Waxenberg (Oberpfalz)
Waxenberg ehemalige Gemeinde Waxenberg (Oberpfalz) Koordinaten: 49° 0′ 39″ N, 12° 28′ 52″ O | |
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Höhe: | 476 m ü. NN |
Einwohner: | 24 (1900)[1] |
Marterlinschrift |
Waxenberg ist eine Gemarkung im Landkreis Straubing-Bogen[2] und ein aufgelassener Weiler und ehemaliger Hauptort der bis 1946 bestehenden gleichnamigen Gemeinde in Bayern. Der abgegangene Ort wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6940-0125 im Bayernatlas als „Wüstung "Waxenberg"“ geführt.
Die Gemarkung liegt heute ausschließlich im Gemeindegebiet von Wiesenfelden im Landkreis Straubing-Bogen.[3] Der durch den Wegzug der letzten Bewohner im August 1906 aufgelassene Ort liegt heute im Gemeindegebiet der Stadt Wörth an der Donau auf der Gemarkung Hungersacker.
Geographie
Der Ort lag im Waxenberger Forst südlich einer Geländestufe des Rückens zwischen Waxenberger Bach und Großem Perlbach mittig zwischen dem Burgstall Alte Schlossgräben und dem Burgstall Schlössel.
Er gehörte zum Schulsprengel von Hofdorf, zur katholischen Pfarrei Pondorf und zuletzt zum Bezirk der Post in Wiesenfelden.
Geschichte
Der Ort ist in einer Rodungsinsel im Waxenberger Forst entstanden. Im Jahr 1406 erhielt Jörg der Zenger aus einer Erbmasse Friedrichs des Kammerauers, Pfleger für die Burg Wörth, Waxenberg. In den nächsten 70 Jahren wechselte die Ortschaft fünfmal ihren Besitzer, bis sie 1480 zur Herrschaft Wörth kam; auch Weinbau wird genannt.
Am 24. August 1906 zogen die letzten Bewohner von Waxenberg fort. Die schlechte wirtschaftliche Lage, der Auswanderungsdrang in die USA sowie Streitigkeiten unter den Einwohnern dürften maßgeblich zum Wegzug beigetragen haben. Die Ortschaft Waxenberg, die einmal zu den flächenmäßig größten Gemeinden in der Oberpfalz zählte, wurde planmäßig aufgegeben und die dazugehörige Ackerfläche aufgeforstet. Nach dem Abzug der letzten Familie wurde die Ortsbezeichnung Waxenberg in der Gemeinde Höhenberg in den 1930er Jahren aufgelassen. Eine Gedenktafel im Gasthaus "Schiederhof" bei Wiesenfelden erinnert bis heute an diese Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
- 1861: [4] 19 Einwohner
- 1871: [5] 27 Einwohner
- 1875: [6] 29 Einwohner
- 1885: [7] 20 Einwohner
- 1900: [1] 24 Einwohner
- 1925: [8] --
Ehemalige Gemeinde
Die Gründung der Landgemeinde im Landgericht Wörth des Bezirksamts Regensburg erfolgte 1827/1828. Im Jahr 1861 bestand die Gemeinde aus den fünf Orten Aukenthal, Forstbrunn, Hub, Schiederhof und Waxenberg (Wachsenberg).[4] Bis 1871 kamen die beiden Orte Breimbachmühle und Gartenroith hinzu.[6] Im Jahr 1885 wurden zwei weitere Orte aufgeführt, Baumschule und Pflegerschläge.[7] Zwischen 1885 und 1900 wechselte Gartenroith zur Gemeinde Hofdorf.[1][9]
Die Gemeindefläche betrug ursprünglich rund 2600 Hektar[7] und wurde 1900 um die Besitzungen des Fürsten von Thurn und Taxis reduziert, die gemeindefreies Gebiet wurden. Es verblieben etwa 645 Hektar Gemeindefläche.[1]
Im Jahr 1925 wurden Waxenberg und Baumschule nicht mehr als Orte der Gemeinde geführt, der Name der Gemeinde blieb Waxenberg.[8]
1946 wurde die Gemeinde Waxenberg aufgelöst,[10] zur Gemeinde Höhenberg im oberpfälzer Landkreis Regensburg kamen Augenthal (Aukenthal), Forstbrunn, Hub, Pflegerschläge und Schiederhof,[11] Breimbachmühle wurde nach Obermiethnach[12] eingemeindet.
1972 wurde die Gemeinde Höhenberg einschließlich der Gemeindeteile der ehemaligen Gemeinde Waxenberg in den niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen umgegliedert[13] und 1974 aufgelöst und nach Wiesenfelden eingemeindet.[11]
Am 1. Juli 2000 wurde das gemeindefreie Gebiet Waxenberger Forst-West der Stadt Wörth an der Donau eingemeindet. → Artikel Liste der ehemaligen gemeindefreien Gebiete in Bayern.
Die drei Orte Baumschule, Pflegerschläge und Waxenberg der insgesamt neun Ortschaften im ehemaligen Gemeindebereich sind mittlerweile Wüstungen.
Einwohnerentwicklung Gemeinde Waxenberg
Ihre größte Einwohnerzahl hatte die Gemeinde im Jahr 1875 mit 131 Einwohnern.[10] Davon lebten 29 im Hauptort Waxenberg,[6] 8 in der Einöde Aukenthal,[14] in Breimbachmühle 3,[15] im Weiler Forstbrunn 36,[16] Gartenroith hatte 3 Einwohner,[17] die Einöde Hub 27,[18] und der Weiler Schiederhof 25.[19]
Literatur
- Josef Fendl (Red.): Wörth, Stadt zwischen Strom und Berg. Regensburg 1979, Seite 214/215 DNB 790673258.
- Fritz Jörgl: Kleine Wörther Volkskunde „10 Jahre Ehrenamt Heimatpfleger“. Herausgeber Stadt Wörth a. d. Donau. Oberpfalzverlag Laßleben, Kallmünz 2012, Seite 40/41 ISBN 978-3-7847-1224-6.
Weblinks
- Wachsenberg, Ortsheimatpfleger von Wörth an der Donau
Einzelnachweise
- ↑ a b c d K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 923–924 (Digitalisat).
- ↑ Amtsbezirk. Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung | Straubing, abgerufen am 10. April 2019.
- ↑ Amtsbezirk. Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung | Regensburg mit Außenstelle Hemau, abgerufen am 10. April 2019.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 746, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 924, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 169, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 884–885 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 932–933 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 121, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 71–72, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Straubing-Bogen, Fußnote 34).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- ↑ Gesetz zur Neuabgrenzung der Regierungsbezirke Vom 27. Dezember 1971. Art. 2 a. In: Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt. Nr. 6. München 1971 (Online [PDF; 7,4 MB; abgerufen am 1. September 2021]).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 8, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 17, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 37, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 41, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 70, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 136, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
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