Weiten (Niederösterreich)

Marktgemeinde
Weiten
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Weiten
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Melk
Kfz-Kennzeichen:ME
Fläche:28,54 km²
Koordinaten:48° 18′ N, 15° 16′ O
Höhe:349 m ü. A.
Einwohner:1.130 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:40 Einw. pro km²
Postleitzahl:3653
Vorwahl:02758
Gemeindekennziffer:3 15 46
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 37
3653 Weiten
Website:www.weiten.gv.at
Politik
Bürgermeisterin:Ramona Fletzberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Weiten im Bezirk Melk
BerglandArtstetten-PöbringBischofstettenBlindenmarktDorfstettenDunkelsteinerwaldEmmersdorf an der DonauErlaufGolling an der ErlaufHofamt PrielHürmKilbKirnberg an der MankKlein-PöchlarnKrummnußbaumLeibenLoosdorfMankMarbach an der DonauMaria TaferlMelkMünichreith-LaimbachNeumarkt an der YbbsNöchlingPersenbeug-GottsdorfPetzenkirchenPöchlarnPöggstallRaxendorfRuprechtshofenSt. Leonhard am ForstSt. Martin-KarlsbachSt. OswaldSchollach (Niederösterreich)Schönbühel-AggsbachTexingtalWeitenYbbs an der DonauYspertalZelking-MatzleinsdorfNiederösterreichLage der Gemeinde Weiten (Niederösterreich) im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
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Südostansicht von Weiten
Südostansicht von Weiten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Weiten ist seit dem Jahr 1313 eine Marktgemeinde mit 1130 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Geografie

Weiten liegt im südlichen Waldviertel an der Einmündung des Nastinger Baches in den Weitenbach. Dieser fließt in etwa 300 Meter Meereshöhe. Von seinen Ufern steigt das Land großteils steil an. Die höchsten Hügel liegen mit Mandlgupf (662 m), Hofkogel (687 m) und Hinterberg (763 m) im Nordwesten, Wachtberg (720 m) im Norden und Kulm (746 m) im Osten. Im Süden fällt das Gelände zur Donau hin ab.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,54 mk², davon sind 56 Prozent bewaldet und 39 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst 15 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Am Schuß (160)
  • Eibetsberg (12)
  • Eitental (79)
  • Filsendorf (40)
  • Jasenegg (51)
  • Mollenburg (15)
  • Mollendorf (51)
  • Mörenz (23)
  • Nasting (5)
  • Rafles (40)
  • Seiterndorf (126)
  • Streitwiesen (54)
  • Tottendorf (48)
  • Weiten (408)
  • Weiterndorf (18)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eibetsberg bei Weiten, Eitenthal, Filsendorf, Jasenegg, Mollendorf, Mörenz, Nasting, Rafles, Seiterndorf, Streitwiesen, Tottendorf, Weiten und Weiterndorf.

Eingemeindungen

Die Gemeinde entstand am 1. Jänner 1969 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Weiten, Mollendorf, Seiterndorf und Filsendorf.[3]

Nachbargemeinden

Geschichte

Die Mollenburg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, aber bereits am Ende desselben Jahrhunderts zerstört, da sich der Burgherr am Aufstand der Kuenringer gegen Herzog Albrecht I. beteiligt hatte. Schon 1303 wird Konrad den Werder als neuer Burgherr urkundlich genannt. Über seine Schwester Johanna gelangte das Gut in den Besitz der Familie Ebersdorfer, die den Wiederaufbau abschloss. Am Ende des 16. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der Familie Geyer, die sie in ein Renaissanceschloss umbaute. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurden 1860 der Dachstuhl abgetragen und alles Brauchbare als Baumaterial verkauft, um die Steuerlast zu reduzieren. 1975 kaufte der Wiener Stadtrat Jörg Mauthe die Ruine, restauriert Teile, sodass diese wieder bewohnbar sind.[4]

