Wettstetten

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 49′ N, 11° 25′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Eichstätt
Höhe:422 m ü. NHN
Fläche:12,47 km2
Einwohner:5090 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:408 Einwohner je km2
Postleitzahl:85139
Vorwahlen:0841, 08406Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:EI
Gemeindeschlüssel:09 1 76 167
Gemeindegliederung:3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 10
85139 Wettstetten
Website:www.wettstetten.de
Erster Bürgermeister:Gerd Risch (FW)
Lage der Gemeinde Wettstetten im Landkreis Eichstätt
KarteLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis RegensburgLandkreis KelheimLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis Neuburg-SchrobenhausenIngolstadtHaunstetter ForstAdelschlagAltmannsteinBeilngriesBöhmfeldBuxheim (Oberbayern)Denkendorf (Oberbayern)DollnsteinEgweilEichstättEitensheimGaimersheimGroßmehringHepbergHitzhofenKindingKipfenbergKöschingLentingMindelstettenMörnsheimNassenfelsOberdollingPollenfeldPförringSchernfeldStammham (bei Ingolstadt)TittingWaltingWellheimWettstetten
Karte

Wettstetten ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Geografie

Wettstetten liegt in der Region Ingolstadt, gehört aber zum Landkreis Eichstätt.

Gemeindegliederung

Es gibt drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Wettstetten.

Nachbarorte und -gemeinden

BöhmfeldStammham
Rackertshofen (Gaimersheim)KompassLenting
GaimersheimEtting (Ingolstadt)Oberhaunstadt (Ingolstadt)

Geschichte

Pfarrhof in Jurabauweise, errichtet im 17. Jahrhundert
Kirche Sankt Martin

Die Spuren menschlicher Existenzen in der Flur von Wettstetten reichen bis in die letzte Kaltzeit (60.000 bis 70.000 Jahre).[4] Später waren es Kelten und Römer, die noch heute sichtbare Zeugnisse ihrer einstigen Siedlungstätigkeit hinterlassen haben. Geologisch betrachtet gehört Wettstetten zum Jura, der hier nach Süden zur Donau abfällt. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 821, als der Abt Siegfried von Ilmmünster seine Erbgüter in Wettstetten an St. Emmeram zu Regensburg schenkt. Man nimmt auch an, dass es sich um eine Gründung der Bischöfe des Bistums Eichstätts handelt, das etwa um die Mitte des achten Jahrhunderts entstanden ist. Die Herrschaft übten zunächst die Grafen von Hirschberg aus. Im Jahre 1305 ging der Hirschberger Besitz infolge testamentarischer Verfügung des letzten Hirschberger Grafen, Gebhard VII., an den Bischof von Eichstätt.

Wettstetten (auch Echenzell) gehörte von diesem Zeitpunkt an bis zur Säkularisation im Jahre 1802 zum Hochstift Eichstätt, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag. Danach befand sich der Ort im Herrschaftsgebiet des Großherzogs und Erzherzogs Ferdinand III. von Toskana. Im Jahre 1806 kam Wettstetten an das Königreich Bayern. Im Jahre 1808 wurde aus Wettstetten, Adlmannsberg und Echenzelle der Steuerdistrikt Wettstetten gebildet. Bis Dezember 1817 war dieser dem Landgericht Eichstätt zugehörig. Mit Arrondierung des leuchtenbergischen Besitzes wurde dieser Zusammenschluss im Dezember 1817 als politische Gemeinde dem Landgericht Ingolstadt, dem späteren Landkreis Ingolstadt, zugeteilt. Dies blieb so bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat. Seither gehört die Gemeinde Wettstetten zum Landkreis Eichstätt, der am selben Tag von Mittelfranken nach Oberbayern wechselte.

Über Jahrhunderte waren Dörfer dieser Art von der Bauernarbeit geprägt, wobei ergänzend gesagt werden kann, dass nach frühen Aufzeichnungen (z. B. 1447/48) in Wettstetten schon lange ein höherer Anteil von sogenannten Kleingütlern existierte, eine Art Landproletariat, das mehr und mehr außerhalb der Landwirtschaft Beschäftigung suchte. Die endgültige und tiefgreifende Änderung kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das nahe Ingolstadt wuchs aus den alten Festungsmauern und vollzog vor allem durch den Betrieb Audi (einst DKW) eine industrielle Expansion. Wettstetten wurde bis heute für viele zur begehrten Wohngemeinde.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2022 wuchs die Gemeinde von 3624 auf 5090[5] um 1466 Einwohner bzw. um 40,5 %.

JahrEinwohner
1840581
1861482[6]
1933880
19461214
19611382
19701788
19803175
JahrEinwohner
19903946
19954194
20004424
20054703
20104821
20154851

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Gerd Risch (Freie Wähler). Dieser wurde am 15. März 2020 mit 74,69 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.[7]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 20 gewählten Mitgliedern und dem ersten Bürgermeister.

Die Gemeinderatswahl 2020 mit einer Wahlbeteiligung von 65,02 % ergab folgende Mandatsverteilung:[8]

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein silberner Schräglinksbalken; oben ein wachsender senkrechter silberner Abtstab, unten eine schräglinks gelegte goldene Ähre.“[9]

Wappen 1980 angenommen.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2014 nach der amtlichen Statistik 584 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, davon 114 im produzierenden Gewerbe, 139 im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe und 233 Beschäftigte bei Unternehmensdienstleistern. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 98 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2044. Die Zahl der Auspendler war damit um 1462 höher als die der Einpendler. Im Jahr 2010 bestanden 25 landwirtschaftliche Betriebe. Landwirtschaftlich genutzt waren 809 ha des Gemeindegebietes, davon waren 772 ha Ackerfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2015):

  • Kindertagesstätten: 188 Plätze mit 147 betreuten Kindern in zwei Einrichtungen
  • Volksschulen: eine mit neun Lehrern und 173 Schülern

Weblinks

Commons: Wettstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Wettstetten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. September 2019.
  3. Gemeinde Wettstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Rieder: Zur Ur- und Frühgeschichte von Wettstetten.
  5. Gemeinden. Abgerufen am 11. August 2023.
  6. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 134, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  7. wahl.info. Passauer Neue Presse GmbH, abgerufen am 28. Mai 2020.
  8. Gemeinderat. Gemeinde Wettstetten, abgerufen am 28. Mai 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Wettstetten in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wettstetten in EI.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Wettstetten, Landkreis Eichstätt, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Wettstetten in District of Eichstätt, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Wettstetten dans l'arrondissement d'Eichstätt dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Wettstetten, Landkreis Eichstätt, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Wettstetten во рамките на Landkreis Eichstätt, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Wettstetten in de Landkreis Eichstätt, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Wettstetten en Landkreis Eichstätt, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Eichstätt, Wettstetten ഭൂപടസ്ഥാനം.
Wettstetten pfarrhof.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY 2.5
Kirche Sankt Martin Wettstetten.jpg
Autor/Urheber: Chrisi1964, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kirche Sankt Martin
DEU Wettstetten COA.svg
Wappen der Gemeinde Wettstetten: In Rot ein silberner Schräglinksbalken; oben ein wachsender senkrechter silberner Abtstab, unten eine schräglinks gelegte goldene Ähre.