Die Spuren menschlicher Existenzen in der Flur von Wettstetten reichen bis in die letzte Kaltzeit (60.000 bis 70.000 Jahre).[4] Später waren es Kelten und Römer, die noch heute sichtbare Zeugnisse ihrer einstigen Siedlungstätigkeit hinterlassen haben. Geologisch betrachtet gehört Wettstetten zum Jura, der hier nach Süden zur Donau abfällt. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 821, als der Abt Siegfried von Ilmmünster seine Erbgüter in Wettstetten an St. Emmeram zu Regensburg schenkt. Man nimmt auch an, dass es sich um eine Gründung der Bischöfe des Bistums Eichstätt handelt, das etwa um die Mitte des achten Jahrhunderts entstanden ist. Die Herrschaft übten zunächst die Grafen von Hirschberg aus. Im Jahre 1305 ging der Hirschberger Besitz infolge testamentarischer Verfügung des letzten Hirschberger Grafen, Gebhard VII., an den Bischof von Eichstätt.
Wettstetten (auch Echenzell) gehörte von diesem Zeitpunkt an bis zur Säkularisation im Jahre 1802 zum Hochstift Eichstätt, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag. Danach befand sich der Ort im Herrschaftsgebiet des Großherzogs und Erzherzogs Ferdinand III. von Toskana. Im Jahre 1806 kam Wettstetten an das Königreich Bayern. Im Jahre 1808 wurde aus Wettstetten, Adlmannsberg und Echenzelle der Steuerdistrikt Wettstetten gebildet. Bis Dezember 1817 war dieser dem Landgericht Eichstätt zugehörig. Mit Arrondierung des leuchtenbergischen Besitzes wurde dieser Zusammenschluss im Dezember 1817 als politische Gemeinde dem Landgericht Ingolstadt, dem späteren Landkreis Ingolstadt, zugeteilt. Dies blieb so bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat. Seither gehört die Gemeinde Wettstetten zum Landkreis Eichstätt, der am selben Tag von Mittelfranken nach Oberbayern wechselte.
Über Jahrhunderte waren Dörfer dieser Art von der Bauernarbeit geprägt, wobei ergänzend gesagt werden kann, dass nach frühen Aufzeichnungen (z. B. 1447/48) in Wettstetten schon lange ein höherer Anteil von sogenannten Kleingütlern existierte, eine Art Landproletariat, das mehr und mehr außerhalb der Landwirtschaft Beschäftigung suchte. Die endgültige und tiefgreifende Änderung kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das nahe Ingolstadt wuchs aus den alten Festungsmauern und vollzog vor allem durch den Betrieb Audi (einst DKW) eine industrielle Expansion. Wettstetten wurde bis heute für viele zur begehrten Wohngemeinde.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2022 wuchs die Gemeinde von 3624 auf 5090[5] um 1466 Einwohner bzw. um 40,5 %.
Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Gerd Risch (Freie Wähler). Dieser wurde am 15. März 2020 mit 74,69 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.[7]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 20 gewählten Mitgliedern und dem ersten Bürgermeister.
Die Gemeinderatswahl 2020 mit einer Wahlbeteiligung von 65,02 % ergab folgende Mandatsverteilung:[8]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2014 nach der amtlichen Statistik 584 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, davon 114 im produzierenden Gewerbe, 139 im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe und 233 Beschäftigte bei Unternehmensdienstleistern. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 98 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2044. Die Zahl der Auspendler war damit um 1462 höher als die der Einpendler. Im Jahr 2010 bestanden 25 landwirtschaftliche Betriebe. Landwirtschaftlich genutzt waren 809 ha des Gemeindegebietes, davon waren 772 ha Ackerfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2015):
Kindertagesstätten: 188 Plätze mit 147 betreuten Kindern in zwei Einrichtungen
Volksschulen: eine mit neun Lehrern und 173 Schülern
DEU Wettstetten COA.svg Wappen der Gemeinde Wettstetten: In Rot ein silberner Schräglinksbalken; oben ein wachsender senkrechter silberner Abtstab, unten eine schräglinks gelegte goldene Ähre.