Weiten (Niederösterreich)
Marktgemeinde Weiten | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 28,54 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 15° 16′ O | |
Höhe: | 349 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.092 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3653 | |
Vorwahl: | 02758 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 46 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchenplatz 37 3653 Weiten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Ramona Fletzberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Weiten im Bezirk Melk | ||
Südostansicht von Weiten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weiten ist seit dem Jahr 1313 eine Marktgemeinde mit 1092 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
Weiten liegt im südlichen Waldviertel an der Einmündung des Nastinger Baches in den Weitenbach. Dieser fließt in etwa 300 Meter Meereshöhe. Von seinen Ufern steigt das Land großteils steil an. Die höchsten Hügel liegen mit Mandlgupf (662 m), Hofkogel (687 m) und Hinterberg (763 m) im Nordwesten, Wachtberg (720 m) im Norden und Kulm (746 m) im Osten. Im Süden fällt das Gelände zur Donau hin ab.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,54 km², davon sind 56 Prozent bewaldet und 39 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst 15 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):
- Am Schuß (156)
- Eibetsberg (11)
- Eitental (74)
- Filsendorf (39)
- Jasenegg (51)
- Mollenburg (14)
- Mollendorf (49)
- Mörenz (24)
- Nasting (4)
- Rafles (33)
- Seiterndorf (125)
- Streitwiesen (54)
- Tottendorf (48)
- Weiten (394)
- Weiterndorf (16)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eibetsberg bei Weiten, Eitenthal, Filsendorf, Jasenegg, Mollendorf, Mörenz, Nasting, Rafles, Seiterndorf, Streitwiesen, Tottendorf, Weiten und Weiterndorf.
Eingemeindungen
Die Gemeinde entstand am 1. Jänner 1969 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Weiten, Mollendorf, Seiterndorf und Filsendorf.[3]
Nachbargemeinden
Geschichte
Die Mollenburg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, aber bereits am Ende desselben Jahrhunderts zerstört, da sich der Burgherr am Aufstand der Kuenringer gegen Herzog Albrecht I. beteiligt hatte. Schon 1303 wird Konrad den Werder als neuer Burgherr urkundlich genannt. Über seine Schwester Johanna gelangte das Gut in den Besitz der Familie Ebersdorfer, die den Wiederaufbau abschloss. Am Ende des 16. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der Familie Geyer, die sie in ein Renaissanceschloss umbaute. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurden 1860 der Dachstuhl abgetragen und alles Brauchbare als Baumaterial verkauft, um die Steuerlast zu reduzieren. 1975 kaufte der Wiener Stadtrat Jörg Mauthe die Ruine, restauriert Teile, sodass diese wieder bewohnbar sind.[4]
Die erste urkundliche Erwähnung von Weiten erfolgte 1096 als Wäten (später Witin, Weiten). Die Pfarre wurde um 1050 vom Bistum Passau eingerichtet und war Mutterpfarre für das ganze Waldviertel.[5]
Der Ort erhielt 1313 das Marktrecht.[6]
- 1909
- 1922
- 2020
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Streitwiesen: Jugendburg Streitwiesen
- Mollenburg: Burgruine Mollenburg
- Geierhorst: Mollenburg’sche Schlosstaverne
- Katholische Pfarrkirche Weiten hl. Stephanus: Erbaut im 14. Jahrhundert, mit Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert
- Millenniumssonnenuhr
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 93 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 20 im Haupt-, 67 im Nebenerwerb, 1 von einer Personengemeinschaft und 5 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 28 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 10 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (68), Handel (41) und soziale und öffentliche Dienste (31 Mitarbeiter).[7][8][9]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 93 | 109 | 70 | 58 |
Produktion | 11 | 11 | 38 | 90 |
Dienstleistung | 49 | 36 | 154 | 112 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Öffentliche Einrichtungen
In Weiten befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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Bürgermeister
- 1995–2005 Johann Jindra (ÖVP)
- 2005–2015 Johann Habegger (ÖVP)
- 2015–2022 Franz Höfinger (ÖVP)[18][19]
- seit 2022 Ramona Fletzberger (ÖVP)
Gemeindepartnerschaften
In den 1990er Jahren wurde von österreichischer Seite eine inoffizielle Partnerschaft mit der saarländischen Ortschaft Weiten, einem Ortsteil der Gemeinde Mettlach an der Saar aufgenommen. Diese Partnerschaft wurde im Jahr 2000 offiziell besiegelt.[6][20]
Persönlichkeiten
- Friedrich Wallner (* 1945), Philosoph und Wissenschaftstheoretiker
Weblinks
- Website der Gemeinde
- Weiten (Niederösterreich) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31546 – Weiten (Niederösterreich). Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 25. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ Mollenburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte: Weiten. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ a b Chronik. In: weiten.gv.at. Abgerufen am 30. März 2024.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 31. August 2021.
- ↑ Weitens VP-Bürgermeister Franz Höfinger im Interview: „Alles da, was man braucht“. In: tips.at. 23. Juli 2019, abgerufen am 11. April 2022.
- ↑ Denise Schweiger: Rücktritt: Der Weitener Bürgermeistersessel ist jetzt leer. In: noen.at. 9. April 2022, abgerufen am 11. April 2022.
- ↑ Friedrich Reiner: Wenn Weitener untersich sind – Weitener nehmen Freundschaft in Europa ernst. In: saarbruecker-zeitung.de. 31. Mai 2010, abgerufen am 6. Juli 2019.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Autor/Urheber: Manfred Regall, Lizenz: CC BY-SA 4.0
This is a foto, which shows an old view of the village "Weiten" in Lower Austria.
Bezirk Melk
Wappen der Gemeinde Weiten (Niederösterreich) in Österreich
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südansicht der Pfarrkirche hl. Stephanus und links der freistehenden Glockenturm in der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.
Erbaut wurde die gotische Pfarrkirche in der Zeit von 1330 bis 1360 und 1473 erfolgte die Erweiterung zur Wehrkirche. Etwas Besonderes sind der gotische Chor sowie die berühmten Maßwerkfenster mit Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert und der abseits stehende Glockenturm: [1].
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südansicht der Ruine Mollenburg in der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.
Die Burg wurde bereits in der romanischen Zeit errichtet und in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem wehrhaften Renaissanceschloss umgebaut. Ab 1860 wurde die Burg aus steuerlichen Gründen durch den Verwalter Johann Niedermaier zur Ruine gemacht. Mitte der 1970er Jahre wurde die Ruine vom Wiener Stadtrat Dr. Jörg Mauthe gekauft, der die Vorburg restaurierte und bewohnbar machte: [1].
Autor/Urheber: Manfred Regall, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ansichtskarte aus dem Jahr 1909
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südostansicht der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.