Werder Bremen (Frauenfußball)

SV Werder Bremen
Frauenfußball
Vereinswappen
Basisdaten
NameSport-Verein „Werder“ v. 1899 e. V.
SitzBremen
Gründung2007
Farbengrün-weiß
PräsidentHubertus Hess-Grunewald
Websitewerder.de
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerThomas Horsch
SpielstätteWeserstadion Platz 11
Plätze5.500
LigaBundesliga
2022/238. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Sport-Verein „Werder“ v. 1899 e. V.[1], bekannt als SV Werder, SV Werder Bremen oder Werder Bremen ist ein Sportverein aus Bremen. Die erste Fußballmannschaft der Frauen spielt seit dem Aufstieg im Jahre 2020 in der Bundesliga. Zuvor spielte die Mannschaft für ein Jahr in der 2. Bundesliga.

Geschichte

Anfänge in den 1970er Jahren

Ein Anfang der 1970er Jahre gegründetes Frauenteam, das 1974 in der Endrunde zur ersten Deutschen Meisterschaft mitgespielt hatte, war nach wenigen Jahren wieder aufgelöst worden.

2007 bis 2009: Neugründung und Durchmarsch in 2. Liga

Erst Anfang des Jahres 2007 reetablierte der SV Werder eine Frauenabteilung, nachdem der Bremer Fußball-Verband den Sportverein im Herbst 2006 gebeten hatte, diese zu gründen, um die Abwanderung von talentierten Spielerinnen ins niedersächsische Umland einzudämmen.[2] Zuvor hatte es der Verein stets abgelehnt, erneut eine eigenständige Frauenfußballabteilung zu betreiben und dies mit dem Platzmangel auf dem Gelände der Pauliner Marsch gerechtfertigt.

In der Saison 2007/08 haben ein Frauen- und ein B-Juniorinnen/U17-Team den Spielbetrieb aufgenommen. Sowohl die Mädchen- als auch die Frauenmannschaft wurden in Zusammenarbeit mit dem Bremer Fußballverband aus den leistungsstärksten Spielerinnen aus Bremen und Umgebung gebildet. Über 300 Spielerinnen hatten sich um einen Platz in den Kadern beworben. Am 8. Mai 2007 wurden die zwei Teams dann der Presse vorgestellt. Zur Frauenmannschaft gehörten Britta und Lara Möhlmann sowie Eva-Marlen Votava, die Töchter der ehemaligen Werder-Profis Benno Möhlmann und Mirko Votava. Trainiert wurde die Frauenmannschaft in dieser Saison von Frank Schwalenberg, der bereits beim FSV Frankfurt eine Bundesligamannschaft gecoacht hatte. Mit der Zielsetzung binnen vier Jahren in die 2. Bundesliga aufzusteigen war die Frauenmannschaft in der Verbandsliga Bremen gestartet. Die beiden Auswahlteams spielten zu Beginn noch auf dem Gelände der Universität Bremen.[3] In der ersten Saison konnten die Spielerinnen alle Saisonspiele gewinnen und wiesen ein Torverhältnis von 162:0 auf.[4]

In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord traf man auf den Niendorfer TSV (Hamburg) (2:1) sowie den Ratzeburger SV (Schleswig-Holstein) (1:1) und qualifizierte sich, begünstigt durch einen Sieg des Ratzeburger SV über den Niendorfer TSV, für die höhere Liga. In der folgenden Regionalligasaison 2008/09 lieferte sich die Werderelf ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem BV Cloppenburg, welches die Bremerinnen mit einem Punkt Vorsprung für sich entscheiden konnten, und schafften somit binnen zwei Jahren den Aufstieg in die 2. Bundesliga. In der ersten Runde des DFB-Pokals gelang den Bremer Spielerinnen ein überraschender 2:1-Sieg gegen den Zweitligisten Blau-Weiß Hohen Neuendorf, sie unterlagen jedoch in der zweiten Runde dem FCR 2001 Duisburg mit 1:10.

2009 bis 2014: Feste Größe in der 2. Bundesliga

Der Aufstieg in die 2. Bundesliga hielt einige Herausforderungen bereit, weshalb sich der sportliche und organisatorische Bereich neu aufstellen musste. Mit Lisa-Marie Scholz, Maren Wallenhorst, Lea Notthoff und Maria Doll konnte man vier erfahrene Zweitliga-Spielerinnen gewinnen. Weiterhin sorgte die Verpflichtung der kenianischen Nationalspielerin Doreen Nabwire Omondi für mediale Aufmerksamkeit. Auch das Trainerteam bekam zur Winterpause Verstärkung. Holger Stemmann führte die Bremerinnen mit Cheftrainerin Birte Brüggemann am Ende auf den 7. Tabellenplatz. Im DFB-Pokal konnte sich die Mannschaft nach Siegen gegen ATS Buntentor (8:0) und Blau-Weiß Hohen Neuendorf (4:1) erstmals für das Achtelfinale qualifizieren, wo sie jedoch gegen den FSV Gütersloh 2009 mit 1:5 verloren.

