Wißmannsdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 59′ N, 6° 27′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,72 km2 | |
Einwohner: | 839 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 125 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 501 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsbezirke | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Rudolf Winter | |
Lage der Ortsgemeinde Wißmannsdorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Wißmannsdorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Geographie
Wißmannsdorf liegt auf 240 bis 430 m ü. NHN und der Flusslauf der Prüm durchquert die Eifelgemeinde.
Die Ortsbezirke sind Hermesdorf mit dem Weiler Im Wäldchen, Koosbüsch mit dem Wohnplatz Pooshof (ehemals Gemeinde Brecht) sowie Wißmannsdorf mit den Wohnplätzen Dalbachhof und Zur Weilersheck.[2]
Nachbarorte sind die Ortsgemeinden Wiersdorf im Norden, Rittersdorf im Osten, Brecht im Süden sowie Altscheid und Hamm im Nordwesten.
Geschichte
Im heutigen Gemeindegebiet fanden sich an verschiedenen Stellen die Spuren früherer Besiedlung. Ein großflächiges Gräberfeld der Latènezeit aus dem letzten vorchristlichen Jahrhundert wurde im Umfeld von Koosbüsch ausgegraben. Im Bereich von Hermesdorf fanden sich römische Siedlungsreste, bei Wißmannsdorf mehrere fränkische Gräber.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortsteils Hermesdorf als Herminesdorf stammt aus dem Jahr 1103. Wißmannsdorfs Erstnennung folgte 1317 unter dem Namen Wissemestorf,[3] im Jahr 1325 lautete die Schreibweise Wysmesdorf.[4] Der dritte Ortsteil Koosbüsch ist dagegen deutlich jünger, da er eine Siedlungsneugründung aus dem Jahr 1832 ist.[3]
Wißmannsdorf und Hermesdorf zählten bis zur französischen Zeit zur Herrschaft Hamm im Herzogtum Luxemburg. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Die Orte wurden von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Wißmannsdorf wurde Sitz einer Mairie im Arrondissement Bitbourg (Bitburg) des Departements der Wälder.[5] Nach der Niederlage Napoleons kam Wißmannsdorf aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Wißmannsdorf, die 1871 in die Bürgermeisterei (später Amt) Baustert mit Sitz in Oberweis aufging.[6]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wißmannsdorf innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Das über 400 Jahre vor Ort ausgeübte Sandsteingewerbe ging Mitte der 1950er Jahre zu Ende.[3][7] Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Ort 1970 der neu gebildeten Verbandsgemeinde Bitburg-Land zugeordnet, die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging. Die heutige Gemeinde Wißmannsdorf wurde am 10. Juni 1979 aus den Gemeinden Wissmannsdorf und Hermesdorf durch freiwilligen Zusammenschluss neu gebildet.[8][3]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wißmannsdorf bezogen auf das heutige Gemeindegebiet: die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[9]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Wißmannsdorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die zwölf Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf vier Wählergruppen.[10]
Bürgermeister
Rudolf Winter wurde am 19. Juli 2004 Ortsbürgermeister von Wißmannsdorf.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 93,07 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Winters Vorgänger Rudolf Leisen hatte das Amt 30 Jahre ausgeübt, war 2004 aber nicht erneut angetreten.[13]
Ortsbezirke
Die Ortsgemeinde Wißmannsdorf hat mit Hermesdorf, Koosbüsch und dem ursprünglichen Wißmannsdorf drei Ortsbezirke festgelegt. Auf die Bildung von Ortsbeiräten wurde verzichtet. Die drei Bezirke werden jeweils durch einen Ortsvorsteher politisch vertreten.[14]
Ortsvorsteher Wißmannsdorf
Ortsbürgermeister Rudolf Winter ist in Personalunion auch Ortsvorsteher von Wißmannsdorf. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 91,55 % für weitere fünf Jahre in diesem Amt bestätigt.[12]
Wappen
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Wappenbegründung: Das Wappen ist dreigeteilt, als Symbol für die drei Wißmannsdorfer Ortsteile. Für den Patron der Pfarrkirche, den heiligen Martin, wurde das silberne Schwert im Wappen aufgenommen, für den Patron der Kapelle zu Hermesdorf, den Evangelist St. Lucas die drei roten Schildchen, während das Eichenblatt mit Eichel redendes Zeichen für den Ortsteil Koosbüsch ist und auf die Bezeichnung Casnus zurückgeht. |
Partnergemeinden
Partnergemeinde von Wißmannsdorf ist seit 1998 Montaigut in Frankreich.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche St. Martin und Rosa von 1784
- Pfarrhaus am Anton-Cordie-Platz 8 von 1767
- Kirche St. Lukas und Fides, Spes und Caritas von 1953 in Hermesdorf
- Kirche St. Josef von 1960 in Koosbüsch
- Über das Gemeindegebiet sind einige – teils sehr alte – Wegekreuze verteilt; darunter auch das Laschkreuz von 1579.
