Weißbüschel-Mückenfresser

Weißbüschel-Mückenfresser

Weißbüschel-Mückenfresser, Männchen
(im Carajás National Forest, Brasilien)

Systematik
Unterklasse:Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung:Schreivögel (Tyranni)
Familie:Mückenfresser (Conopophagidae)
Gattung:Conopophaga
Art:Weißbüschel-Mückenfresser
Wissenschaftlicher Name
Conopophaga melanogaster
Ménétries, 1835

Der Weißbüschel-Mückenfresser (Conopophaga melanogaster), manchmal auch Westlicher Schwarzkopf-Mückenfresser oder Schwarzbauch-Mückenfresser genannt, ist eine Vogelart aus der Gattung Conopophaga innerhalb der Familie der Mückenfresser (Conopophagidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Brasilien und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Weibchen des Weißbüschel-Mückenfressers

Der Weißbüschel-Mückenfresser erreicht eine Körperlänge von etwa 14,5 Zentimetern. Der Schnabel ist schwarz, seine Beine blaugrau. Im Vergleich zu seinen Artverwandten hat er einen relativ langen Schwanz. Der Kopf des Männchens ist komplett schwarz. Der größte Teil der Unterseite ist ebenfalls schwarz. Hinter dem Auge hat es einen langen weiß-silbrigen büscheligen Streifen. Die Oberseite glänzt rotbraun bis kastanienfarben. Die Flanken und der hintere Teil des Bauchs sind gräulich. Das Weibchen hat einen dunkelgrauen Scheitel, während die Hinterkrone und der Nacken dunkelbraun ist. Der postokulare Streifen ist weiß. Die Oberseite glänzt ähnlich wie beim Männchen rotbraun bis kastanienfarben. Die Unterseite ist überwiegend hellgrau, doch ist es an der Kehle und im mittleren Bauchbereich weißlich.[1]

Verbreitung und Lebensraum

Der Vogel kommt gelegentlich im Unterholz von feuchten Wäldern vor. Meist bewegt er sich in Gebieten bis 400 Metern über dem Meeresspiegel, die nicht regelmäßig von Flüssen überflutet werden, den sogenannten Terra-Firme-Wäldern. Der Vogel kommt in Brasilien südlich des Amazonas an den Ufern des Rio Tocantins bis westlich an den Abfluss des Rio Madeira vor. Südlich erstreckt sich das Verbreitungsgebiet nach Rondônia und den Norden Mato Grossos. In Bolivien ist er im Norden des Departamento Beni präsent.[1]

Verhalten

Normalerweise ist der Vogel einzeln oder in Paaren unterwegs. Meist sitzt er in den Zweigen der tieferen Straten. Hier bewegt er sich vorzugsweise in dichtem Gestrüpp in der Nähe von Flüssen und deren Flussbänken. Von seinen Sitzplätzen aus hält er Ausschau nach Insekten, die er von Blättern oder am Boden erbeutet.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Édouard Ménétries (1802–1861) beschrieb den Weißbüschel-Mückenfresser bereits unter dem heute gültigen Protonym. Das Typusexemplar wurde von Georg Heinrich von Langsdorff (1774–1852) in der Nähe von Cuiabá gesammelt.[3]

»Conopophaga« setzt sich aus den griechischen Worten κωνωψ, κωνωποςkōnōps, kōnōpos für »Mücke, Schnake« und -φαγος, φαγειν-phagos, phagein für  »-essend, essen« zusammen.[4] Das griechische Artepitheton »melanogaster« ist ein Wortgebilde aus μελας, μελανοςmelas, melanos für »schwarz« und γαστηρ, γαστροςgastēr, gastros für »Bauch«.[5]

Literatur

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
  • Robert Sterling Ridgely, Guy Tudor: The Birds of South America: the Suboscine Passerines. Band 2. University of Texas Press, Austin 1994, ISBN 978-0-292-77063-8.
  • Robert Sterling Ridgely, Guy Tudor: Field Guide to the Songbirds of South America: The Passerines. University of Texas Press, Austin 2009, ISBN 978-0-292-71979-8.
  • Édouard Ménétries: Monographie de la famille des Myiotherinae où sont décrites les espèces qui ornent le musée de l'académie impériale de science. In: Mémoires de l'Académie impériale des sciences de St.-Pétersbourg. Band 1, 1835, S. 443–543 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Robert Sterling Ridgely u. a. (1994), S. 400.
  2. Robert Sterling Ridgely u. a. (2009), S. 388.
  3. Édouard Ménétries, S. 537.
  4. Conopophaga The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  5. melanogaster The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling

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Black-bellied Gnateater (male); Carajás National Forest, Pará, Brazil
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Black-bellied Gnateater (female); Carajás National Forest, Pará, Brazil