Wernsbach (Georgensgmünd)

Wernsbach
Koordinaten: 49° 10′ 54″ N, 11° 4′ 18″ O
Höhe: 395 m ü. NHN
Einwohner:78 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:91166
Vorwahl:09172

Wernsbach (umgangssprachlich: Wärnschba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage

Durch das Dorf fließt der ca. 0,5 km weiter östlich entspringende Wernsbach, der ein rechter Zufluss der Rednitz ist. Der Ort ist ringsum von Wald umgeben: im Westen die „Birkach“, im Nordwesten das „Hölzlesmoos“, im Nordosten die „Westerlohe“, im Osten der „Schindersweiher“, im Südosten der „Trattschlag“ und im Süden die „Hollerstube“.

Die Kreisstraße RH 7 führt zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 2 und weiter nach Wallesau (3 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mauk (1,6 km südlich) bzw. nach Untersteinbach an der Haide (3,1 km nördlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Petersgmünd (3,4 km westlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1345 als „Wernspach“ erstmals namentlich erwähnt.[4] Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab. Das Bestimmungswort ist der Personenname Werner.[5]

Im Urbar für das burggräfliche Amt Roth, das ca. 1360 aufgestellt wurde, wurde für Wernsbach folgender Besitz angegeben: 1 Hube, 3 Lehen und 4 Hofstätten. Im Urbar des nunmehr markgräflichen Amtes Roth, das 1434 aufgestellt wurde, sind für Wernsbach 6 Güter, 1 halbes Gut, 1 Gütlein, 1 Hofstätte, 2 Selden, 1 Mühlstatt, 5 Reutäcker und 7 Reutwiesen angegeben. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Wernsbach 11 Anwesen (6 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Köblergut, 1 Gütlein und 1 Hirtenhaus). Alle Anwesen unterstanden dem Oberamt Roth.[4]

In Wernsbach wurde in erster Linie Landwirtschaft betrieben und der Abbau von Sandstein in den nahegelegenen Wernsbacher Steinbrüchen. In den 1930er Jahren wurde Steinbruchbetrieb eingestellt.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wernsbach 10 Anwesen (5 Ganzhöfe, 1 Ganzhof mit Gastwirtschaft, 2 Halbhöfe, 1 Köblergut, 1 Gütlein) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Roth inne.[7] 1804 gab es im Ort weiterhin 10 Anwesen.[8]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wernsbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wallesau und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Wallesau zugeordnet. Am 1. Januar 1972 wurde Wernsbach im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Georgensgmünd eingegliedert.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 5: Gasthaus
  • Haus Nr. 11: Erdgeschossiges Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner73931129396878312110510875
Häuser[10]1516171919222225
Quelle[11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]

Religion

Die Einwohner waren ursprünglich nach Zu Unserer Lieben Frau gepfarrt, das mit der Reformation evangelisch wurde. Seit 1812 gehören die Einwohner zur evangelischen Pfarrei Wallesau.[21]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 87. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: węɘnšbɒ.
  3. Wernsbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b F. Eigler: Schwabach, S. 167.
  5. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 87.
  6. Wernsbach auf der Website georgensgmuend.de
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 433.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 280.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 487.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat). Dort als Wörnbach aufgelistet.
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 220 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).
  21. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 611.

Auf dieser Seite verwendete Medien