Wetzsteinstollen

Der Wetzsteinstollen im Jahr 2013
Wetzsteinplatten im Stollen

Der Wetzsteinstollen ist ein Bergwerk im Schwäbisch-Fränkischen Wald bei Spiegelberg.

Der Wetzsteinstollen entstand aus einem Steinbruch, in dem Sandstein für Bauzwecke gebrochen wurde. In der Gegend um Jux (heute eine Teilgemeinde von Spiegelberg) gab es viele solcher kleinen Abbaue und man traf dabei im Gestein immer wieder auf eine fingerdicke Schicht von ganz besonders hartem und feinem Sandstein, dessen Brocken man beiseitelegte und dann in Heimarbeit zu Schleifsteinen (Wetzsteinen) verarbeitete und verkaufte.

Eine solche dünne Schicht im Tagebau an Berghängen abzubauen, ist nicht besonders lohnend, weil der anfallende Abraum aus dem Hangenden das Nutzgestein um ein Vielfaches übersteigt. So entschloss man sich um 1880 zum Abbau der Wetzsteinlage unter Tage und trieb dazu einen Stollen in den Berg. Die Produktion lief mit Unterbrechungen bis 1920, dann wurde der Zugang durch eine Sprengung verschlossen.

Im Jahr 2001 wurde das Bergwerk wiederentdeckt und 2002 legte der Fremdenverkehrsverein Spiegelberg den Eingang frei. Das danach eingerichtete Besucherbergwerk wurde am 30. September 2012 eingeweiht, es informiert über Geologie, Geschichte und die Herstellung von Wetzsteinen.

In dieser Gegend gibt es weitere Stellen, in denen Bergbau stattfand oder versucht wurde. Ein Bergbaulehrpfad von etwa fünf Kilometern Länge führt in einem Rundkurs an etlichen davon vorbei.

Weblinks

Commons: Wetzsteinstollen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 1′ 18,1″ N, 9° 26′ 1″ O

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Wetzsteinplatten im Stollen in Jux.jpg
Autor/Urheber: Rainerjux, Lizenz: CC BY 3.0
Von 1836 bis 1925 wurde in diesem Stollen [1] Wetzsteinplatten gebrochen. Aus diesen Platten wurden dann zum Schärfen von Sensen und Sicheln Wetzsteine vor Ort gefertigt. Dieser Stollen ist einzigartig in Europa. Normalerweise wurden die Platten im Tagebau abgebaut. 2001 wurde vom Fremdenverkehrsverein Spiegelberg e.V. der Stolleneingang gesucht und gefunden. 2002 der Stolleneingang freigelegt und seither erfolgt der Ausbau zum Besucherstollen.
Wetzsteinstollen innen.jpg
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Wetzsteinstollen, Zustand 2013