Die erste urkundliche Erwähnung von Weiten erfolgte 1096 als Wäten (später Witin, Weiten). Die Pfarre wurde um 1050 vom Bistum Passau eingerichtet und war Mutterpfarre für das ganze Waldviertel.[5]

Der Ort erhielt 1313 das Marktrecht.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche hl. Stephanus mit dem freistehenden Glockenturm
Burgruine Molllenburg mit der revitalisierten Vorburg

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 93 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 20 im Haupt-, 67 im Nebenerwerb, 1 von einer Personengemeinschaft und 5 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 28 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 10 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (68), Handel (41) und soziale und öffentliche Dienste (31 Mitarbeiter).[7][8][9]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)931097058
Produktion11113890
Dienstleistung4936154112

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Öffentliche Einrichtungen

In Weiten befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[15]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[16]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[17]

Bürgermeister

  • 1995–2005 Johann Jindra (ÖVP)
  • 2005–2015 Johann Habegger (ÖVP)
  • 2015–2022 Franz Höfinger (ÖVP)[18][19]
  • seit 2022 Ramona Fletzberger (ÖVP)

Gemeindepartnerschaften

In den 1990er Jahren wurde von österreichischer Seite eine inoffizielle Partnerschaft mit der saarländischen Ortschaft Weiten, einem Ortsteil der Gemeinde Mettlach an der Saar aufgenommen. Diese Partnerschaft wurde im Jahr 2000 offiziell besiegelt.[20][21]

Persönlichkeiten

  • Friedrich Wallner (* 1945), Philosoph und Wissenschaftstheoretiker

Weblinks

Commons: Weiten, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 25. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
  4. Mollenburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  5. Gedächtnis des Landes – Orte: Weiten. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 31. August 2021.
  6. Chronik. Gemeinde Weiten, abgerufen am 31. August 2021 (österreichisches Deutsch).
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  17. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 31. August 2021.
  18. Weitens VP-Bürgermeister Franz Höfinger im Interview: „Alles da, was man braucht“. In: tips.at. 23. Juli 2019, abgerufen am 11. April 2022.
  19. Denise Schweiger: Rücktritt: Der Weitener Bürgermeistersessel ist jetzt leer. In: noen.at. 9. April 2022, abgerufen am 11. April 2022.
  20. weiten.gv.at abgerufen am 6. Juli 2019.
  21. saarbruecker-zeitung.de abgerufen am 6. Juli 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Positionskarte von Österreich
AKON AK025 465 Weiten 1922.jpg
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This is a foto, which shows an old view of the village "Weiten" in Lower Austria.
Weiten2020.jpg
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Weiten im Jahre 2020
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Wappen der Gemeinde Weiten (Niederösterreich) in Österreich
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Weiten (Niederösterreich) - Kirche (b).JPG
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Südansicht der Pfarrkirche hl. Stephanus und links der freistehenden Glockenturm in der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.
Erbaut wurde die gotische Pfarrkirche in der Zeit von 1330 bis 1360 und 1473 erfolgte die Erweiterung zur Wehrkirche. Etwas Besonderes sind der gotische Chor sowie die berühmten Maßwerkfenster mit Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert und der abseits stehende Glockenturm: [1].
Weiten - Burgruine Mollenburg.JPG
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Südansicht der Ruine Mollenburg in der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.
Die Burg wurde bereits in der romanischen Zeit errichtet und in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem wehrhaften Renaissanceschloss umgebaut. Ab 1860 wurde die Burg aus steuerlichen Gründen durch den Verwalter Johann Niedermaier zur Ruine gemacht. Mitte der 1970er Jahre wurde die Ruine vom Wiener Stadtrat Dr. Jörg Mauthe gekauft, der die Vorburg restaurierte und bewohnbar machte: [1].
AKON AK029 169 Weiten 1909.jpg
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Ansichtskarte aus dem Jahr 1909
Weiten (Niederösterreich) - Panoramaansicht.JPG
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Südostansicht der niederösterreichischen Marktgemeinde Weiten.