In den folgenden drei Spielzeiten erreichte Werder jeweils den fünften Rang und konnte sich somit als Spitzenmannschaft etablieren. Im DFB-Pokal konnte man sich in dieser Zeit einmal für die 2. Runde und zweimal für das Achtelfinale qualifizieren. In der Saison 2013/14 erzielte man mit dem 3. Rang erneut einen neuen Spitzenwert und konnte sich auch im DFB-Pokal nach Siegen gegen 1. FFC Recklinghausen (14:1), 1. FC Lübars (2:1) und VfL Bochum (3:1) erstmals ins Viertelfinale durchschlagen, wo gegen den 1. FFC Frankfurt (0:8) jedoch Endstation war.

2014 bis 2016: Aufstieg in die 1. Bundesliga

Nach dem frühen Ausscheiden im DFB-Pokal in der 2. Runde gegen den Erstligisten SGS Essen (1:5), lief die Saison 2014/15 umso erfolgreicher. Da der 1. FC Lübars keinen Lizenzantrag für die Bundesliga gestellt hatte[5] und der 1. FFC Turbine Potsdam II für die Bundesliga nicht spielberechtigt ist, konnte sich Werder bereits am vorletzten Spieltag – zu dieser Zeit auf Platz 2 stehend – erstmals für die erste Liga qualifizieren.

Mit dem Aufstieg einher kam die Ablösung der Trainerin Chadia Freyhat, da die 1. Bundesliga einen hauptamtlichen Trainerposten vorsieht.[6] Berufssoldatin Freyhat gab das Amt ab und wurde durch Steffen Rau abgelöst.[7]

Der erste Bundesliga-Sieg konnte direkt am ersten Spieltag eingefahren werden. Gegen den Mitaufsteiger 1. FC Köln gewannen die Bremerinnen mit 6:2. Der Rest der Hinrunde lief jedoch weniger erfolgreich, wobei kein weiterer Sieg errungen werden konnte. Somit überwinterte Werder auf dem 11. Platz. Im DFB-Pokal erreichten die Bremerinnen das Viertelfinale, wo sie jedoch gegen den amtierenden Meister FC Bayern München in der Verlängerung mit 0:3 verloren. Bis zum Saisonende konnten noch zwei weitere Siege erzielt aber der 11. Tabellenplatz nicht mehr verlassen werden. Somit stieg die Mannschaft nach nur einer Saison wieder in die 2. Bundesliga ab. Nach dem Abstieg im Jahr 2016 gelang jedoch mit der Meisterschaft 2017 in der 2. Bundesliga der sofortige Wiederaufstieg, trennte sich aber vom Aufstiegstrainer Steffen Rau.[8] Am 26. Juni 2017 gab man bekannt, dass die ehemalige Fußballspielerin des FC Bayern München Carmen Roth den vakanten Cheftrainerposten übernimmt.[9]

Spielerinnen und Trainer

Kader der Saison 2022/23

Stand: 5. März 2023[10]

TorAbwehrMittelfeldAngriff
01Lena PauelsDeutschland
30Anneke BorbeDeutschland
31Hannah EtzoldDeutschland
33Sarah-Lisa DübelDeutschland
05Michelle UlbrichDeutschland
08Michelle WeißDeutschland
09Katharina SchiechtlOsterreichÖsterreich
14Michaela BrandenburgDeutschland
16Emilie BernhardtDeutschland
23Hanna NémethUngarn
24Eefje BötjerDeutschland
06Reena WichmannDeutschland
13Ricarda WalklingDeutschland
15Jasmin SehanDeutschland
18Lina HausickeDeutschland (C)ein weißes C in blauem Kreis
19Saskia MatheisDeutschland
21Chiara HahnDeutschland
22Rieke DieckmannDeutschland
27Nina LührßenDeutschland
29Melina KunkelDeutschland
38Selma LicinaDeutschland
07Agata TarczyńskaPolen
10Tuana KelesDeutschland
11Maja SternadDeutschland Slowenien
20Christin MeyerDeutschland
32Stefanie SandersDeutschland

Wechsel zur Saison 2022/23

ZugängeAbgänge
Michaela Brandenburg (SC Sand)
Sarah-Lisa Dübel (SC Sand)
Hannah Etzold (FC Förderkader René Schneider)
Sofia Harrison (vereinslos)
Melina Kunkel (Werder Bremen II)
Saskia Matheis (Eintracht Frankfurt)
Hannah Németh (Ferencváros Budapest)
Lena Triendl (SC Sand)
Anna Hausdorff (vereinslos)
Ina Timmermann (Keiser Seahawks)
Gabriella Tóth (Karriereende)
Kira Witte (Idaho Vandals)
Jette Zimmer (CSU Bakersfield Roadrunners)

