Whoonga

Whoonga, auch Nyaope genannt, ist eine in Südafrika verbreitete Droge, der ein hohes Suchtpotential zugeschrieben wird.[1][2] Unter diesen Namen werden Substanzmischungen vertrieben. Es scheint wahrscheinlich, dass oftmals Heroin als (wenn unter Umständen auch nur in geringen Mengen beigefügte) Grundlage dient.[3][4][5] Whoonga wird beispielsweise konsumiert, indem es mit Tabak und Marihuana vermischt und geraucht wird. Die Wirkung dauert wenige Stunden an. Bei Nachlassen der Wirkung ruft es schwere körperliche Entzugserscheinungen hervor.

Ansonsten existieren unterschiedliche Berichte über Beimischungen von beispielsweise Rattengift,[5][6] Waschpulver,[1] Kokain,[7] Morphium[6] und Opiaten im Allgemeinen, Benzodiazepinen, MDA, Hustenstiller (Ephedrin), Koffein, Antibiotika[4] oder Crystal Meth.[3] Auch existieren einige Medienberichte, die davon sprechen, dass zu Pulver zerkleinerte Aids-Virostatika wie Stocrin den Whoonga-Mischungen hinzugefügt[3][8] und dass diese Medikamente durch Käufe von oder Überfälle auf Patienten erlangt werden würden.[1][9] Nach Polizeiangaben entspricht Whoonga bis auf die Hinzugabe der Aids-Virostatika weitgehend älteren heroinbasierten Drogen wie sogenannten Sugars. So stammt auch das Wort Whoonga vermutlich aus Tansania, wo es für heroinbasierte Drogen wie Sugars verwendet wurde. Whoonga wäre demnach einfach ein neuer Name, um in Südafrika neue Konsumenten für heroinbasierte Drogen zu erschließen.[3]

Whoonga trat erstmals zwischen 2007 und 2009 in Südafrika auf und hat sich dort 2010 verstärkt unter der armen Bevölkerung in den Townships verbreitet. Whoonga wird zu einem Straßenpreis von etwa 20 Rand (Stand 2010, circa 1,50 Euro) pro Dosis vertrieben. Aufgrund der hohen Suchtgefahr der Droge führt sie zu einer verstärkten Beschaffungskriminalität. Der Besitz von Whoonga in Südafrika ist illegal.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c New drug sweeping South Africa. - Al Jazeera English Report (Video, 2:15 min)
  2. Jonathan Hull: Whoonga is the cruelest high. Al Jazeera English (reporter's notebook), 3. November 2010
  3. a b c d Masood Boomgaard: Whoonga Whammy. Independent Online, 28. November 2010
  4. a b The Novel Psychoactive Substance Nyaope Brings Unique Challenges to Mental Health Services in South Africa | OMICS International. Abgerufen am 24. April 2019.
  5. a b Whoonga - Informationsbroschüre. (PDF) Health Department Province of Kwazulu-Natal, abgerufen am 24. April 2019 (englisch).
  6. a b David J. Grelotti, Elizabeth F. Closson, Jennifer A. Smit, Zonke Mabude, Lynn T. Matthews: Whoonga: Potential recreational use of HIV antiretroviral medication in South Africa. In: AIDS and behavior. Band 18, Nr. 3, März 2014, ISSN 1090-7165, S. 511–518, doi:10.1007/s10461-013-0575-0, PMID 23955659, PMC 3926908 (freier Volltext).
  7. Glen P. Davis, Hilary L. Surratt, Frances R. Levin, Carlos Blanco: Antiretroviral medication: An emerging category of prescription drug misuse. In: The American Journal on Addictions. Band 23, Nr. 6, 2014, ISSN 1521-0391, S. 519–525, doi:10.1111/j.1521-0391.2013.12107.x, PMID 24102874, PMC 3956727 (freier Volltext).
  8. "Südafrikas Modedroge Nyaope" Neue Zürcher Zeitung, 30. Januar 2016
  9. Donna Bryson: AIDS drugs stolen in South Africa for 'whoonga' . Associated Press, 28. November 2010