Weißenstein (Hagen)

Naturschutzgebiet Weißenstein
Eingang der Blätterhöhle am Weißenstein
Barmer Teich am Weißenstein

Der Weißenstein im Hagener Ortsteil Holthausen ist ein markanter, über mehrere hundert Meter langgestreckter Kalkfelsen im unteren Lennetal, der eine Landmarke im mitteldevonischen Massenkalkzug bildet und Teil des Naturschutzgebiets Mastberg und Weißenstein (Nr. HA-002) ist. Direkt benachbart ist – nur durch das Holthauser Bachtal getrennt – die Hünenpforte.

Bekannt ist der Weißenstein (1572: „Wittenstein“) auch als archäologischer Fundort, insbesondere seit der „Entdeckung“ der Blätterhöhle 2004.

Naturschutz

Auf der überwiegend mit altem Niederwald bestockten und bis zu 189 m ü. NN hohen Kuppe des Weißensteins befinden sich Waldmeister-Buchenwald- und Orchideen-Buchenwald-Bestände. Am offenen Felshang sind Kalkfelsen, Karsthöhlenrelikte und Kalkmagerrasen mit Kalk-Blaugras von Bedeutung. Das Vorkommen vieler seltener und geschützter Pflanzen und Tiere war zudem ausschlaggebend für die Unterschutzstellung als Gebiet von europäischer Bedeutung im Rahmen der Natura 2000.

Am Fuße des Weißensteins, entlang der B 7, befindet sich mit dem Barmer Teich einer der wenigen verkarsteten Quellteiche in Europa und die einzige Vauclusequelle (siehe Fontaine-de-Vaucluse) in Westfalen. Hier kommt noch der Hirschzungenfarn vor.

Um 1800 brütete noch der Uhu am Weißenstein. Dies war der letzte Brutplatz im Gebiet der Stadt Hagen und einer von damals 31 Uhu Brutplätzen in Westfalen.[1]

Nutzung

Der Weißenstein wird insbesondere zur Naherholung genutzt. Durch das Gebiet verlaufen einige Wanderwege, auf denen das Naturschutzgebiet betreten werden darf.

Die Jagd ist im Naturschutzgebiet gestattet, die forstliche Nutzung der verschiedenen Eigentümer ist eingeschränkt, unter anderem dadurch, dass keine Nadelhölzer nachgepflanzt werden dürfen und der dauerhafte Anteil von Alt- und Totholz zu erhöhen und sicherzustellen ist.

Literatur

  • Albert Schäfer: Das Naturschutzgebiet „Weißenstein-Hünenpforte“. In: Heimatblätter für Hohenlimburg und Umgebung 14, 1953, S. 50–52.
  • Fritz Runge: Die Naturschutzgebiete Westfalens und des früheren Regierungsbezirks Osnabrück. Aschendorff, Münster 1978, S. 14–17, ISBN 3-402-04382-3.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Mastberg und Weißenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Lindner: Ein wechselvolles Schicksal des Königs der Nacht: Biologie und Schutz des Uhus (Bubo bubo). Cinclus 35, H. 2/2007:14-32

Koordinaten: 51° 21′ 41″ N, 7° 33′ 0,3″ O

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Blaetterhoehle.jpg
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Eingang zur "Blätterhöhle" in Hagen, Frühjahr 2006. Der heutige Eingang ist vermutlich nur der obere Teil einer von Lehm- und Steinschichten verschütteten größeren Höhle.
Hünenpforte und Weißenstein.JPG
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Naturschutzgebiet HA-002 „Mastberg und Weißenstein“ in Hagen-Holthausen. Blick von der Hohenlimburger Straße (B 7) in Höhe Restaurant Hünenpforte auf den offenen Kalkfelsenhang des Weißensteins (189 m). Auf dem geschützten Bereich befinden sich seltene Waldmeister- und Orchideen-Buchenwaldbestände sowie Schlucht- und Hangmischwald. Es handelt sich um den größten zusammenhängenden Laubwaldkomplex im Hagener Raum mit Resten von Halbtrockenrasen. In dem Gebiet mit Kalkfelsen und Felsspaltenvegetation befinden sich auch nicht touristisch erschlossene Höhlen, wie z. B. die archäologisch bedeutende Blätterhöhle. Am Fuße des ca. 70 Meter hoch aufragenden Massenkalkkegels „Weißenstein“ befindet sich direkt an der B 7 eine bemerkenswerte Karstquelle, der „Barmer Teich“. Im Westen grenzt an das „NSG-Mastberg und Weißenstein“ das Naturschutzgebiet „Temporärer Mastberg“.
Barmer Teich am Weißenstein.JPG
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Barmer Teich am Weißenstein in Hagen an der Hohenlimburger Straße (B 7). Der Barmer Teich ist einer der wenigen verkarsteten Quellteiche in Europa und die einzige Vauclusequelle in Westfalen. Gespeist wird diese Karstquelle durch drei Bäche, die von Süden kommend auf den Karst treffen und dort in den Untergrund abfließen (Bachschwinde). Direkt am Fuße des ca. 70 Meter aufragenden Massenkalkkegels „Weißenstein“, mit der archäologisch bedeutenden Blätterhöhle, befindet sich dieser bemerkenswerte Teich, mit seinen artenreichen Wasser- und Uferpflanzengesellschaften als Laichgewässer für Amphibien, wie z.B. Erdkröte, Teichmulch, Alpenstrudelwurm und Quellschnecke. Der Barmer Teich ist Teil des Naturschutzgebietes „Mastberg und Weißenstein“.