Westhausen (bei Hildburghausen)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 19′ N, 10° 40′ O

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis:Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft:Heldburger Unterland
Höhe:349 m ü. NHN
Fläche:15,43 km2
Einwohner:679 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:44 Einwohner je km2
Postleitzahl:98663
Vorwahl:036875
Kfz-Kennzeichen:HBN
Gemeindeschlüssel:16 0 69 056
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pfarrgasse 3
98663 Westhausen
Website:www.vg-heldburgerunterland.de/gemeinde-westhausen
Bürgermeister:Ulf Neundorf (parteilos)
Lage der Gemeinde Westhausen(im Heldburger Land) im Landkreis Hildburghausen
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Karte
Blick über Westhausen

Westhausen ist eine Gemeinde des Heldburger Landes im Landkreis Hildburghausen im fränkischen Süden des Freistaats Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Heldburg. Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Haubinda.

Geografie

Geografische Lage

Westhausen liegt 330 m über dem Meeresspiegel in einem von der Natur geschaffenen, breiten und flach auslaufenden Tal mit hügeligem Landschaftsbild. Am Ortsrand vereinen sich drei Quellbäche zur Westhäuser Kreck.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Westhausen besteht aus den Ortsteilen Westhausen und Haubinda, einem ehemaligen Rittergut.

Klima

Das Klima der Gegend ist mild. Im Norden schützt der Thüringer Wald und im Westen die Rhön vor kaltem Nordwind.

Geschichte

Die Gemeinde Westhausen, ein fränkisches Haufendorf, wurde 776 schon zu Zeiten Karls des Großen erstmals erwähnt. Damit ist sie die älteste Gemeinde im Heldburger Land und im Landkreis Hildburghausen. Der Ortsteil Haubinda wird 1317 als Heuwinden erstmals genannt. Der Kirchhof war einst mit Gaden (auch Kemenaten genannt) und doppelter Mauer versehen und diente dem Schutz der Bewohner, wenn sie sich in Krisenzeiten auf den Kirchhof zurückziehen mussten.[2]

Einwohnerentwicklung

1994 bis 2000

  • 1994: 627
  • 1995: 633
  • 1996: 645
  • 1997: 638
  • 1998: 609
  • 1999: 605
  • 2000: 614

2001 bis 2007

  • 2001: 611
  • 2002: 596
  • 2003: 588
  • 2004: 595
  • 2005: 592
  • 2006: 582
  • 2007: 602

2008 bis 2014

  • 2008: 613
  • 2009: 611
  • 2010: 602
  • 2011: 722
  • 2012: 722
  • 2013: 714
  • 2014: 706

2015 bis 2021

  • 2015: 709
  • 2016: 719
  • 2017: 711
  • 2018: 709
  • 2019: 703
  • 2020: 689
  • 2021: 696

ab 2022

  • 2022: 679
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Bürgermeister ist Ulf Neundorf.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Westhausen besteht aus acht Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)

Bildung

(c) Bundesarchiv, Bild 183-R0703-0007 / CC-BY-SA 3.0
Kindergarten Westhausen, 1976

Im Ortsteil Haubinda gibt es die 1901 von dem Reformpädagogen Hermann Lietz gegründete und nach ihm benannte Hermann-Lietz-Schule, ein reformpädagogisches Landerziehungsheim mit einer Grund- und einer Regel-, sowie einer Fachoberschule. Bildungsgänge zum Hauptschulabschluss, Qualifizierenden Hauptschulabschluss, Realschulabschluss und zur Fachhochschulreife werden angeboten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Chöre und Kapellen

In Westhausen existieren der Gesangsverein Erholung von 1908 und die Blaskapelle Westhausen.

Vereine

Zur sportlichen Ertüchtigung steht im Ort der Sportverein SV 08 Westhausen mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Nordic Walking zur Verfügung. Der Kleintierzuchtverein Westhausen und Umgebung e.V. wurde 1972 gegründet. Der Aero-Club Südthüringen aus dem Jahr 1998 hat seinen Sitz in Westhausen.

Bauwerke

Die heute evangelische Kirche St. Kilian wurde 1466 als katholische Kirche im spätgotischen Stil erbaut. Das Alte Schulgebäude in Westhausen stammt aus dem Jahr 1895. Das Schulgebäude der Hermann-Lietz-Schule Haubinda wurde um 1900 erbaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Kirmes (Kirchweih) findet alljährlich im Juni, das Backhausfest im August statt.

Naturdenkmäler

  • Krumme Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,05 m (2016).[3]

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 274.
  3. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.

Literatur

  • Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild. 1904. Reprint: Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-378-2.
  • Reinhold Albert: Chronik von Westhausen und seinem Ortsteil Haubinda. Verlag Frankenschwelle, Hildburghausen 2001, ISBN 3-86180-117-5.
  • Westhausen, die älteste Siedlung des Heldburger Landes, siehe: Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land – ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2.
  • Hans Löhner: Das Bimmelbähnle von Hildburghausen nach Lindenau-Friedrichshall. Verlag Michael Resch, Neustadt bei Coburg 2000, ISBN 3-9805967-5-3.
  • Max-Rainer Uhrig: Das Heldburger Land. In: Frankenland, Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege. Heft 6, Würzburg, Juni 1990. Online erreichbar auf der Website der Universitätsbibliothek Würzburg unter:http://frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de/login/data/1990_137.pdf#view=FitBV

Weblinks

Commons: Westhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Westhausen in HBN.png
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Westhausen in Thuringia - district Hildburghausen
Stausee Westhausen.jpg
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Stausee Westhausen
Westhausen aus dem Süden.jpg
Westhausen aus dem Süden
Bundesarchiv Bild 183-R0703-0007, Westhausen, Blick auf den Kindergarten.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-R0703-0007 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Westhausen, Blick auf den Kindergarten ADN-ZB Schaar 3.7.76 Bez. Suhl: 1200 Jahre Westhausen. Die 700 Einwohner zählende Gemeinde Westhausen im Kreis Hildburghausen feiert mit einer Festwoche vom 3. bis 11.7.76 ihr 1200jähiges Bestehen. Objekte im Wert von 2, 3 Millionen Mark wurden von den Bürgern von 1971 bis 1976 geschaffen, u.a. dieses Gebäude mit 60 Kindergarten- und 30 Krippenplätzen. Die erste urkundliche Erwähnung fand Westhausen im Jahre 776, als es mit Einwohnern und Leibeigenen im 8. Regierungsjahr Karls des Großen an das Stift in Fulda verschenkt wurde. (siehe 5 und 6 N)
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Blick auf Westhausen b. Hildburghausen
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Wappen von Westhausen/Thüringen/Deutschland