Welterbe in Äthiopien
Zum Welterbe in Äthiopien gehören (Stand 2023) elf UNESCO-Welterbestätten, darunter neun Stätten des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes. Der ostafrikanische Staat Äthiopien hat die Welterbekonvention 1977 ratifiziert. Die Felsenkirchen von Lalibela und der Simien-Nationalpark gehörten 1978 zu den zwölf Stätten, die als erste in die Welterbeliste aufgenommen wurden. Als bislang letzte Welterbestätte in Äthiopien wurde 2023 der Bale-Mountains-Nationalpark in die Welterbeliste aufgenommen.
Welterbestätten
Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in XYZ in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Nationalpark Simien (Lage) | 1978 | N | 9 | Spektakuläre Landschaft im äthiopischen Hochland mit bis zu 1500 m tief abfallenden Steilhängen, die über Jahrmillionen durch Erosion gebildet wurde. Umfasst den 4533 m hohen Ras Daschän, der als höchster Berg Äthiopiens gilt. Beherbergt einige weltweit bedrohte Arten wie den endemischen Äthiopischen Steinbock, den Dschelada-Pavian und den Äthiopischen Wolf. Stand zwischen 1996 und 2017 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. | |
Felsenkirchen von Lalibela (Lage) | 1978 | K | 18 | Die Felsenkirchen von Lalibela sind eine Ansammlung von elf Kirchen, die um das Jahr 1250 jeweils als Monolithen in die umgebende rote Basaltlava hineingearbeitet wurden. | |
Fasil Ghebbi in der Region Gondar (Lage) | 1979 | K | 19 | Festungsstadt, im 16. und 17. Jahrhundert Residenz des äthiopischen Kaisers Fasilidas | |
Unteres Awash-Tal (Lage) | 1980 | K | 10 | Tal am Unterlauf des Flusses Awash, eine der wichtigsten paläontologischen Fundstätten Afrikas, Fundort von Lucy | |
Tiya (Lage) | 1980 | K | 12 | reliefierte Stelen mit Symbolen einer alten äthiopischen Kultur | |
Aksum (Lage) | 1980 | K | 15 | von der antiken Stadt sind nur noch Ruinen erhalten | |
Unteres Omo-Tal (Lage) | 1980 | K | 17 | Tal am Unterlauf des Flusses Omo, prähistorische Fundstätte in der Nähe des Turkana-Sees, älteste Funde des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) | |
Befestigte Altstadt von Harar Jugol (Lage) | 2006 | K | 1189 | ummauerte Altstadt von Harar, enthält 82 Moscheen, von denen drei aus dem 10. Jahrhundert stammen | |
Kulturlandschaft der Konso (Lage) | 2011 | K | 1333 | steinerne Terrassen und befestigte Siedlungen der Konso | |
Kulturlandschaft von Gedeo | 2023 | K | 1641 | Die Welterbestätte umfasst die von Agroforstwirtschaft geprägte Kulturlandschaft von Gedeo mitsamt einigen bedeutenden megalithischen Monumenten in der Region. Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., v. | |
Bale-Mountains-Nationalpark | 2023 | N | 111rev | Erfüllte Kriterien für Weltnaturerbe: vii., x. |
Tentativliste
In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.
Aktuelle Welterbekandidaten
Aktuell (Stand 2023) sind sieben Stätten in der Tentativliste von Äthiopien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im Januar 2023.[1] [2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
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Religiöse, kulturelle und historische Stätten von Dire Scheich Hussein | 2011 | K | 5649 | Schrein des im 13. Jahrhundert lebenden muslimischen Heiligen Scheich Hussein im Südosten Äthiopiens. | |
Holqa Sof Omar: Natur- und Kulturerbe | 2011 | K/N | 5651 | Das Höhlensystem der Sof-Omar-Höhlen gilt mit einer Länge von über 15 Kilometern als das längste Afrikas. Es wird von dem Fluss Webi Gestro durchflossen. Über Jahrhunderte dienten die Höhlen als religiöse Zentren für Muslime, aber auch für traditionelle Religionsgruppen. | |
Heilige Landschaften von Tigray | 2018 | K | 6301 | In der Region Tigray im Norden Äthiopiens gibt es 121 aus dem anstehenden Fels gehauene Kirchen. Der Vorschlag umfasst insgesamt 80 dieser Felsenkirchen in den Landschaften Gheralta, Tembien und Atsbi. | |
Melka Kunture und Balchit (Lage) | 2020 | K/N | 6443 | Paläolithische Ausgrabungsstätte von Melka Kunture und Balchit | |
Kulturlandschaft von Yeha | 2020 | K | 6477 | Stand bereits 1978–1981 auf der Tentativliste | |
Klosterinseln im Tanasee und das angrenzende Feuchtgebiet | 2021 | K/N | 6580 | ||
Simien-Nationalpark (SMNP) | 2023 | N | 6651 | Der Nationalpark ist bereits seit 1978 auf der welterbeliste vertreten. Die Fläche wurde jedoch um ca. 300 % erhöht, daher ist eine Erweiterung des bestehenden Welterbes geplant. |
Ehemalige Welterbekandidaten
Diese Stätte stand früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
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Abijatta-Shalla-Nationalpark | 1978–1981 | K | 9965 |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Äthiopien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 30. Januar 2022 (englisch).
- ↑ Tentativliste von Äthiopien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 26. April 2023 (englisch).
- ↑ Former Tentative Sites of Ethiopia. In: World Heritage Site. Abgerufen am 29. Mai 2019 (englisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Flag of Ethiopia
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Wooden balconies on the streets of Harar, Ogaden.
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Sheikh Hussein's tomb in Bale, Ethiopia.
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Stelenpark mit der aus Italien rückgeführten Stele 2 sowie Stele 3 mit Sicherung gegen Umstürzen
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Tempel von Yeha, Rückseite, daneben eine aksumitische Kirche
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Vue d'ensemble des stèles
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Lake Tana, Ethiopia.
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Le plateau de Sona vu depuis l'Inatye
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Fasilides Palace in the Fasil Ghebbi, Gondar, Ethiopia
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Omo River seen from the Karo village of Doose, Ethiopia
Infrared-enhanced satellite image of a w:graben in the w:Afar Depression, Ethiopia.
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Tutu Fela Stelae tumulus in Ethiopia
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Landscape at Bale Mountains National Park
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Chopper: one of the earliest examples of stone industry. Original - private collection.
- Location: en:Melka Kunture, Ethiopia.
- Stage: Oldowan to 1.7 million years before our era.
- Size: 77x70x65 mm
The eastern (right) side of dumbbell-shaped Lake O'a (Lake Shalla) forms the 17-km-wide O'a caldera. Greenish-colored Lake Kunni (Lake Abiata) at the upper right lies NE of the Pleistocene caldera. Post-caldera activity produced pyroclastic cones north of the caldera. The small greenish Chitu maar on the SW side of the lake was erupted in an area of Holocene vents along the Corbetti-Shalla fissure system extending north from Corbetti caldera. Fumarolic activity continues on the southern and eastern shores of the lake.
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Bet Giyorgis church, Lalibela
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Underground River, Sof Omer Cave, Ethiopia