Wawrzyszów (Wiązów)
Wawrzyszów Lorenzberg | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Strzelin | |
Gmina: | Wiązów | |
Geographische Lage: | 50° 44′ N, 17° 14′ O | |
Höhe: | 170 m n.p.m. | |
Einwohner: | 137 (31. Dez. 2022[1]) | |
Postleitzahl: | 55-120 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | |
Kfz-Kennzeichen: | DST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 378 Biedrzychów –Grodków | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Wawrzyszów (deutsch Lorenzberg) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Landgemeinde Wiązów im Powiat Strzeliński in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Wawrzyszów liegt zwölf Kilometer südlich vom Gemeindesitz Wiązów (Wansen), ca. 15 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Strzelin (Strehlen) und rund 52 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Östlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschaft Opole.
Durch Łojowice verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 378.
Nachbarorte
Nachbarorte von Wawrzyszów sind im Westen Łojowice (Louisdorf) und im Norden Krajno (Krain).
Geschichte
Das als Waldhufendorf gegründete Lorenzberg soll schon im 14. Jahrhundert bestanden haben. Der Legende nach stand dort zunächst eine Wallfahrtskapelle, worum sich der Ort bildete. Die dem heiligen Laurentius von Rom geweihte Pfarrkirche wurde möglicherweise im 15. Jahrhundert erbaut und war seit ca. 1530 evangelisch.[2] 1520 war der Besitzer von Lorenzberg Georg von Reibnitz. Seit 1578 gehörte es den Herren von Reideburg, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Herren von Prittwitz, 1761 den Herren von Kittlitz und 1783 einem Baron von Kopy.
Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Gemeinde erst 1650 wieder einen eigenen Seelsorger. Der Kretschmer Adam Hampel kehrte 1650 in das Dorf zurück.[3] Lorenzberg war früher mit der Kirche St. Salvator in Jäschkittel verbunden, wo der Priester jeden dritten Sonntag eine Messe las.[4] 1683 zerstörte ein Brand das Obervorwerk. Die Feuersbrunst vernichtete das Wohnhaus, alle Nutztiere und Getreide, die Kirche und das Pfarrhaus blieb unversehrt. Der Schaden belief sich auf 6000 Thaler.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Lorenzberg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 bestand Lorenzberg aus einem Vorwerk, dreißig Feuerstellen und 205 Einwohnern.[5]
Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Lorenzberg ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Strehlen eingegliedert. 1845 zählte Lorenzberg unter Aufsicht des Patrimoniumgerichtes Grottkau, 55 Häuser, ein herrschaftliches Schloss, ein herrschaftliches Vorwerk, 316 überwiegend evangelische Einwohner (24 katholisch), eine evangelische Pfarrkirche, eingepfarrt: Lorenzberg, Krain, Louisdorf, Ober-Ecke und Jäschkittel, eine evangelische Schule, katholische Kirche zu Hohengiersdorf, ein Widum, eine Brauerei, zwölf Handwerker, ein Händler und 1860 Rinder.[6] 1874 wurde aus den Landgemeinden Krain, Lorenzberg, Nieder-Jäschkittel, Mittel-Olbendorf, Nieder-Olbendorf, Ober-Ecke, Ober-Jäschkittel, Ober-Olbendorf und deren Gutsbezirke der Amtsbezirk Lorenzberg gebildet.[7] 1885 zählte der Ort 219 Einwohner.[8]
1933 zählte Lorenzberg 255, 1939 wiederum 245 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Strehlen.[9]
Nach Kriegsende wurde Lorenzberg von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit fast ganz Schlesien unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Lorenzberg die Ortsbezeichnung Wawrzyszów ein. Soweit noch deutsche Bewohner anwesend waren, wurden diese in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1999 kam der Ort zum Powiat Strzeliński in der Woiwodschaft Niederschlesien.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Kirche Unsere Liebe Frau von Loreto (poln. Kościół filialny MB Loretańskiej) wurde 1817 im Stil des Klassizismus errichtet und diente bis 1945 der evangelische Gemeinde.
- Das Schloss Lorenzberg (poln. Pałac Wawrzyszów) 1830 von der Familie von Kopp im Stil des Klassizismus erbaut. Heute befindet sich im Schloss eine Grundschule.[10]
Söhne und Töchter des Dorfes
- Ernst Zimmer (1864–1924), deutscher Maler und Illustrator
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Raport o stanie gminy 2022 (poln.)
- ↑ Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen nach ihren frühesten urkundlichen Erwähnungen: ein Beitrag zur schlesischen Kirchengeschichte. Max, 1884 (google.co.uk [abgerufen am 13. August 2021]).
- ↑ ev. Kirchgemeinde Lorenzberg-Jäschkittel, Kr. Strehlen. Abgerufen am 13. August 2021.
- ↑ Siegismund Justus Ehrhardt: Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens: Welcher die Protestantische Kirchen- und Prediger-Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Brieg in sich fasset. Pappäsche, 1782 (google.de [abgerufen am 13. August 2021]).
- ↑ Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien: So das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Tramp, 1783 (google.co.uk [abgerufen am 13. August 2021]).
- ↑ Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 13. August 2021]).
- ↑ Amtsbezirk Louisdorf. Abgerufen am 13. August 2021.
- ↑ AGOFF Kreis Strehlen
- ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Strehlen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wawrzyszów. Abgerufen am 13. August 2021.
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Positionskarte von Polen
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Dieses Bild zeigt das Denkmal in Polen mit WLM ID:
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Wawrzyszów - Pałac, obecnie Szkoła Podstawowa