerufen am 7. November 2007)
  3. Viennale: Wiener Filmpreis 2015. Abgerufen am 24. April 2016.
  4. derStandard.at - Viennale: Höhere Auslastung, Filmpreis an Barbara Eder. Artikel vom 2. November 2016, abgerufen am 4. November 2016.
  5. 55. Viennale steigert Auslastung. Wiener Zeitung, 2. November 2017, abgerufen am selben Tage
  6. Gala: Viennale endete mit Preisreigen. In: ORF.at. 6. November 2019, abgerufen am 6. November 2019.
  7. Viennale-Jahrgang für Trüffelsucher. In: ORF.at. 1. November 2020, abgerufen am 1. November 2020.
  8. Sebastian Meises "Große Freiheit" großer Viennale-Gewinner. In: puls24.at. 31. Oktober 2021, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  9. 60. Viennale: Wiener Filmpreis für „Sonne“. In: ORF.at. 31. Oktober 2022, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  10. Viennale geht mit dunkler Komödie zu Ende. In: ORF.at. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.