Weißer Main

Weißer Main
(c) User: Benreis auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Weißmainquelle

Weißmainquelle

Daten
GewässerkennzahlDE: 2411
LageFichtelgebirge

Deutschland

FlusssystemRhein
Abfluss überMain → Rhein → Nordsee
Quelleam Osthang des Ochsenkopfes im Fichtelgebirge
50° 1′ 47″ N, 11° 49′ 26″ O
Quellhöhe887 m ü. NN
Zusammenfluss mit dem Roten Mainzum Main
bei Schloss Steinenhausen südlich von KulmbachKoordinaten: 50° 5′ 14″ N, 11° 23′ 51″ O
50° 5′ 14″ N, 11° 23′ 51″ O
Mündungshöhe298 m ü. NN
Höhenunterschied589 m
Sohlgefälle11 ‰
Länge51,7 km[1]
Einzugsgebiet636 km²[2]
Abfluss am Pegel Ködnitz[3] (49 % des Einzugsgebietes)
AEo: 313,43 km²
Lage: 15,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (1976)
MNQ 1961–2006
MQ 1961–2006
Mq 1961–2006
MHQ 1961–2006
HHQ (2006)
488 l/s
1,08 m³/s
4,03 m³/s
12,9 l/(s km²)
50,7 m³/s
123 m³/s
Abfluss[4]
AEo: 636 km²
an der Mündung
MQ
Mq
9,2 m³/s
14,5 l/(s km²)
Verlauf des Weißen Mains (interaktive Karte)

Verlauf des Weißen Mains (interaktive Karte)

Der Weiße Main, auch Weißmain genannt (nicht zu verwechseln mit der (!) Weismain), ist der wasserreichere und kürzere der beiden Quellflüsse des Mains. Er entspringt im Fichtelgebirge und fließt bei Steinenhausen, am westlichen Stadtrand von Kulmbach als rechter, nördlicher Quellfluss mit dem Roten Main zum Main zusammen.

Das Einzugsgebiet des Weißen Mains liegt über hellem Granitgestein, was den Fluss klar und eher hell erscheinen lässt.

Geographie

Quelle

Die Weißmainquelle befindet sich 887 m ü. NN am Osthang des Ochsenkopfes.

Die Quelle wurde 1717 durch Johann Caspar Munder, Wildmeister aus Bischofsgrün, im Auftrag des Bayreuther Markgrafen Georg Friedrich Karl eingefasst.[5] Erneuert wurde die Fassung im Jahr 1827. Eine geschliffene Syenitplatte mit der Inschrift WEISSMAINSQUELLE wurde bei dieser zweiten Fassung angebracht.[6]

Johann Wolfgang von Goethe und Karl Ludwig von Knebel besuchten die Quelle am 1. Juli 1785, hielten jedoch den Seehausbrunnen ((50° 1′ 56,8″ N, 11° 52′ 18″ O) Quelle des etwas längeren Paschenbachs) südöstlich des Schneebergs für die Mainquelle, denn Knebel schrieb: „...der Quelle des Mains, der dicht hier am Hause entspringt und hier den Bach zur Zinnwäsche ausmacht, …“.[7] Dies war auch hydrologisch korrekt, denn erst um das Jahr 1800 wurde der auch Zinnbach genannte Seehausbach, dessen Quelle fast 50 Meter höher liegt als die heutige Weißmainquelle, als Zulauf zum Fichtelsee umgeleitet.[8]

Da der Weiße Main wasserreicher ist als der längere Rote Main, gilt seine Quelle als die des Mains insgesamt. Der hydrologische Hauptast des Weißmain-Systems beginnt genau genommen sogar an einer der Quellen des Nebenflusses Ölschnitz. Diese ist an ihrer Mündung in ihn durch ein fast doppelt so großes Teileinzugsgebiet deutlich wasserreicher und auch über drei Kilometer länger als der Weiße Main.[9]

Verlauf

Vereinigung von Weißem (links) und Rotem Main bei Steinenhausen
Einzugsgebiet des Weißen Mains

Der Weiße Main fließt zunächst mit starkem Gefälle in Richtung Nordosten. Nach etwa 1,4 km speist er bei Bischofsgrün-Karches einen kleinen See. Etwas später wechselt er schroff die Richtung nach Nordwesten und gräbt sich durch ein enges Tal. Kurz vor Bischofsgrün-Fröbershammer verlässt er den Granit des Zentralstocks. Bei Fröbershammer wird er durch den Kroppenbach verstärkt, der ihm von rechts zufließt. Bei Bischofsgrün-Rangen wendet er seinen Lauf nach Südwesten und fließt durch ein sehr enges, wildromantisches Tal. Er erreicht danach Glasermühle, wo ihm von der linken Seite der Brombergsbach und kurz darauf der Lützelmain, auch Lützelmainbach genannt, zufließen. Ihn erreicht danach auch noch der kleine Steinbach. Bei Bad Berneck-Schmelz münden von links der Schmelzbach und der Zoppatenbach. Der Weiße Main dreht nun nach Nordwesten, durchfließt die Ortschaft Bad Berneck-Frankenhammer und erreicht danach Bad Berneck. Dort strömen ihm von rechts die um 60 % größere Ölschnitz[10] und der Rimlasgrundbach zu. Danach passiert er nördlich Bad Berneck-Blumenau, wo ihm von links das Obere Wiesenbächlein und wenig später das Untere Wiesenbächlein zufließen.

