Weber Food Technology

Weber Food Technology GmbH

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RechtsformGesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung1981
SitzBreidenbach, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Tobias Weber
  • Jörg Schmeiser
  • Hartmut Blöcher[1]
Mitarbeiterzahl1409 (2021)[2]
Umsatz295,3 Mio. Euro (2021)[2]
BrancheMaschinenbau
Websitewww.weberweb.com

Die Weber Food Technology GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das Schneide- und Verpackungs-Linien für die lebensmittelverarbeitende Industrie, im Speziellen für den Bereich Aufschnitt aller Art, entwickelt und produziert. Das 1981 gegründete Familienunternehmen hat seinen Sitz in Breidenbach und ist Muttergesellschaft des mehrere Tochtergesellschaften umfassenden Weber-Konzerns.

Auf diesem Gebiet gilt Weber als Weltmarktführer.[3][4][5][6] Nach eigenen Angaben werden bis zu 80 Prozent des Aufschnitts in deutschen Supermärkten mit Weber-Maschinen geschnitten.[6][7]

Geschichte

Günther Weber gründete seinen Betrieb, die Weber Fleischereitechnik GmbH, am 2. Januar 1981 mit zwei Mitarbeitern im mittelhessischen Breidenbach. Zunächst verkaufte das Unternehmen Entschwartungs- und Entvliesmaschinen, sogenannte Skinner, an Fleischfabriken.[8]

Bis 1986 entwickelte Weber den Slicer CCS 7000, eine computergesteuerte Schneidemaschine für Aufschnittwaren, die auf dem Gebiet der Fleischverarbeitung als „echte Revolution“ galt.[8] Die Maschinen wurden nach Unternehmensangaben dann insbesondere im Bereich Automatisierung weiterentwickelt, so wurden die erzeugten Scheiben beispielsweise direkt für die Verpackungsmaschine vorbereitet oder in speziellen Präsentationsformen angeordnet.[9]

1996 erfolgte mit der Eröffnung eines Vertriebs- und Servicebüro in Kansas City (USA) die Gründung der ersten Tochtergesellschaft.[10] In den nächsten Jahren wurden sogenannte Interleaver (Trennfolien zwischen Käsescheiben) eingeführt[11] sowie ein optisches Schneidesystem, das die Portionierung je nach Anteil von Löchern oder Fettstücken im Produkt automatisch anpasste.[6]

2000 wurde ein zweites Werk in Neubrandenburg eröffnet, 2005 folgte ein weiteres Werk in Groß Nemerow.[7] 2007 präsentierte man auf der IFFA den Weber Pick Robot, der automatisiert Portionen anrichtet oder beispielsweise Wurstscheiben auf Fertigprodukten wie Pizzen oder Sandwiches platzieren konnte.[9][12]

Das Tochterunternehmen Textor Maschinenbau GmbH wurde 2011 in Wolfertschwenden gegründet.[13] 2012 begann der Vertrieb von eigens entwickelten und gefertigten Slicer-Messern (Sichel- und Kreismesser) unter der Eigenmarke „Durablade“.[6] Die von Weber entwickelte Maschinenbedien-Schnittstelle Weber Power Control wurde 2013 mit dem Red Dot Design Award in der Kategorie Communication Design ausgezeichnet.[14]

2015 erwarb Weber Anteile an dem Unternehmen Wente/Thiedig GmbH aus Braunschweig, das Kamera- und Bildverarbeitungssysteme entwickelt und schon zuvor mit Weber zusammenarbeitete. 2021 wurde das Unternehmen dann vollständig übernommen.[15] Ebenfalls 2015 zog sich Gründer Günther Weber aus dem Tagesgeschäft zurück und machte seine Söhne Tobias und Hubertus Weber zu Mitgesellschaftern. Tobias Weber war ab 2016 Mitglied der Geschäftsführung und übernahm 2018 den Vorsitz der Geschäftsführung.[16]

Mit der Entwicklung eines Transportsystems (für Aufschnittportionen) im Jahr 2016 und dem Zusammenschluss mit dem Verpackungsmaschinenhersteller Schröder aus Werther ein Jahr später,[17][6] war Weber in der Lage, eine komplette Produktionslinie vom Schneiden bis zum Verpacken anzubieten. 2018 begann der Bau für ein neues Werk für Verpackungsmaschinen in Werther.[18] 2020 wurde eine Sprühtechnologie entwickelt, die eine nachhaltigere Alternative zu Interleaver-Folien ist und die Mindesthaltbarkeit der Produkte erhöhte.[19]

Produkte

Weber entwickelt und produziert Maschinen für die Lebensmittelindustrie. So werden neben Maschinen für die Produktvorbereitung (wie z. B. Pellmaschinen oder Käseblockteiler) und automatisierten Portionier- und Transportsystemen (z. B. für Aufschnittportionen, Sandwichherstellung und die Produktion von Pizzen und anderen Fertiggerichten) insbesondere verschiedene Arten von Schneidemaschinen für Fleisch- und Wurstprodukte, Käse oder vegane Aufschnittprodukte angeboten. Dazu kommen Verpackungsmaschinen.[20][21] Der Großteil der Bauteile wird selbst produziert, nach Unternehmensangaben stammen nahezu alle aus Edelstahl gefertigten Teile aus einem der sechs Weber-Produktionsstätten in Deutschland.[22]

Unternehmensstruktur und Standorte

Die Weber Food Technology GmbH ist in Familienbesitz und wird in zweiter Generation geführt von Tobias Weber.[8]

