Wiener Eistraum
Der Wiener Eistraum ist ein mobiler Eislaufplatz, der seit 1996[1] alljährlich in immer wieder erweiterter Form auf dem Rathausplatz in Wien aufgebaut wird und zu den Publikumsmagneten der Stadt zählt. Aktuell (Stand: 2022) weist der Wiener Eistraum eine Eisfläche von 9.500 m² auf zwei Ebenen auf und zählt damit zu den größten mobilen Eislaufplätzen Europas.[2]
Eisfläche
Um den mit freiem Auge kaum bemerkbaren Niveauunterschied in Richtung Burgtheater auszugleichen, sind etwa 3.000 Kubikmeter Schotter und Grädermaterial notwendig.[3] Die Holzkonstruktion des Eislaufplatzes wird von ungefähr 12 Bediensteten der Magistratsabteilung 49 – Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien aus Naßwald in etwa 13 Tagen errichtet. Von den ungefähr 460 Kubikmetern Holz, die dabei verbaut werden, können etwa 400 Kubikmeter im nächsten Jahr wieder verwendet werden.[1] Unterstützung finden sie dabei unter anderem in den Mitarbeitern der Firma, die für die Kühlung der Eisfläche zuständig ist und dafür rund 250.000 Meter Kühlschläuche[4] zu den drei Eisproduktionsmaschinen[5] verlegt.
Zusätzlich zu den immer wieder erweiterten Eisflächen zum Eislaufen und Eisstockschießen (2003: 1.800 Quadratmeter und drei Eisstockschießbahnen,[6] 2007 4.400 Quadratmeter[7] und sechs Eisstockschießbahnen)[8] kam 2005 auch noch der sogenannte 270 Meter lange „Traumpfad“, der durch den südlichen Teil des Rathausparks führt.[9] 2006 wurde dieser Traumpfad wegen des großen Publikumserfolgs auf eine Länge von 350 Meter[10] oder 410 Meter verlängert[4] und führt nun bis zur Ringstraße und von dort zurück bis zu den Eislaufflächen.[10]
Bis zum Jahre 2014 ist die gesamte Eisfläche auf 7.000 Quadratmeter angewachsen, der Traumpfad hat eine Länge von 750 Metern.[11] Zusätzlich gab es 2013 eine 480 Quadratmeter große synthetische Eislauffläche für die ersten Versuche ohne bei einem Sturz nass zu werden.[12]
Gastronomie
Im nicht eintrittspflichtigen Bereich des Wiener Eistraums versorgen sechs Gastronomiebetriebe die Eissportler und Zaungäste mit Getränken (Punsch, Glühwein und so weiter) und Speisen der nationalen und internationalen Küche,[6] was zur Beliebtheit des Eistraums beiträgt. Unter anderem vertreten ist das größte vollzertifizierte Bio-Restaurant der Welt (Luftburg – Kolarik im Prater) mit einem Restaurant für 200 Personen – Kolarik am Eistraum.[13] Seit dem Jahr 2013 wird Essen und Trinken aus Umweltgedanken nicht mehr in Einweggeschirr oder PET-Flaschen ausgegeben, sondern ausschließlich in Mehrweggeschirr. Auffällig ist auch die originalgetreu nachempfundene Almhütte die von der Firma Kolarik bewirtschaftet wird.
Unterhaltungsprogramm
Die zur Unterhaltung der Besucher des Eistraums gespielte Musik kommt von Radio Wien. Zusätzliche Attraktionen sind die Vidi-Wall, auf der 1999 die Schi-WM[14] und 2002 für Österreich wichtige Bewerbe der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City[15] auf bereits zwei Vidi-Walls übertragen wurden. Ebenfalls starke Publikumsmagneten sind die Präsentationen von Musical-Highlights (2003: „Wake up“,[6] 2004: „Elisabeth“,[16] 2005: „Romeo und Julia“[17] und andere) sowie sonstige Aktivitäten.
