Wehrsport

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HJ beim Schießunterricht

Wehrsport oder Wehrertüchtigung sind andere Bezeichnungen für Militärsport und Oberbegriffe für diverse militärisch geprägte Übungen. Sie können Gelände- und Orientierungsmärsche, Hindernisläufe, Schießübungen, Nahkampftraining, Angriffs- und Verteidigungstaktiken umfassen.

Geschichte

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Mädchen im GST-Trainingslager

Vor dem Ersten Weltkrieg dominierte das Wehrturnen gegenüber dem Wehrsport. In der Weimarer Republik unterhielten viele paramilitärische Vereinigungen auch Jugendorganisationen, die regelmäßig an Wehrsportübungen teilnahmen. Von 1925 wurden diese aus Mitteln der Schwarzen Reichswehr in Volkssportschulen systematisch gefördert.[1] Auch studentische Verbindungen widmeten sich dem Wehrsport.[2] In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Wehrsport vom Staat gefördert und war als „Wehrertüchtigung“ fester Bestandteil des Dienstplans der Hitlerjugend und des Hochschulsports, der nun für die Studenten Pflichtsport wurde. Koordinator für die Wehrsportlager wurde Bernhard Zimmermann, der hierfür unmittelbar Carl Krümmel unterstellt war. Über Zimmermann führt eine Traditionslinie vom Wehrsport zur Outward-Bound-Bewegung, auch wenn diese keine wehrsportlichen Ziele verfolgt.

Die Bundesrepublik Deutschland ist seit 1959 und Österreich seit 1958 Mitglied im internationalen militärsportlichen Verband CISM, welcher Wettkämpfe im Militärischen Fünfkampf und Maritimen Fünfkampf ausrichtet.

In der DDR hatte der Wehrsport im Rahmen der Wehrerziehung „den Auftrag, die Verteidigungsbereitschaft des Volkes zu erhöhen“.[3]

Als „Wehrsportgruppe“ (WSG) bezeichneten sich mehrere rechtsextremistische Vereinigungen, darunter die nach Karl-Heinz Hoffmann benannte Gruppierung Wehrsportgruppe Hoffmann, die 1973 gegründet und 1980 verboten wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Norbert Nail: Wehrsport. Gedanken anläßlich der Wiederbelebung einer Sprachleiche. In: Muttersprache. Band 84, 1974, S. 427–429.

Einzelnachweise

  1. Arnd Krüger, Frank von Lojewski: Ausgewählte Aspekte des Wehrsports in Niedersachsen in der Weimarer Zeit. In: H. Langenfeld, S. Nielsen (Hrsg.): Beiträge zur Sportgeschichte Niedersachsens. Teil 2: Weimarer Republik. (⇐ Schriftenreihe des NISH, Bd. 12). Nish, Hoya 1998, ISBN 3-932423-02-X, S. 124–148.
  2. Walter M. Brod: Die wehrsportliche Betätigung des aktiven Corps während der Ferien. In: Corps Moenania (Würzburg). Corpsbericht 25, 1932, S. 4 f.
  3. Die Zeit: Das Lexikon in 20 Bänden. Band 19, Hamburg/ Mannheim 2005, ISBN 3-411-17579-6.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Wehrertüchtigungslager - Auftrag des Führers an die Hitler Jugend.
Dem Schießunterricht wird in den WE.-Lagern ganz besondere Aufmerksamkeit gerichtet. Auch hier werden die Jungen von erfahrenen Frontkämpfern nicht nur in die hohe Kunst des Schießens eingeweiht, sondern sie lernen die Handhabe des Gewehrs von Grund auf.
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Zentralbild-Kohls 4.8.1967

Zum 15. Jahrestag der GST
Mirow: Berliner Sportler im GST-Trainingslager

Berliner GST-Sportler bereiten sich gegenwärtig in einem Trainigslager bei Mirow (Bez.Neubrandenburg) auf die III.Zentralen Meisterschaften der GST, die anläßlich des 15. Jahrestages der Gesellschaft für Sport und Technik in Neubrandenburg stattfinden werden, intensiv vor.Nach einem 1500 m Lauf absolvieren die drei Mädchen Angelika Schulz,Britta Drese und Heidrun Hoffmann (von vorn nach hinten) eine zünftige Schießausbildung (vermutlich mit KK-Gewehr Modell K110).