Wiedrechtshausen
Wiedrechtshausen (Gehöft) | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Zell am See (ZE), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | Zell am See | |
Pol. Gemeinde | Uttendorf (KG Stubach) | |
Ortschaft | Stubach | |
Koordinaten | 47° 14′ 44,1″ N, 12° 34′ 21,7″ O | |
Höhe | 875 m ü. A. | |
Gebäudestand | 1 (k. A. Hilfe ) | |
Postleitzahl | 5723 Uttendorf | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Uttendorf-Umgebung (50624 001) | |
mit Wh. Wiesen, Bodenasten und Almhof: 10 Adressen, 2012 Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS; SAGIS |
Wiedrechtshausen ist eine Ortslage im Stubachtal der Hohen Tauern im Land Salzburg und gehört zur Gemeinde Uttendorf im Bezirk Zell am See.
Geographie
Die Gehöft liegt etwa 4½ Kilometer südlich des Gemeindehauptorts, in der ersten größeren Talweitung des Stubachtals auf etwa 875 m ü. A.
Die L 264 Stubachtalstraße führt vorbei, an der Straße liegt das Wirtshaus Wiesen, und etwas südlich die Bodenasten, und die Einmündung des Guggenbachs aus dem Tal mit dem Karsee, sowie an Südende des Kessels Almhof.
Westlich – rechts im Tal – erhebt sich die Lärchwand (2388 m ü. A., zählt schon zur Glocknergruppe) mit dem Grat über Scheidegg (2214 m ü. A.) und Flachbichl (2050 m ü. A.), östlich der Zwölferkogel (2446 m ü. A., Granatspitzgruppe) mit dem Vorgipfel des Brandeck (2214 m ü. A.), und südlich der Brustingerkogel (2302 m ü. A., Gratgipfel des Brettlkopf).
Gegen Lärchwand hin liegen oberhalb Bachhäuslalm, Bergeralm, Bacheralmen (Grundalm, Hochalm), und Wallersbachalmen (Grundalm, Hochalm verf.), auf der anderen Talseite Brandalm, und den Guggenbach hinein (mit Materialseilbahn) Hoferalm und Harlandalm (jeweils Grundalm, Hochalm) und die Wiedrechtshauser Alm.
- Nachbarorte
Scheitern | ||
Schneiderau |
Geschichte
Der Wiedrechtshauser ist der älteste der Uttendorfer Höfe und besteht schon seit 1333.[1][2] Er gehörte im Mittelalter dem Stift Millstatt.[3]
Er hatte so umfangreiche Gründe und war so reich, dass er im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Fellern und dem Enzinger „die Pinzgauer drei Könige“ genannt wurde. Karl von Sonklar berichtet 1867, von einer Bergtour, vom „Wiedrechtshausener Bauernhofe […], der mit seinen Wirtschaftsgebäuden wie ein kleines Dorf aussah“, und dass er „über 35 Knechte gebot, über ein halbes Dutzend Mägde, über 200 Kühe und 2000 Schafe in runder Zahl.“[4] Um 1870 wird noch die alte Pinzgauer Familie Deutinger als ansässig genannt.[5] Heute ist das Anwesen Eigentum der Familie Renn, die dort einen Biobauernhof und ein Kleinkraftwerk betreibt.
Sehenswürdigkeiten und Natur
Beim Wiedrechtshausener Anwesen steht eine barocke Kapelle. Sie ist nach dem Abbild der Gnadenkapelle von Altötting achteckig erbaut und wurde 1722 vom Bauern Adam Deutinger und Barbara Enzinger gestiftet und erbaut.[3] Als weitere Besonderheit findet sich eine Sonnenuhr, die auf 1530 datiert wird. Sie ist auf Holz gemalt und zeigt Uttendorfer Sonnenzeit, wie auch die Ortszeiten von Madrid, Paris, London, Wien, Konstantinopel (Byzanz) und Jerusalem.[1] Von der Bauform ist das Gut – wie auch Fellner und Enzinger – ein Gruppenhof, diese drei Urhöfe setzen sich damit vom sonst hierorts üblichen Pinzgauer Paarhof deutlich ab.[6]
Wenige Kilometer südwärts, nach Schneiderau, beginnt der Nationalpark Hohe Tauern.
Einzelnachweise
- 50624 – Uttendorf (Salzburg). Gemeindedaten der Statistik Austria
- ↑ a b Nationalpark - Allgemeine Informationen über Uttendorf, in Vivid Planet: Salzburg und das Salzburger Land, salzburg-rundgang.at, abgerufen 1. Nov. 2012
- ↑ der Talboden der Salzach war im Oberpinzgau über weite Strecken bis in das 19. Jahrhundert weiträumig versumpft, sodass sich die alten Gehöfte in Hanglage und den Nebentälern bildeten.
- ↑ a b Kapelle von Gut Fellern, in Die Kirchen und Kapellen von Uttendorf im Pinzgau (Memento des vom 7. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , pfarre-uttendorf.at
- ↑ Karl von Sonklar: Von Kaprun nach Stubach. In: Jahrbuch des österreichischen Alpen-Vereines. Band 3. Gerold, Wien 1867, S. 95 ff. (Google eBook, vollständige Ansicht – Artikel 77–100).
- ↑ Karl Hofmann: Die Glocknergruppe. In: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins. Band 2, Jahrgang 1870–71. München 1871, Kapitel Von Zell am See in das Stubachthal, S. 211 (Google eBook, vollständige Ansicht).
- ↑ Erich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften: eine geographische Landeskunde. Band 2 von Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Hrsg.: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Ergänzungsband. Bergland, Salzburg 1961, S. 136.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Ein geteilter Schild; oben in Rot an der Teilung aus silbernem Muttergestein ragend zwischen zwei schrägauswärts gekehrten silbernen Bergkristallen ein ebensolcher pfahlweise. Unten in Silber ein stilisiertes blaues Turbinenrad mit zehn löffelförmigen Schaufeln.