Werksbahn
Eine Werksbahn oder Werkbahn ist eine auf einem Werksgelände (beispielsweise Fabrik- oder Bergbaugelände) befindliche Eisenbahn, die zur Erfüllung eines internen Eisenbahnverkehrs und gegebenenfalls auch als Anschlussbahn dient.
Werksbahnen sind meist kurze normalspurige Anschlussbahnen, die überwiegend von Güterzügen genutzt werden. Man findet sie auch dort, wo Straßenwege nicht einfach realisierbar sind oder waren, so als Torfbahn in Torfabbaugebieten. In Ausnahmefällen findet auch spezielle nicht-öffentliche Personenbeförderung für Werksangehörige statt, in diesem Fall spricht man vom Dienstpersonenverkehr.
Bei Bergbauunternehmen wie der MIBRAG, Rheinbraun oder der Ruhrkohle AG findet man ausgedehnte Werkbahnnetze (Kohlebahnen/Zechenbahnen). Teilweise sind diese schmalspurig und/oder unter Tage ausgeführt. Sie werden meist elektrisch oder mit Akkuloks betrieben.
In vielen Fällen ist der Betrieb von normalen Lokomotiven wegen Explosionsgefahr auf diesen Werkbahnen nicht möglich, zum Beispiel wenn Tanklager oder chemische Fabriken bedient werden. Dort kommen dann spezielle Lokomotiven zum Einsatz, wie z. B. Dampfspeicherlokomotiven, die ihre Antriebsenergie aus überhitztem Wasser beziehen.
Bekannte Werkbahnen
In Europa
- Deutschland
- Baden-Württemberg
- Werksbahn der Portland-Zement Blaubeuren Gebrüder Spohn AG
- Bremen
- Hafeneisenbahn Bremen
- Hafeneisenbahn Bremerhaven
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Bahnstrecke Zinnowitz–Peenemünde (Überbleibsel der ehemaligen Werkbahn der Heeresversuchsanstalt Peenemünde)
- Schmalspurbahn Tessin
- Niedersachsen
- Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter, Werkbahn der Salzgitter AG
- Nordrhein-Westfalen
- Schmalspur-Werkbahn der Westfalenhütte, früher Werkbahn des Eisen- und Stahlwerkes der Hoesch AG, Dortmund
- Werkbahnen der Eisenbahn und Häfen Duisburg
- Werkbahnen der RBH Logistics GmbH, früher die Werkbahnen der Ruhrkohle AG
- Werkbahnen der RWE Power (Rheinbraun) AG im Rheinischen Braunkohlerevier
- Rheinland-Pfalz
- Werkbahnen der BASF um Ludwigshafen am Rhein
- Werkbahn der Dyckerhoff AG
- Sachsen
- Werkbahn des Eilenburger Chemiewerks
- Werkbahnen der Vattenfall Europe AG im Lausitzer Braunkohlerevier
- Waldeisenbahn Muskau
- Sachsen/Sachsen-Anhalt
- Werkbahnen der MIBRAG im Mitteldeutschen Braunkohlerevier
- Sachsen-Anhalt
- InfraLeuna Werkbahnen der Leunawerke
- Werkbahnen der Zuckerfabrik Dröbel
- Mansfelder Bergwerksbahn (älteste deutsche schmalspurige Werkbahn, heute Museumsbahn)
- Thüringen
- Baden-Württemberg
- Tschechien
Außerhalb Europas
- USA (Texas)
Im weiteren Sinn können als Werkbahnen angesehen werden
- Feldbahnen zum Transport und Abbau landwirtschaftlicher Güter
- Feldbahnen zum Transport gewonnenen Meersalzes (z. B. im Mittelmeerraum)
- Grubenbahnen zum Abbau von Gesteinen und Erzen, inklusive von Kaolinbahnen, Tonbahnen und Ziegeleibahnen
- Torfbahnen
- Waldbahnen zum Transport des geschlagenen Holzes
- Steinbruchbahnen zum Abtransport des abgebrochenen Festgesteins
Diese sind meist schmalspurig ausgeführt.
Weblinks
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Ziegelei Hundisburg, Lokomotive: Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal bei Kirchen an der Sieg
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Diesellokomotive des Typs Gmeinder D 60 C in der explosionsgeschützten Bauart, im Einsatz als Lok 7 der Erdöl-Raffinerie Emsland in Holthausen bei Lingen (Ems)
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Aufgearbeitete Dampfspeicherlok im Henkel-Werk (Museum) Genthin
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This 150 HP Fowler 0-4-0 diesel locomotive, number 169, on display at the disused Erwood Station in Wales, was one of a batch of 120 28/30 ton locomotives that were ordered by the War Office in 1939 to pull munitions at RAF bases. After the war they were used as part of British Rail stock. This particular locomotive ended its carreer at a breakers yard where it was used as a shunting locomotive unitl it was worn out. It arrived at Erwood in 1988 and was restored to its GWR livery by the Friends of Erwood Station in 2009.