- Mehrere alter Bauernhöfe und Wohnhäuser im Ort
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wißmannsdorf
Grünflächen und Naherholung
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am Sonntag nach dem Gedenktag der Heiligen Rosa von Lima (23. August) begangen.[19]
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[20][21]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort hat eine 18-Loch Golfplatzanlage mit Clubhaus, Golfschule und Pro-Shop. Ein Tante-Emma-Laden konnte sich bis heute erhalten und es gibt mehrere Betriebe, darunter haupterwerbliche sowie nebenerwerbliche Bauernhöfe, kleine Handwerksbetriebe und andere Arbeitgeber. Wißmannsdorf hat gastronomisch ein Hotel und eine Gaststätte im Ortsteil Wißmannsdorf zu bieten und drei Kneipen im Ortsteil Koosbüsch. Der Ort verfügt über zwei Rasensportplätze mit Umkleidegebäuden, zwei Tennisplätze, vier öffentliche Kinderspielplätze, ein gut ausgebautes Wanderwegenetz mit Ruhebänken und Schutzhütten, Kegelbahnen, Angelgewässer und ein Tanzcafe.
Wißmannsdorf ist Sitz einer Kindertagesstätte mit drei Gruppen, die in kirchlicher Trägerschaft betrieben wird. Die Grundschule befindet sich in Rittersdorf (ca. 4 km). Für den weiterführenden Schulbesuch bieten sich die Schulen in Bitburg, Biesdorf und Neuerburg an.
In Wißmannsdorf befindet sich ein Gemeindehaus, das von den Vereinen und der Dorfbevölkerung für Festivitäten aller Art genutzt wird.
Persönlichkeiten
- Antonius Cordie (1872–1946), Pfarrer und Heimatforscher
- Martina Weber (* 1982), Basketballspielerin
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 41, 305–306 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Pfarrkirche Wißmannsdorf St. Martin und St. Rosa, Filialkirche Hermesdorf St. Lukas und Fides, Spes et Caritas, Filialkirche Koosbüsch Hl. Josef dem Arbeiter. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. S. 95 (online [PDF; abgerufen am 5. April 2018]).
Weblinks
- Ortsgemeinde Wißmannsdorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Wißmannsdorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Wißmannsdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 104 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b c d e Geschichte von Wißmannsdorf. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 30. Juli 2021.
- ↑ Vertrag v. J. 1325. Public. de Luxembourg 36, Nr. 131
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 32, abgerufen am 3. Juli 2022.
- ↑ Amt Oberweis. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 30. Juli 2021.
- ↑ Die Steinhauer von Wißmannsdorf. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 13. November 2018, abgerufen am 30. Juli 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 182 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Rudolf Winter. In: Ratsinformationssystem ALLRIS. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ a b Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 70. (Ortsbürgermeister) und 72. (=vorletzte) Ergebniszeile (Ortsvorsteher). Abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Bei Visionen ist es nicht geblieben. Nach 30 Jahren als Ortsbürgermeister von Wißmannsdorf kandidiert Rudolf Leisen nicht mehr. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. Mai 2004, abgerufen am 29. Juli 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Kommunalwahlen 2019. Ortsgemeinde Wißmannsdorf. In: es Gemänenbleedchen – Neuigkeiten und Mitteilungen aus den Gemeinden Brecht und Wißmannsdorf und aus unseren Vereinen, 14. Jahrgang, Ausgabe 12/2019. Ortsgemeinden Brecht und Wißmannsdorf, 8. Juni 2019, S. 1, abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Wappen von Wißmannsdorf
- ↑ Deutsch-Französische Städtepartnerschaft Wißmannsdorf – Montaigut (F). Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Wandern durch Wißmannsdorf. Abgerufen am 3. April 2018.
- ↑ Rundwanderweg von Wißmannsdorf durch das Echtersbachtal. Abgerufen am 3. April 2018.
- ↑ Kirmes in Wißmannsdorf. Abgerufen am 3. April 2018.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
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St. Martin und Rosa (Wißmannsdorf), Westseite
Autor/Urheber: Palauenc05, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wayside cross, so-called "Laschkreuz" (1579) in Wißmannsdorf, Germany.