Bei Kremitz erreicht ihn von links die von Südosten kommende Kronach. Er durchfließt Lanzendorf und Himmelkron, dort nimmt er von rechts den Streitmühlbach und bei Schlömen den Laubenbach auf. Nun wendet er seinen Lauf nach Westen, bis er Trebgast erreicht, wo ihn der aus dem Süden kommende, gleichnamige Bach verstärkt. Er wechselt seine Richtung nach Nordwesten und fließt an Feuln vorbei, wo er den Feulnerbach und bei Ködnitz den Veitsgraben und den Mühlgraben aufnimmt. Er durchfließt Fölschnitz und Kauerndorf, wo ihn die Schorgast verstärkt. Er fließt nun in südwestlicher Richtung an Aichig vorbei, wo ihn der Teufelsgraben speist, und erreicht Kulmbach. In Kulmbach teilt sich der Weiße Main in den Mühlbach und die Flutmulde. Der Mühlbach ist der originale Flusslauf, die Flutmulde wurde als Hochwasserschutz angelegt. Dort fließen ihm der Purbach und die Dobrach von rechts und von links der Kinzelsbach zu. Am westlichen Stadtrand von Kulmbach beim Schloss Steinenhausen vereinigen sich der Weiße Main und der Rote Main zum Main.

Einzugsgebiet

Der Weiße Main entwässert Teile der westlichen Flanke des Fichtelgebirges, den südlichen Teil der Münchberger Hochfläche und den südlichen Frankenwald. Das Einzugsgebiet gehört zum Flusssystem des Rheins und grenzt im Nordosten an das der Elbe und im Südosten an das der Donau. Das größte Teileinzugsgebiet entfällt auf die Schorgast und macht 39 % des gesamten Einzugsgebiets aus. Es folgen nach Fläche die Teileinzugsgebiete der Ölschnitz (15,7 %) und der Trebgast (10 %). [11]

Nebenflüsse

  • Paschenbach (rechts)
  • Kroppenbach (rechts)
  • Brombergsbach oder Brunnbergsbach (links)
  • Lützelmain(bach) (links)
  • Steinbach (links)
  • Schmelzbach (links)
  • Zoppatenbach (links)
  • Ölschnitz (rechts)
  • Rimlasgrundbach (rechts)
  • Oberes Wiesenbächlein (links)
  • Unteres Wiesenbächlein (links)
  • Kronach (links)
  • Streitmühlbach (rechts)
  • Laubenbach (rechts)
  • Trebgast (links)
  • Feulner Bach (rechts)
  • Veitsgraben (links)
  • Mühlgraben (links)
  • Fölschnitz (rechts)
  • Schorgast (rechts)
  • Kesselbach (rechts)
  • Purbach (rechts)
  • Dobrach (rechts)
  • Kinzelsbach (links)

Flusssystem Weißer Main

siehe Liste der Fließgewässer im Flusssystem Weißer Main

Städte am Ufer

Fauna

Grasfrosch am Weißen Main im Gebiet des Ochsenkopfs

Im Weißen Main kommen Aal, Äsche, Bachforelle, Bachsaibling, Barbe, Barsch, Brasse, Hecht, Karpfen, Regenbogenforelle, Rotauge, Rotfeder und Schleie vor.[12]

Literatur

Commons: Weißer Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Weißer Main – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Memento vom 8. April 2005 im Internet Archive)
  2. Summe des Teileinzugsgebietes Dobrach (Hochwasserrisikomanagement-Plan Einzugsgebiet bayerischer Main, Planungseinheit Roter und Weißer Main) und der verbleibenden Teileinzugsgebiete (Kartendienst Gewässerbewirtschaftung Bayern, Flusswasserkörper)
  3. Hydrologisches Jahrbuch, 2006 (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive)
  4. Hochwassernachrichtendienst Bayern: addierte Pegeldaten (MQ) von Wasserstand Ködnitz / Weißer Main. In: hnd.bayern.de. 12. Dezember 2019, abgerufen am 12. Dezember 2019. und Kauerndorfhnd.bayern.de (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt, vermehrt um den Abflusszuwachs im Resteinzugsgebiet des Weißen Mains gemäß Flächenanteil am Einzugsgebiet zwischen den Pegeln Ködnitz, Kauerndorf, Unterzettlitzhnd.bayern.de (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt und Mainleushnd.bayern.de (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  5. Die Quelle des Weißen Mains (Weißmainquelle) bei fichtelgebirge-oberfranken.de, abgerufen am 21. März 2024
  6. Weißmainquelle bei visit.erlebnis-ochsenkopf.de, abgerufen am 21. März 2024
  7. Karl Ludwig Knebel, Tagebuchblätter und Denkbücher, darin An meine Schwester Henriette („Wunsiedel, den 2. Juli“ [1785]) (in: K. L. von Knebel's literarischer Nachlass und Briefwechsel)
  8. Seehausbrunnen auf bayern-fichtelgebirge.de, abgerufen am 26. Mai 2016.
  9. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 1 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB) und Folgeseite.
  10. MQ Oelsnitz: 1,63 m³/s, MQ Weißer Main: 1,04 m³/s
  11. Gesamttabelle des Gewässerverzeichnisses Bayern des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (XLS, 10,3 MB)
  12. Anglermap Gewässersteckbrief: Weißer Main