Das Unternehmen unterhält neben dem Sitz in Breidenbach weitere Produktionsstätten in Neubrandenburg und Groß Nemerow (Mecklenburg-Vorpommern), Werther (Nordrhein-Westfalen), Braunschweig (Niedersachsen) und Wolfertschwenden (Bayern).[8] Insgesamt gibt es zusammen mit den Tochtergesellschaften für Vertrieb und Service 23 Standorte in 18 Ländern.[22]

Soziales Engagement

Weber Food Technology GmbH unterstützt unter anderem lokale Organisationen, Schulen und Kindergärten sowie Sportvereine.[23][24][25] Auch beispielsweise während der Corona-Pandemie oder nach dem Hochwasser im Ahrtal sammelte das Unternehmen Spenden für die Opfer.[26] Für sein gesellschaftliches Engagement wurde Gründer Günther Weber zum Ehrenbürger der Stadt Neubrandenburg ernannt; in der mecklenburgischen Stadt hatte Weber eine Stiftung zur Förderung von Kinder- und Jugendinitiativen gegründet und der örtlichen Konzertkirche 2017 eine neue Orgel gespendet.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ Impressum. In: weberweb.com. Weber Maschinenbau, abgerufen am 23. März 2023.
  2. ↑ a b Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2021 der Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach. In: Bundesanzeiger, 22. September 2022, abgerufen am 6. September 2023.
  3. ↑ a b Unternehmer und Mäzen Günther Weber zu Ehrenbürger ernannt. In: Zeit Online. 12. November 2022, abgerufen am 23. März 2023.
  4. ↑ Familienunternehmen ist Weltmarktführer. In: Westfälische Rundschau, 21. Mai 2021, S. 12.
  5. ↑ Yann Ruppersberg: Aus dem Landkreis in die Welt. In: Oberhessische Presse, 15. Februar 2023, S. 2.
  6. ↑ a b c d e Vincent Buß: Wie Käse zu exakt 100 Gramm abgepackt wird - trotz Löchern. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 12. März 2020, S. 7.
  7. ↑ a b Axel Büssem: Salami schneiden, bis die Funken fliegen. In: Ostsee-Zeitung, 12. Mai 2015.
  8. ↑ a b c d Innovation und Leidenschaft. In: Oberhessische Presse, 21. Mai 2021, S. 23.
  9. ↑ a b Unternehmenshistorie. In: weberweb.com. Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach, abgerufen am 21. März 2023.
  10. ↑ Kathleen Furore: A Relationship Built on Trust (englisch). In: moderndelimobile.com. Modern Deli Magazine, abgerufen am 29. März 2023.
  11. ↑ Patent EP1441883B1: Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten. Angemeldet am 10. September 2002, veröffentlicht am 11. Mai 2005, Anmelder: Weber Maschinenbau GmbH & Co. KG, Erfinder: Günther Weber.‌
  12. ↑ Mit Innovationen zur Fachmesse. In: Nordkurier, 2. Mai 2007.
  13. ↑ Konrad Dreyer: TEXTOR: Firmen-Einweihung in Wolfertschwenden. In: b4bschwaben.de. vmm wirtschaftsverlag, 10. Juli 2014, abgerufen am 23. März 2023.
  14. ↑ Weber Power Control. In: red-dot.org. Red Dot Design Award, abgerufen am 23. März 2023.
  15. ↑ Wente/Thiedig nun Teil der Weber Gruppe. In: fleischnet.de. B&L MedienGesellschaft, 8. Oktober 2021, abgerufen am 23. März 2023.
  16. ↑ Tobias Weber ist nun CEO der Weber Gruppe. In: fleischerei.de. Die Fleischerei, 17. Januar 2018, abgerufen am 27. März 2023.
  17. ↑ Silke Derkum-Homburg: Weber investiert zehn Millionen Euro. In: Neue Westfälische, 17. März 2023, S. 28.
  18. ↑ Die Firma Weber aus Werther baut außergewöhnliche Verpackungsmaschinen. In: Haller Kreisblatt. 18. November 2019, abgerufen am 27. März 2023.
  19. ↑ Weber launcht Sprühtechnologie SprayTech. In: packaging-journal.de. ella Verlag und Medien, 28. Juli 2021, abgerufen am 27. März 2023.
  20. ↑ Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach. In: fleischbranche.de. Fleischportal DACH GmbH, abgerufen am 27. März 2023.
  21. ↑ Portfolio. In: weberweb.com. Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach, abgerufen am 22. März 2023.
  22. ↑ a b Über uns. In: weberweb.com. Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach, abgerufen am 22. März 2023.
  23. ↑ BVB-Fußballakademie kommt ins Boxbachtal. In: mittelhessen.de. Zeitungsgruppe Lahn-Dill, 22. Juni 2021, abgerufen am 23. März 2023.
  24. ↑ Weber Maschinenbau ist neuer Sponsor des KTV. In: ktv-oberelahn.de. KTV Obere Lahn, 15. Februar 2016, abgerufen am 23. März 2023.
  25. ↑ Weber Maschinenbau unterstützt UNICEF. In: fleischbranche.de. Fleischbranche DACH GmbH, 1. Dezember 2018, abgerufen am 23. März 2023.
  26. ↑ Weber Maschinenbau engagiert sich für Flutopfer. In: weberweb.com. Weber Maschinenbau GmbH, 15. September 2021, abgerufen am 23. März 2023.

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