Weißer Wau
Weißer Wau | ||||||||||||
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Weißer Wau (Reseda alba) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Reseda alba | ||||||||||||
L. |
Der Weiße Wau (Reseda alba), auch Weiße Resede genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Reseda innerhalb der Familie der Resedagewächse (Resedaceae).[2]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Weiße Wau ist eine ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 90 Zentimetern erreicht.[2] Die rippigen, kahlen Stängel sind aufrecht und meist verzweigt.[1][2]
Die wechselständig am gesamten Stängel bis unter den Blütenstand angeordneten Laubblätter sind im oberen Stängelbereich kürzer.[1][2] Die einfache, meist ganzrandige, kahle und graugrüne Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 5 Zentimetern im Umriss eiförmig bis eiförmig-länglich mit meist sich verschmälernder Spreitenbasis und kammartig fiederschnittig, mit 4 bis 15 schmalen Blattabschnitten an jeder Seite.[1][2] Die Blattabschnitte sind lanzettlich-länglich.[2]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht im Mittelmeerraum von April bis September.[1] In einem endständigen, pyramidalen, 20 bis 40 Zentimeter langen und traubigen Blütenstand sind viele Blüten dicht angeordnet.[1][2] Die haltbaren Tragblätter sind bei einer Länge von 3 bis 3,5 Millimetern lanzettlich-linealisch. Der Blütenstiel ist 2 bis 8 Millimeter lang.[2]
Die zwittrigen und kurz gestielten, kleinen Blüten sind meist fünfzählig, seltener sechszählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter sind länger als die Kelchblätter.[1] Die fünf oder selten sechs haltbaren[2] Kelchblätter sind schmal eilanzettlich[1] oder bei einer Länge von 2 bis 2,5 Millimetern lanzettlich-linealisch.[2] Die fünf oder selten sechs weißen, genagelten Kronblätter sind bei einer Länge von selten 3,5 bis, meist 4 bis 6 Millimetern[2] schmal verkehrt-eiförmig. Die oberen Kronblätter sind mehr oder weniger tief in drei schmale Zipfel zerteilt.[1][2] Die 10 bis 14 Staubblätter sind im unteren Teil ringförmig verwachsen.[1] Die haltbaren, kahlen Staubfäden sind mit einer Länge von 2 bis 3,5 Millimetern[2] relativ kurz. Die Staubbeutel sind 1 bis 2 Millimeter lang.[2] Es ist ein intrastaminaler Nektardiskus vorhanden.[2] Vier Fruchtblätter sind zu einem kurz gestielten, oberständigen und kahlen, gerippten Fruchtknoten verwachsen.[2] Es sind vier kurze Griffel vorhanden.
Die aufrechte, bei einer Länge von 8 bis 14 Millimetern sowie einem Durchmesser von 4 bis 6 Millimetern[2] relativ kleine und meist kahle Kapselfrucht, mit beständigem Kelch und Staubblattresten, ist zylindrisch, länglich-eiförmig[2] oder -elliptisch und vierkantig, Sie ist oben vierzähnig, mit einem kleinen „Krönchen“ (Griffel und Narben).[1] Die mit einem Durchmesser von 1 bis 1,3 Millimetern[2] sehr kleinen Samen sind nierenförmig und feinwärzlich oder fein skulptiert.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2][3]
Vorkommen
Der Weiße Wau kommt ursprünglich vom Mittelmeerraum bis zum Iran und von Marokko bis Eritrea und zur Arabischen Halbinsel vor.[4] In weiten Teilen Nordamerikas, in Südamerika, Australien und im südlichen Afrika ist Reseda alba ein Neophyt.[2][5]
Der Weiße Wau gedeiht an Wegrändern und auf Ruderalflächen, besonders auf Sand.[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Reseda alba erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 449.[6]
Je nach Autor gibt es von Reseda alba mehrere Unterarten:[7]
- Reseda albaL. subsp. alba
- Reseda alba subsp. decursiva(Forssk.) Maire (Syn.: Reseda decursivaForssk.): Sie kommt von Nordafrika bis zur Arabischen Halbinsel und bis zum Iran vor.[5]
- Reseda alba subsp. hookeri(Guss.) Arcang. (Syn.: Reseda hookeriGuss.): Sie kommt in Algerien, Spanien, Frankreich, Italien, Sizilien, Malta, Griechenland, Kreta und in Israel vor.[7]
- Reseda alba subsp. myriosperma(Murb.) Maire (Syn.: Reseda myriospermaMurb.): Sie kommt nur in Marokko vor.[7]
Nutzung
Die Weiße Resede ist seit etwa 1561 als Zierpflanze in Kultur.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 306.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Santiago Martín-Bravo, Gordon C. Tucker, Thomas F. Daniel: Resedaceae Martinov. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 7: Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae. Oxford University Press, New York und Oxford, 2010, ISBN 978-0-19-531822-7. Reseda alba Linnaeus. S. 192 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- ↑ Reseda alba bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Reseda alba im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ a b Datenblatt Reseda alba bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 449. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ a b c S. Martín-Bravo (2011): Resedaceae. Datenblatt Reseda alba In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Friedrich Markgraf: Berberidaceae, Lauraceae, Rhoeadales. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV.1., 1958, S. 519.
Weblinks
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© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
White upright mignonette. Close to Es Llombards, Mallorca, Spain
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Reseda alba à Monemvasia