Weihersmühle (Rednitzhembach)
Weihersmühle Gemeinde Rednitzhembach | |
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 11° 3′ O |
Höhe: | 340 m ü. NHN |
Einwohner: | 16 |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09122 |
Weihersmühle von Norden |
Weihersmühle (fränkisch: Waiaschmil[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geografische Lage
Die Einöde liegt knapp vier Kilometer südlich von Schwabach im Tal des Mainbachs, eines linken Zuflusses der Rednitz auf einer Höhe von 338 bis 345 m ü. NHN. Nördlich steigt das Gelände sanft zu dem ausgedehnten Waldgebiet Maisenlach hin an, nach Westen zu dem 461 m hohen Heidenberg. Nach Osten öffnet sich das Tal zum Rednitzgrund hin.[2]
Geschichte
Das fruchtbare Tal des Mainbachs war bereits im Neolithikum besiedelt. Ein etwa 4,5 Hektar großes Siedlungsgebiet ist 100 Meter südlich von Weihersmühle als Bodendenkmal ausgewiesen. In unmittelbarer Nähe finden sich Siedlungs- und Bestattungsplätze der Urnenfelderzeit und der Hallstattzeit.[3] Zur Zeitenwende war das Gebiet der südlichste Ausläufer des Siedlungsgebietes der Narisker.
Zu römischer Zeit wurde die Besiedlung aufgegeben; der Limes war nur einen Tagesmarsch entfernt und die Zeiten wurden zu unruhig. Aus der Zeit der Völkerwanderung fehlen jegliche Befunde und setzen erst mit der karolingischen Zeit sporadisch wieder ein.
Die wirtschaftliche Wiederbelebung der Gegend datiert ins 11. und 12. Jahrhundert. Der Ort selber wurde 1349 als „Weyersmül“ erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Im bayerischen Urkataster von 1808 sind die Mühle und deren Wirtschaftsgebäude unter dem Namen Weyerers-Mühle erfasst und ein weiteres Gehöft verzeichnet. Erwähnenswert ist insbesondere der für diese Zeit mit drei Hektar enorm groß angelegte Mühlweyher.[5]
Baudenkmäler
Heute noch erhalten ist die Bausubstanz der Mühle von 1796. Um- und Erweiterungsbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.
Heute
Neben der historischen Bausubstanz wurde auf freigewordenen landwirtschaftlichen Nutzflächen moderne Wohnbebauung erstellt. Das ehemalige Mühlengelände dient als Hundeabrichteplatz. Die umliegenden Wald- und Flurstücke stehen unter Landschaftsschutz.
Verkehr
Eine Gemeindeverbindungsstraße erschließt Weihersmühle nach Rednitzhembach zur Staatsstraße 2409 und nach Haag zur Bundesstraße 466.
Der öffentliche Nahverkehr bedient Weihersmühle nicht. Im 600 m östlich gelegenen Walpersdorf kann ein Linienbedarfstaxi in Anspruch genommen werden; im 2 km entfernten Rednitzhembach besteht eine Zustiegsmöglichkeit zur S-Bahn-Linie 2, des VGN. Das 1 km südlich gelegene Ottersdorf wird von der Linie 662 nach Schwabach angefahren.
Literatur
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 83–84.
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 431, 487.
- Johann Kaspar Bundschuh: Weihersmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 125 (Digitalisat).
Weblinks
- Weihersmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Weihersmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
- Weihersmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
Einzelnachweise
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 83. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wáijɒšmìl.
- ↑ Weihersmühle im BayernAtlas
- ↑ Denkmalliste BayLfD, Seite 3 und 4
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 83.
- ↑ Weyerermühle und Mühlweyer im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)