Westmark (Schiff, 1883)

Westmark
Die Westmark im Juli 1943
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Bismarck (I)
  • Freiherr vom Stein (I)
SchiffstypRaddampfer
HeimathafenRuhrort
ReedereiGebrüder Luwen, Ruhrort
BauwerftBerninghaus-Werft, Duisburg
Umbau 1937:
Luwen-Werft, Ruhrort
Baukosten188.000 Mark
Kiellegung1882
StapellaufApril 1883
Indienststellung10. Juni 1883
Verbleib1951 verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
68,60 m (Lüa)
Breite7,65 m
über Radkästen: 14,10 m
Tiefgangmax. 0,94–1,45 m
Verdrängung308 t
Maschinenanlage
Maschine2-Zyl.-Verbundmaschine mit Schiebersteuerung,
Escher Wyss, Zürich
Maschinen-
leistung
460 PS (338 kW)
Propeller2 Seitenräder Ø 4,20 m mit je 10 Radschaufeln
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit231 tdw
Zugelassene Passagierzahl1096 (1883)
2150 (1937)

Die Westmark war ein 1883 erbauter Seitenraddampfer, der ab 1936 im Besitz der Reederei Gebrüder Luwen aus Duisburg-Ruhrort war.

Geschichte

Die Bismarck 1897 am Anleger in Düsseldorf
Bergung der Westmark 1949 im Hafen von Unkel

Der 1883 auf der Berninghaus-Werft für die Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein (DGNM), der späteren Köln-Düsseldorfer (KD), gebaute Glattdeck-Dampfer wurde zunächst unter dem Namen Bismarck unter der DGNM-Nummer 17 als Güter- und Personenschiff für die Rheinschifffahrt in Dienst gestellt. Die Bismarck war das 11. Dampfschiff der Düsseldorfer Reederei. Am 28. September 1883 nahm sie an der Einweihung des Niederwalddenkmals in Rüdesheim teil, bei der auch Kaiser Wilhelm I. anwesend war.

Als 1914 der neue Salon-Dampfer Bismarck in Betrieb genommen wurden, erfolgte die Umbenennung der alten Bismarck in Freiherr vom Stein. Im März 1926 wurde die Freiherr vom Stein für 32.000 RM an die Reederei Gustav Stahlberg aus Magdeburg verkauft und an die Elbe verlegt. Nach Entfernung der Wippkrähne und des Ladebaums sowie weiterer Umbauten wurde das Schiff nun ausschließlich für die Passagierschifffahrt genutzt.

Nach Übernahme der Reederei Stahlberg durch die Elbe-Saale Transport Kontor wurde der Dampfer am 6. November 1936 an die Firma Gebrüder Luwen Schiffahrt und Handelsgesellschaft mbH & Co aus Duisburg-Ruhrort verkauft und wieder an den Rhein verbracht. Bis 1937 erfolgte auf der Luwen-Werft der Umbau zum Doppeldeck-Salondampfer. Das Oberdeck wurde mit einem kleinen Sonnendeck sowie einer Cafeteria versehen, das Hauptdeck besaß zwei Speisesäle. Im Unterdeck gab es einen weiteren Speisesaal sowie eine Bierschenke. Über dem Oberdeck lag die Kommandobrücke. Unter dem neuen Namen Westmark konnte das Schiff nun 2150 Personen befördern. Die erste Fahrt bis Koblenz erfolgte am 13. Juni 1937. In den folgenden Jahren war die Westmark unter anderem als KdF-Schiff im Einsatz. Schließlich wurde sie 1945 zum Kriegsende hin als Fährschiff auf der Verbindung UnkelRemagen eingesetzt.

Anfang März 1945 wurde die Westmark vor der Anlegebrücke im Hafen von Unkel entweder von vor den Alliierten flüchtenden SA-Mannschaften versenkt[1] oder sank durch Beschuss bei Kampfhandlungen um die Brücke von Remagen.[2]

Nachdem das Wrack 1949 wieder geborgen wurde, erfolgte 1949/50 der Wiederaufbau auf der Luwen-Werft. Ab Mai 1950 war die Westmark wieder als Passagierschiff hauptsächlich auf dem Niederrhein im Einsatz. An der Einweihung der Brücke Duisburg – Rheinhausen am 3. Juli 1950 nahm sie als Festschiff teil. Bei einem Brand in der Nacht vom 13. August 1951 wurde das Schiff an der Luwen-Anlegestelle an der Mühlenweide in Duisburg-Ruhrort total zerstört und anschließend auf der Luwen-Werft verschrottet.

Quellen

  • Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004. Eigenverlag, Marienhausen 2004, ISBN 3-00-016046-9.

Einzelnachweise

  1. Horst Eckertz: Schicksalsstunde der „Goethe“ vor Oberwinter. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler. 2005, S. 224.
  2. Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004. 2004, S. 298.

Weblinks

Commons: Westmark (Schiff, 1883) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Windhutze Duisburg 2009 03 13.jpg
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Windhutze des ehemaligen Raddampfers "Westmark", 1.Hälfte 20.Jahrhundert (Stahl, Messing), Ausstellungsobjekt im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg (Spende Gebr. Luwen)
Westmark I Schiff 1883 Seitenraddampfer Luwen Bergung 1949.jpg
Autor/Urheber: Autor/-in unbekanntUnknown author, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Originaltitel: "Bergung des Salondampfers "Westmark" in Unkel/Rhein"
Originalbeschreibung: "Der 1883 gebaute Raddampfer fuhr zunächst unter dem Namen "Bismarck", später "Freiherr vom Stein", ab Umbau 1937 unter "Westmark", fasste danach 2150 Fahrgäste. Anfang März 1945 wurde das Schiff im Hafen von Unkel versenkt. Das Wrack wurde 1949 eingespundet, das Spundkarree ausgepumpt, das Schiffsleck abgedichtet und das Karree wieder geflutet (Bild), wodurch es schwimmend zur Werft Duisburg gebracht werden konnte"
Bismarck (ship, 1883) 002.jpg
Der Raddampfer Bismarck am Anleger Düsseldorf.
Westmark I Schiff 1883 Seitenraddampfer Luwen (1).jpg
Autor/Urheber: Scan: Marion Halft, Lizenz: CC0
Seitenraddampfer Westmark I (ex Bismarck I, ex Freiherr vom Stein I). Baujahr 1883. Reederei Gebrüder Luwen, Duisburg-Ruhrort.