Wetterung

Eine Wedder in der Seestermüher Marsch
Rechts der zu entwässernde Graben, links die Wettern (Große Feldwettern)

Der Begriff Wetterung, auch verkürzt Wettern, Wetter, Weddern oder Wedder, kommt aus dem Niederdeutschen und bezeichnet einen künstlich angelegten, geraden Vorfluter, der dazu dient, das Agrarland oder Marschland zu entwässern. Manchmal wurden auch bereits bestehende Fließgewässer zu Wetterungen ausgebaut, die dann keinen geraden Verlauf ausweisen, so etwa die Brookwetterung in der Vierländer Elbmarsch, die Harschenflether Wettern bei Stade oder die Kampritt Wettern in der Wilstermarsch[1]. Eine Wetterung kann mehrere Kilometer lang sein und eine Breite von über 20 Metern besitzen.

Geschichte

Die ersten Wetterungen wurden im norddeutschen Raum um 1100 im Rahmen der Hollerkolonisation von holländischen Einwanderern in der Wesermarsch und dann in den Elbmarschen (Altes Land, Seestermüher, Hadelner, Haseldorfer und Wilstermarsch[1]) angelegt.

Funktionsweise

Beispielsweise sickert Oberflächen- bzw. Regenwasser über Drainagen in einen solchen Vorfluter, der es in den nächstgrößeren Fluss leitet. Oft befindet sich am Übergang zum Fluss ein Schöpfwerk, das dazu dient, den Höhenunterschied bei Flut auszugleichen. Eine Wetter kann aber auch Rückstauwasser nach starken Regenfällen aufnehmen.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Ehlers: Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg. J. M. Groth, Elmshorn 1922.
  • Peter Danker-Carstensen: Gemeinde Seester. Geschichte eines Dorfes in der Elbmarsch, zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Kirchspiels Seester. Gemeindeverwaltung Seester, Seester 1994.

Einzelnachweise

  1. a b C. Löser: Die Gewässersysteme Itzehoes und Umgebung nördlich der Stör. (PDF) Fußnote 490. Juni 2012, S. 45, abgerufen am 5. Februar 2021.

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Eine Wedder in der Seestermüher Marsch
Honigfleth Schoepfmuehle April-2009 SL271015.JPG
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historische Schöpfmühle in Honigfleth bei Wilster. rechts der zu entwässernde Graben, links die Wettern.