Auf dieser Seite verwendete Medien

Weisser Main.png
Autor/Urheber:
Beschreibung
Diese Karte entstammt dem offenen OpenStreetMap-Projekt, erstellt von der Gemeinschaft. Diese Karte kann unvollständig sein oder Fehler enthalten. Verlasse dich in Navigationsfragen nicht alleine darauf.
Datum (siehe Dateiversionen)
Quelle openstreetmap.org
Urheber
OpenStreetMap-Beitragende
Genehmigung
(Weiternutzung dieser Datei)

OpenStreetMap-Daten sind unter der Open Database-Lizenz (Details) erhältlich. Kartenausschnitte unterliegen der Creative Commons „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0“ (CC-BY-SA 2.0)-Lizenz.

Dieses Werk enthält Informationen aus OpenStreetMap, die unter den Bedingungen der Open Database License (ODbL) bereitgestellt wurden.

Die ODbL erfordert keine bestimmte Lizenz für die Karten, die aus ODbL-Daten erstellt werden. Die durch die OpenStreetMap-Stiftung erstellte Kartenteile standen vor dem 1. August 2020 unter der CC-BY-SA-2.0-Lizenz. Karten von anderen Erstellern können unter anderen Lizenzen veröffentlicht sein.

w:de:Creative Commons
Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.
Dieses Werk darf von dir
  • verbreitet werden – vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden
  • neu zusammengestellt werden – abgewandelt und bearbeitet werden
Zu den folgenden Bedingungen:
  • Namensnennung – Du musst angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade dich oder deine Nutzung besonders.
  • Weitergabe unter gleichen Bedingungen – Wenn du das Material wiedermischst, transformierst oder darauf aufbaust, musst du deine Beiträge unter der gleichen oder einer kompatiblen Lizenz wie das Original verbreiten.
Georeferenzierung Bitte hilf mit, diese Karte zu georeferenzieren If inappropriate please set warp_status = skip to hide.
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
carte réalisée sur umap
Am Weißmain Ochsenkopf (2).jpg
Autor/Urheber: Geoprofi Lars, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Weißmain kurz nach der Quelle am Ochsenkopf
Mainzusammenfluss 2016 960.jpg
Autor/Urheber: Chianti
Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Mainzusammenfluss 2016 1440.jpg
, Lizenz: FAL
Zusammenfluss von Rotem Main und Weißem Main bei Kulmbach
Kulmbach Flutmulde 2007.JPG
Autor/Urheber: Benreis, Lizenz: CC0
Die Flutmulde in Kulmbach ist zum Schutz der Stadt bei Hochwasser des Weißen Mains gebaut und bietet ohne Hochwasser einen traurigen Anblick. Blick von der Saalfelder Straße Brücke flussabwärts.
Ochsenkopf Fichtelgebirge Weißmain4.jpg
Autor/Urheber: TheRunnerUp, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die ersten Meter des unmittelbar nach der Quelle an der Ostseite des , Fichtelgebirge, Deutschland
Bahnbrücke Schlömen DSCF7849.JPG
Autor/Urheber: Roehrensee, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bahnbrücke bei Schlömen über den Weißen Main
Weißer Main und Alte Mainbrücke in Lanzendorf.jpg
(c) Aldea, CC BY-SA 3.0
Weißer Main und Alte Mainbrücke in Lanzendorf
Weissmainquelle.JPG
(c) User: Benreis auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Die Quelle des Weißen Mains am Fuß des Ochsenkopfs
Grasfrosch am Weißmain.jpg
Autor/Urheber: Geoprofi Lars, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grasfrosch am Weißmain im Gebiet des Ochsenkopfs am Naturpfad Weißer Main
Weisser Main Main catchment.png
Autor/Urheber: Periphrastika, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Einzugsgebiet des Weißen Main (Quellfluss des Main), hervorgehoben dargestellt, und Topografie (räumliche Auflösung 35 m, Höhenstufen 50 m).