Werner Peter

Werner Peter
Personalia
Geburtstag25. Mai 1950 (73 Jahre)
GeburtsortSandersdorfDDR
Größe172 cm
PositionStürmer
Junioren
JahreStation
1959–1968BSG Chemie Sandersdorf
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1968–1969BSG Chemie Bitterfeld
1969–1970ASG Vorwärts Wolfen
1970–1973HFC Chemie II28 (19)
1970–1984HFC Chemie277 (85)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1972–1978DDR Nachwuchs8 (3)
1979–1980DDR Olympia15 (6)
1978–1979DDR9 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Werner Peter (* 25. Mai 1950 in Sandersdorf) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Sportliche Laufbahn

National

Peter begann mit neun Jahren in seinem Geburtsort bei der BSG Chemie Sandersdorf organisiert Fußball zu spielen – zunächst als Torwart, später als Stürmer. In der Saison 1965/66 wurde er mit 44 Treffern Torschützenkönig der Nachwuchsmannschaft. Mit 18 Jahren wechselte er zur BSG Chemie Bitterfeld, beendete seine Lehre zum Rohrschlosser und spielte während seiner Militärzeit bei der Nationalen Volksarmee für anderthalb Jahre innerhalb der Armeesportvereinigung Vorwärts an deren Standort im nahe gelegenen Wolfen für die dortige viertklassige Bezirksklassemannschaft.

Anschließend wurde er Ende 1970 zum Oberligisten HFC Chemie delegiert, bei dem er zunächst in der 2. Mannschaft eingesetzt wurde, die in der zweitklassigen DDR-Liga aktiv war. In der DDR-Oberliga spielte der 1,72 Meter große Stürmer ab März 1971 in 255 Punktspielen, in denen er 66 Tore erzielte. Mit 19 Treffer in der Meisterschaft und drei Toren in der Aufstiegsrunde war Werner Peter 1973/74 maßgeblich am sofortigen Wiederaufstieg der 1. Mannschaft in die ostdeutsche Eliteliga beteiligt. Als der HFC erneut 1984 die Oberliga verlassen musste, beendete der zum Meister der sozialistischen Industrie aufgestiegene Ex-Auswahlstürmer seine Spielerkarriere.

International

(c) Bundesarchiv, Bild 183-T0407-0304 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0
Das DDR-Nationalteam vor dem Länderspiel gegen Schweden 1978, Peter ist Dritter von rechts

Peter bestritt zwischen Mai 1972 und April 1978 acht Länderspiele mit der Nachwuchsnationalmannschaft – sechs in der U-23-Auswahl und zwei in der U-21 mit drei Treffern. Seine Torgefährlichkeit für den HFC im ostdeutschen Oberhaus führte Ende der 1970er-Jahre auch zu Berufungen in die A-Nationalmannschaft. Er debütierte 27-jährig im März 1978 unter Georg Buschner in einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz. Insgesamt bestritt er neun A-Länderspiele, in denen er einen Treffer erzielte.

Mit der Olympiamannschaft gewann er beim olympischen Fußballturnier in Moskau 1980 die Silbermedaille. Peter wurde im Finale gegen die Tschechoslowakei eine gute halbe Stunde vor Ende für Dieter Kühn eingewechselt, konnte mit seinen Teamkollegen im Kampf um Gold das Spiel nach dem ČSSR-Führungstreffer Jindřich Svobodas aber nicht mehr drehen. Mit seinen Mannschaftskameraden wurde er im selben Jahr mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[1]

Weiterer Werdegang

1989 kehrte er zum HFC Chemie zurück und arbeitete dort als Geschäftsführer, bis er nach dem Abstieg der Hallenser aus der 2. Bundesliga (1992) ausscheiden musste. Anschließend arbeitete er als Trainer, unter anderem beim FSV 67 Halle.

Literatur

  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. 2. Auflage. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 320.
  • Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, S. 268/269.
  • Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, S. 130/131.
  • Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, S. 372/373.
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 353.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland. 22. August 1980, S. 4.

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Bundesarchiv Bild 183-T0407-0304, DDR - Schweden 0-1, Mannschaftsfoto DDR-Nationalmannschaft.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-T0407-0304 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB-Gahlbeck-7.4.78-zin-Leipzig: In einem Fußball-Länderspiel unterlag die DDR-Elf am 4.4.78 im Leipziger Zentralstadion der Mannschaft Schwedens mit 0:1. In dieser Aufstellung begann die DDR-Auswahl das Treffen: V.l.n.r. Hans-Jürgen Dörner, Jürgen Croy, Hans-Jürgen Riediger, Gerd Weber, Gerd Kische, Lutz Lindemann, Conrad Weise, Jürgen Pommerenke, Werner Peter, Martin Hoffmann, Wolfgang Steinbach.