Besucherzahlen
Als Besucherzahlen (Eissportler plus nichtzahlende Besucher des Rahmenprogramms und der Gastronomie) nennt die Rathauskorrespondenz:
- 2002: rund 340.000 Personen in 44 Tagen[15]
- 2003: rund 380.000 Personen in 45 Tagen[18]
- 2004: rund 350.000 Personen in 45 Tagen[19]
- 2005: rund 430.000 Personen in 45 Tagen[20]
- 2006: rund 500.000 Personen in 45 Tagen[21]
- 2007: rund 425.000 Personen in 45 Tagen[22]
- 2008: rund 390.000 Personen in 45 Tagen[23]
- 2009: rund 470.000 Personen in 45 Tagen[24]
- 2010: rund 560.000 Personen in 45 Tagen[25]
- 2011: rund 520.000 Personen in 45 Tagen[26]
- 2012: rund 570.000 Personen in 45 Tagen[27]
- 2013: rund 590.000 Personen in 45 Tagen[28]
- 2014: rund 650.000 Personen in 45 Tagen[29]
- 2015: rund 700.000 Personen in 45 Tagen[30]
- 2016: rund 650.000 Personen in 45 Tagen[31]
Finanzen
Über den wirtschaftlichen Erfolg des Wiener Eistraums liegen kaum Zahlen vor. Einem Bericht des Kontrollamts Wien nach erzielte der Eistraum im Jahr 2001 einen Umsatz von 1,12 Millionen Euro.[32] Im Jahr 2000 wurden Kosten von 13 Millionen Schilling (rund 0,94 Millionen Euro) genannt,[33] während 1996 noch 7 Millionen Schilling (0,51 Millionen Euro) vermeldet wurden.[34]
Weblinks
- wienereistraum.com: Offizielle Seite des Wiener Eistraum
Einzelnachweise
- ↑ a b Profis des Forstamtes bauen den "Eistraum" am Wiener Rathausplatz, Rathauskorrespondenz, 13. Jänner 2004
- ↑ Jetzt Tickets für den Wiener Eistraum gewinnen! Abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ Das Ende vom Eistraum, Rathauskorrespundenz, 18. März 2003
- ↑ a b Wiener Eistraum 2006 - einer der größten mobilen Eislaufplätze, Rathauskorrespondenz, 13. Jänner 2006
- ↑ Finalarbeiten für den Eistraum 2004, Rathauskorrespondenz, 20. Jänner 2004
- ↑ a b c Wiener Eistraum 2003, Rathauskorrespondenz, 16. Jänner 2003
- ↑ Das letzte Wochenende am Wiener Eistraum 2007, Rathauskorrespondenz, 2. März 2007
- ↑ Am Wiener Eistraum werden Kinderträume wahr, Rathauskorrespondenz, 26. Jänner 2007
- ↑ 10 Jahre "Wiener Eistraum", Rathauskorrespondenz, 5. Jänner 2005
- ↑ a b Schlittschuhvergnügen und Bewegungsfreiheit: Wiener Eistraum 2006, Rathauskorrespondenz, 9. Jänner 2006
- ↑ Sonderausgabe der Tageszeitung Kurier
- ↑ Eistraum so groß wie noch nie, wien.orf.at, 6. Jänner 2011
- ↑ Bernhard Degen: Die neue »Luftburg« ist weltweit größtes Bio-Restaurant. In: falstaff.at. 4. Mai 2021, abgerufen am 11. Februar 2022.
- ↑ Wiener Eistraum 1999, Rathauskorrespondenz, 15. Jänner 1999
- ↑ a b 340.000 BesucherInnen beim Wiener Eistraum, Rathauskorrespondenz, 11. März 2002
- ↑ Wiener Eistraum 2004 - die Highlights, Rathauskorrespondenz, 15. Jänner 2004
- ↑ 3.600 Besucher bei der Eröffnung des Jubiläums-Eistraumes, Rathauskorrespondenz, 25. Jänner 2005
- ↑ Wiener Eistraum schließt nach einem Besucherrekord seine Pforten, Rathauskorrespondenz, 10. März 2003
- ↑ Eistraumsaison 2004 nach 45 Tagen zu Ende, Rathauskorrespondenz, 8. März 2004
- ↑ Erfolgreiche Eistraum-Saison 2005 lockte 430.000 Besucher an, Rathauskorrespondenz, 7. März 2005
- ↑ Erfolgreicher Wiener Eistraum 2006 schloss seine Pforten, Rathauskorrespondenz, 6. März 2006
- ↑ Der Wiener Eistraum 2007, Rathauskorrespondenz, 5. März 2007
- ↑ Der Wiener Eistraum 2008, Rathauskorrespondenz, 9. März 2008
- ↑ [1], 9. März 2008
- ↑ Der Wiener Eistraum 2010, Rathauskorrespondenz, 7. März 2010
- ↑ Der Wiener Eistraum 2011, Rathauskorrespondenz, 6. März 2011
- ↑ Der Wiener Eistraum 2012, Rathauskorrespondenz, 4. März 2012
- ↑ [2] Vienna Online, 8. März 2013
- ↑ Vienna Online, 7. März 2014
- ↑ [3],11. Jänner 2016
- ↑ [4],6. März 2016
- ↑ Kontrollamtsbericht KA - K-19/01 (PDF; 78 kB), 13. Mai 2003, Seite 7
- ↑ Wiener Eistraum 2000, Rathauskorrespondenz, 17. Jänner 2000
- ↑ "Wiener Eistraum", Rathauskorrespondenz, 25. Jänner 1996
Koordinaten: 48° 12′ 38,3″ N, 16° 21′ 31,5″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Lizenz: CC BY 4.0
Wiener Eistraum, Eisfläche vor dem Rathaus aus einem Panaoramalift gesehen, der in der Saison 2015 aufgestellt war.
Autor/Urheber: Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das „Zentralgebäude“ des Wiener Eistraumes mit den Schließfächern und der zweiten Eislaufebene auf dem Dach (Sky Rink; seit Jän. 2019, rd. 880 m²), sowie den „OIDA“-Regel davor am Wiener Rathausplatz im 1. Gemeindebezirk Innere Stadt.
Den Wiener Eistraum gibt es seit Februar 1996 und er hatte anfangs eine Fläche von 1.800 m². Im Corona-Jahr 2020/21 hatte er eine Fläche von etwa 8.300 m², die max. Besucherzahl war auf die Hälfte von 2.400 auf 1.200 Personen reduziert und es wurde die „OIDA“-Regel aufgestellt (Obstond hoitn, Immer d‘Händ‘ woschn, Daham bleiben und A Masken aufsetzn.)
Das Wort „Oida“ selbst ist ein wienerischer Ausdruck für „Alter“; die praktische Verwendung geht jedoch weit über die tatsächliche Bedeutung hinaus.
Autor/Urheber: Cha già José from Vienna, Austria, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Wiener Eistraum 08