Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet
Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex) ist ein digitales Nachschlagewerk zur Bibelwissenschaft, das seit 2007 von der Deutschen Bibelgesellschaft betrieben wird. Ziel des Projekts ist es, eine wissenschaftlich fundierte, zugleich frei zugängliche Informationsquelle zu zentralen Themen des Alten und Neuen Testaments bereitzustellen. Das Lexikon richtet sich vor allem an Theologiestudenten, Pfarrer, Religionspädagogen und Theologiedozenten.
Entstehung, Inhalte, Konzept, Ausrichtung und Aufbau
WiBiLex wurde 2007 von Klaus Koenen[1] begründet und steht unter der Herausgeberschaft von Michaela Bauks und Michael Pietsch für das Alte sowie von Stefan Alkier für das Neue Testament.[2] An der editorischen Arbeit sind darüber hinaus mehr als zwanzig Fachherausgeber beteiligt.[3] Da WiBiLex ursprünglich als ausschließlich auf das Alte Testament ausgerichtetes Projekt begann und die systematische Ausweitung auf den zweiten Teil des christlichen Kanons erst einige Jahre später erfolgte, werden die beiden Projektbereiche weitgehend unabhängig voneinander bearbeitet; eine übergreifende redaktionelle Koordination besteht bislang nicht. Infolge dieser Projektstruktur beziehen sich Beiträge zu identischen Lemmata nicht notwendigerweise aufeinander.[4] Die Einträge werden ausschließlich von Forschern verfasst, die durch ihre besondere fachliche Qualifikation und einschlägigen Publikationen auf dem jeweiligen Themengebiet ausgewiesen sind[5] und behandeln biblische Bücher, Personen, Orte, zentrale Begriffe, Themen der Theologie und Religionsgeschichte sowie rezeptionsgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Fragestellungen.[6] Bisher sind rund 2.000 Artikel[7] von etwa 600 Autoren[8] verfasst worden – größtenteils zum Alten Testament. Angestrebt wird ein endgültiger Artikelbestand von etwa 3.000 Einträgen.[9]
Jeder Beitrag folgt einer klaren inhaltlichen Gliederung und schließt mit einem teils ausführlicheren, teils knapper gehaltenen Literaturverzeichnis ab. Fußnoten werden nicht verwendet,[10] während In‑Text‑Zitationen je nach Artikel in unterschiedlichem Umfang eingesetzt werden.[11] Die Artikel werden regelmäßig aktualisiert und spiegeln den aktuellen Stand der Forschung wider. Über Hyperlinks sind Querverbindungen zwischen einzelnen Artikeln sowie direkte Bezüge zu biblischen Textstellen hergestellt, die in unterschiedlichen Bibelübersetzungen einsehbar sind. Damit integriert WiBiLex klassische lexikalische Systematik in die Logik des digitalen Hypertextes.[12]
In seiner inhaltlichen Ausrichtung und seinem Anspruch an wissenschaftliche Genauigkeit steht WiBiLex in der Tradition großangelegter theologischer Lexika wie der Theologischen Realenzyklopädie, dem Reallexikon für Antike und Christentum oder Religion in Geschichte und Gegenwart, unterscheidet sich jedoch durch seine konsequent digitale, offene Form.[13] Es ist als Fachressource konzipiert, die sich sowohl an Studenten und Forscher der Theologie, Pfarrer und Religionspädagogen richtet.[14] Das Lexikon stellt einen integralen Bestandteil der Internetplattform bibelwissenschaft.de dar, auf der darüber hinaus weitere wissenschaftliche Projekte[15] zugänglich sind, darunter das religionspädagogische WiReLex[16] und das frei verfügbare, peer-reviewte eJournal Die Bibel in der Kunst.[17]
Weblinks
- WiBiLex .
Anmerkungen
- ↑ Anlässlich des Ausscheidens von Koenen als Herausgeber im Jahr 2022 veranstaltete der Fachbereich 01, Evangelische und Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, vom 16. bis 17. Juni 2022 ein Symposium, dessen Beiträge anschließend in einem Tagungsband veröffentlicht wurden; Michaela Bauks u. a. (Hrsg.): (Vor)Formen und Funktionen enzyklopädischen Wissens im alten Israel und den angrenzenden Kulturen Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Klaus Koenen, Stuttgart 2024.
- ↑ Vgl. die Vorstellungsseite von WiBiLex auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Vgl. die Vorstellungsseite von WiBiLex auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft, dort auch Angaben zu ehemaligen Herausgebern und Fachherausgebern.
- ↑ Mathias Litzenburger/Moisés Mayordomo: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet. In: Verkündigung und Forschung 65/2 (2020), S. 158–162, hier S. 161.
- ↑ Vgl. die Vorstellungsseite von WiBiLex auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Mathias Litzenburger/Moisés Mayordomo: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet. In: Verkündigung und Forschung 65/2 (2020), S. 158–162, hier S. 162.
- ↑ Vgl. das thematische Verzeichnis aller WiBiLex-Artikel auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Siehe: Liste der Autorinnen und Autoren auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Vgl. die Vorstellung auf der Startseit von WiBiLex, sowie das Verzeichnis der geplanten Stichworte.
- ↑ Vgl. die Richtlinien für WiBiLex-Autorinnen und -Autoren, S. 2.
- ↑ Vgl. die Richtlinien für WiBiLex-Autorinnen und -Autoren, S. 4.
- ↑ Mathias Litzenburger/Moisés Mayordomo: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet. In: Verkündigung und Forschung 65/2 (2020), S. 158–162.
- ↑ Mathias Litzenburger/Moisés Mayordomo: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet. In: Verkündigung und Forschung 65/2 (2020), S. 158–162, hier: S. 162.
- ↑ Vgl. die Vorstellung auf der Startseit von WiBiLex auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Mathias Litzenburger/Moisés Mayordomo: Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet. In: Verkündigung und Forschung 65/2 (2020), S. 158–162, hier S. 162.
- ↑ Siehe die Vorstellung von WiReLex auf der Webseite der Deutschen Bibelgesellschaft.
- ↑ Vgl. die Selbstvorstellung der Zeitschrift auf der Internetseite der Deutschen Bibelgesellschaft.