Wechsel während der Saison 2022/23

ZugängeAbgänge
Chiara Hahn (South Florida Bulls)
Selma Licina (Portland Pilots)
Stefanie Sanders (FC Rosengård)
Margarita Gidion (FC Basel 1893)
Sofia Harrison (unbekannt)
Lena Triendl (SPG Altach/Vorderland)

Bekannte ehemalige Spielerinnen

Das Team der 1970er

  • Inge Becker (geb. Pfaff)
  • Manfred Becker (Trainer)
  • Elke Bein(-Prout)
  • Petra Brzezinski
  • Gabi Grundmann
  • Gudrun Joho
  • Norbert Jontza
  • Waltraud Kreienhoop
  • Ingeborg Lange
  • Petra Lihl
  • Bärbel Manthey
  • Susanne Mischok
  • Gitta Packhäuser
  • Jana Rackebrand
  • Angelika Rauch
  • Manfred Würdemann (Betreuer)
  • Marion Zedowitz

Trainer seit 2007

Namevonbis
Frank Schwalenberg20072007
Birte Brüggemann20072013
Chadia Freyhat20132015
Steffen Rau20152017
Carmen Roth20172019
Alexander Kluge20192021
Thomas Horsch2021jetzt

Erfolge

  • Meister der zweiten Bundesliga: 2017 (N), 2020
  • Norddeutscher Meister: 2009
  • Bremer Meister: 1974, 2008, 2009, 2010, 2011
  • Bremer Pokalsieger: 2008, 2009, 2010

Statistik

SaisonLigaPlatzSUNTorePunkteDFB-Pokal
2007/08Verbandsliga Bremen1.2000162:060nicht qualifiziert
2008/09Regionalliga Nord1.164276:23522. Runde
2009/102. Bundesliga Nord7.85929:3729Achtelfinale
2010/112. Bundesliga Nord5.113843:36362. Runde
2011/122. Bundesliga Nord5.94938:3731Achtelfinale
2012/132. Bundesliga Nord5.133654:3242Achtelfinale
2013/142. Bundesliga Nord3.1111060:3834Viertelfinale
2014/152. Bundesliga Nord2.161571:25492. Runde
2015/161. Bundesliga11.341517:5313Viertelfinale
2016/172. Bundesliga Nord1.192196:1959Viertelfinale
2017/181. Bundesliga10.351426:5914Achtelfinale
2018/191. Bundesliga11.441423:4816Achtelfinale
2019/202. Bundesliga1.124045:1340Achtelfinale
2020/21Bundesliga9.611523:6719Viertelfinale
2021/22Bundesliga9.46129:4618Achtelfinale
2022/23Bundesliga8.561116:3921Achtelfinale
Anmerkung: Grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Kinofilm

Das erste Jahr der Bremerinnen wurde filmisch begleitet und erschien 2009 als regionaler Kinofilm und später auf DVD unter dem Namen Einsteigerinnen – Ein Jahr für Werder Bremen.[11]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Satzung und Jugendordnung vom 16.11.2015. (PDF; 1.669 kB) Sport-Verein „Werder“ von 1899 e.V., abgerufen am 11. Mai 2017 (§ 1 Name).
  2. Werder nimmt Herausforderung "Frauenfußball" an. In: werder.de. Werder Bremen, 9. Februar 2007, archiviert vom Original am 11. Oktober 2014; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  3. Mittlerweile werden die Heimspiele auf dem Vereinsgelände (Platz 12) ausgetragen.
  4. Werder schließt Saison ohne Gegentreffer ab. In: werder.de. Werder Bremen, 8. Mai 2008, archiviert vom Original am 11. Oktober 2014; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  5. Spitzenreiter Lübars verzichtet auf 1. Liga. In: nw.de. Neue Westfälische, 16. März 2015, abgerufen am 1. April 2015.
  6. Chadia Freyhat: "Wir sind ein Superteam". In: weser-kurier.de. Weser Kurier, 19. Mai 2015, abgerufen am 31. Juli 2015.
  7. Mit neuem Coach ins Abenteuer Bundesliga. In: radiobremen.de. Radio Bremen, 29. Juli 2015, archiviert vom Original am 1. August 2015; abgerufen am 31. Juli 2015.
  8. Frauenfussball: Werder Bremen trennt sich von Trainer Steffen Rau Werder trennt sich von Trainer (Memento des Originals vom 5. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport1.de
  9. Roth wird Cheftrainerin bei Werder Bremen
  10. Kader SV Werder Bremen. Werder Bremen, abgerufen am 5. März 2023.
  11. Einsteigerinnen - Ein Jahr für Werder Bremen, filmbuero-bremen.de

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