Werner Strik

Werner Konrad Othmar Strik[1] (* 26. Oktober 1958 in Gamburg[2]) ist ein deutsch-italienischer[1] Psychiater und Psychotherapeut.

Leben

Strik studierte von 1979 bis 1985 Medizin an der Universität Florenz, wo er im Februar 1986 promovierte. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Psychiatrischen Klinik (bei Adolfo Pazzagli) und der Neurologischen Klinik (bei Roberto Zappoli) der Universität Florenz sowie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg (bei Helmut Beckmann). Im August 1990 wurde er Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Im Oktober 1991 promovierte er erneut an der Universität Würzburg. Von November 1991 bis Oktober 1993 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt, gefördert durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, bei Dietrich Lehmann im EEG-EP-Mapping Labor der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Ab November 1993 war er Vizedirektor der Klinik und Leiter der Abteilung für Psychiatrische Neurophysiologie der Psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg. Im Juli 1994 habilitierte er sich an der Universität Würzburg.[3]

Im Oktober 1998 wurde Strik als Nachfolger von Wolfgang Böker[4] ordentlicher Professor für Klinische Psychiatrie an der Universität Bern.[3] Gleichzeitig wurde er Direktor der Universitätsklinik für Klinische Psychiatrie, seit April 2007 ist er Direktor der zusammengelegten Klinik und Poliklinik für Psychiatrie.[3] Bei der Dachorganisation dieser Kliniken, den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD Bern), war er von Juli 2000 bis Juli 2002 geschäftsführender Direktor ad interim und von August 2002 bis zu seinem Rücktritt[4] per August 2007 ärztlicher Direktor.[3] 2009 trat er wieder in die Geschäftsleitung der UPD Bern ein.[4] Im März 2012 wurde Strik durch die UPD-Direktorin Regula Mader freigestellt.[4] Eine Entlassung lehnte die Universitätsleitung im Juni 2012 ab.[5] Da zwischen den UPD und der Universität keine Einigkeit bestand, ging der Entscheid an den Regierungsrat des Kantons Bern, der am 27. Juni 2012 die Freistellung Striks als Klinikdirektor, nicht aber als Ordinarius bestätigte und ankündigte, eine Entlassung zu prüfen.[6] Am 5. Dezember 2012 gab der Regierungsrat bekannt, dass Strik nicht entlassen wird und die Freistellung per sofort aufgehoben wird.[7][8] Gemäß dem Bericht des Regierungsrates[9] lagen keine stichhaltigen Gründe vor, welche das Entlassungsgesuch rechtfertigten.[10]

Strik war von Januar 1999 bis Dezember 2006 Präsident der Sektion für Psychophysiologie der World Psychiatric Association. Von Januar 2002 bis Dezember 2007 präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft für Biologische Psychiatrie (SSBP). Seit Juli 2003 ist er Editor in Chief der Zeitschrift Neuropsychobiology.

Strik ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.[11]

Schriften (Auswahl)

  • Die P300-Welle bei schizophrenen Patienten nach Remission der akuten Psychose: Zusammenhänge mit Verlaufsparametern und diagnostischen Untergruppen nach Leonhard. 1991 (Dissertation, Universität Würzburg, 1992).
  • Mikrozustände der hirnelektrischen Felder: Methode und Ergebnisse bei Gesunden und psychiatrischen Patienten. 1993 (Habilitationsschrift, Universität Würzburg, 1994).
  • mit Thomas Dierks: Biologische Psychopathologie. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-019838-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Fondazione Sir John Eccles, Internet-Auszug, Handelsregister des Kantons Tessin, abgerufen am 25. Mai 2019.
  2. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 18. Ausgabe (2001). Bd. 3, S. 3208.
  3. a b c d Werner Strik auf der Website der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern, abgerufen am 14. Mai 2014.
  4. a b c d Walter Däpp: Ärztlicher UPD-Direktor vorläufig freigestellt, Der Bund, 20./23. März 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  5. Matthias Raaflaub: Universitätsleitung stärkt Strik den Rücken, Der Bund, aktualisiert am 6. Juni 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  6. Freistellung von Professor Werner Strik im Interesse der Deeskalation und Beruhigung der Situation, Medienmitteilungen, Website des Kantons Bern, 27. Juni 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  7. Matthias Raaflaub, Walter Däpp: UPD-Professor Strik wird nicht entlassen, Der Bund, 5. Dezember 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  8. Arbeitskonflikt an den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern (UPD): Professor Werner Strik wird nicht entlassen, Medienmitteilungen, Website des Kantons Bern, 5. Dezember 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  9. Auszug aus dem Protokolls des Regierungsrates vom 5. Dezember 2012 (PDF; 3,7 MB), öffentliches Protokoll des Regierungsrates, Addendum der Medienmitteilung vom 5. Dezember 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  10. Adrian Zurbriggen: Perrenoud liess Mader gegen die Wand rennen, Kommentar, Berner Zeitung, 6. Dezember 2012, abgerufen am 14. Mai 2014.
  11. Adrian Zurbriggen: «Ich habe hier etwas aufgebaut, an dem ich sehr hänge», Interview, Berner Zeitung, 18. März 2013, abgerufen am 14. Mai 2014.