Weicher Storchschnabel

Weicher Storchschnabel

Weicher Storchschnabel (Geranium molle)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung:Storchschnabelartige (Geraniales)
Familie:Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)
Gattung:Storchschnäbel (Geranium)
Art:Weicher Storchschnabel
Wissenschaftlicher Name
Geranium molle
L.

Der Weiche Storchschnabel (Geranium molle) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae).

Beschreibung

Der Weiche Storchschnabel ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis zu 45 cm erreicht. Er ähnelt dem Kleinen Storchschnabel sehr. Die Stängelblätter sind meist wechselständig angeordnet, ihre Blattspreiten sind fünf- bis neunteilig. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Die paarweise stehenden Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf kurz bespitzten, behaarten, grünen Kelchblätter sind meist 2,5 bis 5,5 (1 bis 6) mm lang. Die rosa bis purpur-rot gefärbten Kronblätter sind etwa 3 bis 8,5 (selten bis 10,5) mm lang, tief ausgerandet und länger als der Kelch. Die fünf Nektarien bilden einen Ring. Die Narben sind violett. Die Spaltfrucht ist 0,8 bis 1,4 cm lang. Die Fruchtklappen sind meist kahl und zart querrunzelig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[1]

Vorkommen

Der Weiche Storchschnabel stammt ursprünglich aus dem mediterranen und submediterranen Raum, ist jedoch mittlerweile auch in anderen Teilen Europas eingebürgert. Er wächst bevorzugt auf sonnigen lockeren Rasen auf Kultur- und Brachland sowie Sanddünen. Er ist zumeist auf Sandböden verbreitet, an relativ trockenen Ruderalstellen und teils gestörten Wiesen. Die Pflanze gilt zudem als Kulturfolger des Menschen. Er ist des Weiteren in Teilen West-Asiens und Nordamerikas verbreitet. Der Weiche Storchschnabel kommt in Mitteleuropa vor allem in Gesellschaften des Verbands Cynosurion, seltener in denen des Verbands Alliarion oder der Klasse Chenopodietea vor.[1]

Ökologie

Er ist einjährig überwinternd oder sommerannuell. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die oft vormännlichen Blüten werden von Hautflüglern bestäubt. Bei der Fruchtreife lösen sich die Fruchtklappen mit den Grannen durch Austrocknen plötzlich von der Mittelsäule. Die Granne rollt sich dabei ein, trennt sich vom Fruchtfach und schleudert dieses mitsamt dem darin liegenden Samen weg (Autochorie) oder die Samen bleiben an Tieren haften und werden auf diese Weise fortgetragen. Der Weiche Storchschnabel wurzelt bis 50 Zentimeter tief.[1]

Taxonomie

Der wissenschaftliche Name Geranium molle wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[2]

Bilder

Quellen

Literatur

  • Weicher Storchschnabel. FloraWeb.de
  • Langran Xu, Carlos Aedo: Geranium. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3, S. 13 (englisch, online). (englisch)
  • Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Die Enzyklopädie: über 1000 Blütenpflanzen Mitteleuropas. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10326-9.

Einzelnachweise

  1. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 627.
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 682 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D682%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).

Weblinks

Commons: Weicher Storchschnabel (Geranium molle) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Geranium molle W.jpg
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geranium molle (Unterfranken, Germany)
Wiki-Geranium-Molle-Spring-Automn.jpg
Autor/Urheber: Marko Kafé, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Foto zeigt die Blattfärbung von Geranium Molle vom Frühling (grün) bis zum Herbst (rot) und wurde in Vallendar (Mallendarer-Berg) in Deutschland aufgenommen.
Geranium molle (s. str.) sl27.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fruchtklappen

Taxonym: Geranium molle s. str. ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Enzersfeld im Weinviertel, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 200 m ü. A.

Standort: Kunstrasen
Geranium molle (s. str.) sl16.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Behaarte Blütenstiele

Taxonym: Geranium molle s. str. ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Donaupark, Wien-Donaustadt - ca. 160 m ü. A.

Standort: Kunstrasen
Geranium molle3 W.jpg
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geranium molle (Unterfranken, Germany)
Geranium molle (s. str.) sl19.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kronblätter (Ober- und Unterseite)

Taxonym: Geranium molle s. str. ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Donaupark, Wien-Donaustadt - ca. 160 m ü. A.

Standort: Kunstrasen
Geranium molle.jpg
Autor/Urheber: Aiwok, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Weicher Storchschnabel in Bahrenfeld, Hamburg.
Geranium molle2 W.jpg
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geranium molle (Unterfranken, Germany)
Geranium molle Sturm4.jpg

Geranium molle L.

Original Caption
Weiches Geranium, Geranium molle
Geranium molle (s. str.) sl24.jpg
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Früchte

Taxonym: Geranium molle s. str. ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Enzersfeld im Weinviertel, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 200 m ü. A.

Standort: Kunstrasen