Weißbürzelbussard
Weißbürzelbussard | ||||||||||
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![]() Weißbürzelbussard | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Parabuteo leucorrhous | ||||||||||
(Quoy & Gaimard, 1824) |
Der Weißbürzelbussard (Parabuteo leucorrhous) ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae).[1]
Die Art wurde früher der Gattung Buteo zugeordnet.
Sie kommt in Südamerika von Venezuela bis Argentinien und Brasilien vor.
Der Lebensraum umfasst tropischen oder subtropischen bis gemäßigten Bergwald, Waldrand bevorzugt zwischen 1500 und 3000 m in Kolumbien und Peru, bis 3500 in Bolivien, aber auch geringeren Höhen in Argentinien und Paraguay.[2][3]
Merkmale
Die Art ist 33 bis 40 cm groß, das Männchen wiegt etwa 290, das Weibchen 389 g, die Flügelspannweite beträgt 67–79 cm. Dieser kleine, kompakt und elegant wirkende Bussard ist durchgängig dunkel-schwärzlich mit charakteristisch weißem Steiß und Untersteiß, weißen Unterschwanzdecken und cremeweißer Flügelunterseite. Die Beine sind rotbraun, der Schwanz ist fast ganz schwarz, hat eine einzelne schmale grau-braune Binde auf der Oberseite, unten 2–3 weiße Binden. Möglicherweise gibt es auch eine blasse Morphe. Iris, Wachshaut und Füße sind gelb. Das Weibchen ist etwas größer, unterscheidet sich ansonsten nicht. Im Flug fallen die gerundeten Flügelspitzen, auch der gerundete Schwanz auf sowie die kontrastierenden, ungebänderten blassen Unterflügeldecken.
Jungvögel sind auf der Oberseite braun mit rotbraun gefleckt, ebenso noch deutlicher auf der Unterseite gefleckt.[2][3]
Die Art ist monotypisch.[4]
Stimme
Der Ruf wird als hohes kurzes Pfeifen „EEEEiu“ beschrieben.[2][3]
Lebensweise
Die Nahrung besteht vermutlich aus Reptilien, Froschlurchen, Insekten und Ratten sowie kleinen Vögeln. Der Vogel kreist gern über Wald auf der Suche nach Beute.
Die Brutzeit liegt zwischen Februar und März. Das Nest besteht aus Zweigen hoch in einem Baum.
Das Gelege besteht aus 2–3 Eiern.[2][3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Weißbürzelbussards erfolgte 1824 durch Jean René Constant Quoy und Joseph Paul Gaimard unter dem wissenschaftlichen Namen Falco Leucorrhous. Als Verbreitungsgebiet gaben sie Brasilien an.[5] 1874 führte Robert Ridgway die für die Wissenschaft neue Gattung Parabuteo für den Wüstenbussard ein.[6] Dieser Begriff leitet sich παραpara für nahe und lateinisch buteo, buteonis ‚Bussard‘ ab.[7] Der Artname leucorrhous ist ein Wortgebilde aus λευκοςleukos für weiß und ορροςorrhos für Steiß, Bürzel.[8] Alfred Laubmann ordnete die Art als Rupornis leucorrhous ein. Für Paraguay sah er in Rupornis nigraBertoni, W, 1901[9] aus dem Departamento Alto Paraná den einzigen Nachweis für das Land. Bertonis Name wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet.[10]
Gefährdungssituation
Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).
Literatur
- Arnaldo de Winkelried Bertoni: Aves nuevas del Paraguay. Continuación á Azara. In: Anales cientificos paraguayos. Band 1, 1901, S. 1–216 (biodiversitylibrary.org).
- Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 159 (google.de).
- Jean René Constant Quoy, Joseph Paul Gaimard: Voyage autour du monde, entrepris par ordre du roi, sous le ministère et conformément aux instructions de S. Exc. M. Le Vicomte du Bouchage, secrétaire d'état au département de la marine, exécuté sur les corvettes de S.M. l'Uranie et la Physicienne, pendant les années 1817, 1818, 1819 et 1820; Publié sous les Auspices de S. E. M. Le compte Corbière, Secrétaire d'état de l'intérieur, sou las partie historique et de sciences naturelles, et de S. E. M. le Marquis de Clermont-Tonnerre, Secrétaire d'état de la marine des colonies, sous la partie nautique; par M. Louis de Freycinet, Capitaine de vaisseau, Chevalier de Saint-Louis et de la Légion d'honneur, Correspondant de l'Académie royal des sciences de l'Institut de France; Commandant de l'expédition. 3 (Zoologie). Chez Pillet aîné, Paris 1824 (biodiversitylibrary.org).
- Robert Ridgway: A history of North American birds. Land birds. Band 3. Little Brown, Boston 1874 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Parabuteo leucorrhous in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2024. Abgerufen am 24. Februar 2025.
- Birdlife
- Weißbürzelbussard (Parabuteo leucorrhous) bei Avibase
- Weißbürzelbussard (Parabuteo leucorrhous) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Weißbürzelbussard (Parabuteo leucorrhous)
- White Rumped Hawk (Parabuteo leucorrhous) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Oiseaux.net
- Global Raptors
- Peruaves
- Macaulay Library Multimedia
Einzelnachweise
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d R. O. Bierregaard, P. F. D. Boesman, E. de Juana und J. S. Marks: White-rumped Hawk (Parabuteo leucorrhous), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Parabuteo leucorrhous
- ↑ a b c d M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
- ↑ IOC World Bird List Hoatzin, New World vultures, Secretarybird, raptors
- ↑ Jean René Constant Quoy (1824), S. 91, Tafel 13.
- ↑ Robert Ridgway (1874), S. 250
- ↑ Parabuteo The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ leucorrhous The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Arnaldo de Winkelried Bertoni (1901), S. 166.
- ↑ Alfred Laubmann (1939), S. 159
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Autor/Urheber: Michael Woodruff, Lizenz: CC BY-SA 2.0
White-rumped Hawk (Parabuteo leucorrhous) at Tandayapa Bird Lodge, NW Ecuador.