Wehebach

Wehebach
Wehe

Wehebach unterhalb der Wehebachtalsperre

Daten
GewässerkennzahlDE: 28248
LageNordrhein-Westfalen
FlusssystemRhein
Abfluss überInde → Rur → Maas → Hollands Diep → Nordsee
FlussgebietseinheitMaas
UrsprungZusammenfluss von Rotem und Weißem Wehebach in der Wehebachtalsperre
50° 45′ 23″ N, 6° 20′ 30″ O
Mündungzwischen Lamersdorf und Gut Merödgen von rechts in die IndeKoordinaten: 50° 50′ 52″ N, 6° 21′ 23″ O
50° 50′ 52″ N, 6° 21′ 23″ O

Länge25,7 km[1] 
mit Weißem Wehebach
Einzugsgebiet68,423 km²[1]
Weißer Wehebach
GewässerkennzahlDE: 282481
Quellebei Raffelsbrand
50° 40′ 21″ N, 6° 19′ 7″ O
Zusammenflussmit dem Roten Wehebach in der Wehebachtalsperre
50° 45′ 6″ N, 6° 20′ 44″ O

Der Wehebach, auch Wehe genannt, ist ein 25,7 km langer Fluss in der Städteregion Aachen und im Kreis Düren im westlichen Nordrhein-Westfalen. Die Wehe fließt von Süden nach Norden, wird in der Wehebachtalsperre angestaut und mündet bei Lamersdorf (heute Gemeinde Inden) von rechts in die Inde. Der Wehebach ist Namensgeber der Ortschaft Langerwehe. Seit 2020 gehören die Hänge westlich des Baches zum Naturpark Hohes Venn-Eifel.[2]

Geographie

Verlauf

Der Wehebach entsteht aus den Quellästen des linken Roten Wehebachs und des rechten Weißen Wehebachs, deren einstiger Zusammenfluss heute von der Talsperre überflutet ist. Die Rote Wehe entspringt östlich des Forsthauses Jägerfahrt von Zweifall und bildet bis zu ihrer Einmündung in die Wehebachtalsperre die Gemeindegrenze zwischen Stolberg und Hürtgenwald. Den Hauptfluss bildet der merklich längere Weiße Wehebach, der am Südrand des Waldstücks Todtenbruch bei Hürtgenwald-Raffelsbrand entspringt, nordwärts durch den Hürtgenwald fließt und dabei zahlreiche kleinere Zuflüssen aufnimmt. Kurz vor der Einmündung in die Wehebachtalsperre fließt von rechts der vier Kilometer lange Hürtgenbach zu. In den durch die Überflutung seines alten Tales entstandenen südlichen Arm der Talsperre münden dann weiter der Hülsensiefen, der Weberbach und der Schliefensiefen, während den südwestlichen Arm des Sees in der unteren Talmulde des Roten Wehebachs außer diesem auch noch der Rothsiefen speist. Ein östlicher Ast nimmt den Thönbach auf.

Gleich nach Verlassen der Wehebachtalsperre zieht sich der Wald auf die Talhänge zurück und der Wehebach nimmt von links den Hüttsiefen auf, durchläuft etwa ab dem wiederum linken Zufluss des Lamersiefens Schevenhütte und wechselt dann nordwärts bei der Bleimühle aus der Stadtgemarkung von Stolberg hinüber auf das Langerweher Gemeindegebiet. Hier fließt er östlich an Hamich, dem Kloster Wenau, Heistern und dem Gut Schönthal vorbei und erreicht Langerwehe-Mitte. Dort lässt er den Wald endgültig hinter sich und fließt nun durch eine flachere Agrarlandschaft, durchquert den Ortsteil Luchem und verlässt das Gemeindegebiet an der Brücke unter die A 4. Dann knickt er noch kurz nach Nordwesten ab, fließt durch Inden/Altdorf und darin am Haus Lützeler vorbei, um gegenüber dem östlichen Ortsrand von Lamersdorf beim Gut Merödgen von rechts in die Inde zu münden.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Der Wehebach hat ein 68,4 km² großes Einzugsgebiet, dass sich auf die Gemeinden Stolberg, Hürtgenwald, Langerwehe und Inden erstreckt.

Zuflüsse des Wehebachs[1]
Stat.
in km
NameGKZLageLänge
in km
EZG
in km²
025,0550Todtenbruchbach28248 112links0001,3970?
024,7370N.N.28248 114links0000,6960?
021,9070Rinnchessief28248 12links0001,8190?
021,1270Germetsbach28248 14rechts001,3350?
020,5840Pferdssiefen28248 152rechts000,9670?
020,5820Stinkensiefen28248 154links0000,7260?
019,6480Mühlenbach28248 16links0002,3190?
017,6110Kirschsiefen28248 18links0000,8460?
017,1530Hürtgenbach28248 2rechts004,05400005,7600
016,2530Hülsensiefen28248 32links0001,3260?
016,0960Weberbach28248 4rechts003,09000003,4280
015,50Schiefersiefen28248 52rechts000,8390?
013,9740Roter Wehbach28248 6links0004,58600005,5900
013,4480Thönbach28248 8rechts002,68600003,6860
013,3370Hüttsiefen28248 9912links0001,8330?
012,2090Lamersiefen28248 9916links0001,6900?
011,6830Fränksief28248 992rechts002,5770?
010,3480Fehlsiefen28248 9934rechts001,6340?
007,6950Orchelsiefen28248 994rechts001,8920?
006,8370Sührbach28248 996rechts001,6320?
003,1020Mühlenteich28248 9976rechts003,0220?
001,4820Mühlengraben (Waagmühle)28248 998rechts001,2860?

Nutzung des Baches für die Wasserkraft

Einzugsgebiet des Wehebachs mit den ehemaligen Mühlen markiert.

Aufgrund der günstigen Lage und der vorteilhaften Ressourcensituation des Tals wird die Wasserkraft des Baches mindestens seit dem Mittelalter genutzt. Im Mittelalter wird insbesondere im heutigen Schevenhütte Metall verarbeitet, was auch den Namen des Ortes bedingte. In der Gegend um Langerwehe und Luchen waren vor allem Getreidewassermühlen angesiedelt. Durch die Lage komplett im Herzogtum Jülich und der Nähe zur Vicht siedelten sich später Kupfermeister aus Aachen am Wehebach an und betrieben unter anderem große Nadelfabriken.

Für den regelbaren Betrieb wurden Mühlengräben, sogenannte Teiche angelegt um das Wasser parallel zum Hauptlauf regulierbar zu leiten. Teilweise wurden für regenarme Phasen auch eigene Stauweiher von den Mühlen angelegt. Vier dieser Mühlenteiche sind heute noch vorhanden, Spuren der überbauten sind noch in alten Karten zu erkennen. Die Stauweiher und viele der Mühlengebäude sind heute noch erhalten.

Heute nutzt die Wehebachtalsperre mittels Hydropower-Turbinen die Wasserkraft zur Stromerzeugung.

Einzelnachweise

  1. a b c Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  2. Der Naturpark Nordeifel reicht nun bis in die Börde, in: Aachener Zeitung vom 13. Januar 2020

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Wehebach unterhalb der Wehebachtalsperre
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Das Einzugsgebiet des Wehebachs mit den ehemaligen Mühlen markiert