Wasserkar (Hochkönig)

Wasserkar
Lagebei Werfen-Tenneck, Land Salzburg
GewässerWandbach (entspringt erst unterhalb)
GebirgeHochkönigstock
Geographische Lage47° 27′ 4″ N, 13° 4′ 27″ O
TypKar, Trockental
GesteinKalke
Höhe1510 m ü. A.
Länge1,5 km
FloraUrwaldrest
Besonderheitenehem. Naturwaldreservat

Das Wasserkar ist ein Hochtal (Kar) im Hochkönigstock bei Tenneck (Gemeinde Werfen), Land Salzburg. Es birgt einen bedeutenden Urwaldrest.

Lage und Landschaft

Das Wasserkar ist ein südliches Nebental des Blühnbachtals im Pongau, das sich östlich des Tenneck (2435 m ü. A.) nordwärts zieht. Es ist das Karst-Quellgebiet des Wandbachs, der oberhalb von Schloss Blühnbach mündet, ist aber gänzlich ein Trockental.[1] Der Wandbach heißt so, weil er erst unterhalb der Steilstufe, die das Wasserkar gegen das Blühnbachtal trennt, entspringt. Umrahmt wird das tief eingeschnittene Tal vom Hochtenneck–Niedertenneck-Grat westlich und Floßkogel (2437 m ü. A.) und Alblegg (2361 m ü. A.) im Osten. Gegen Süden trennt eine weitere Steilstufe am Fliegerköpfl die Talung vom Karstplateu unterhalb der Übergossenen Alm, dem Hochköniggletscher.

Naturwald Wasserkar

Durch die unwegsame Lage, und weil das Blühnbachtal lange kaiserliches Jagdrevier war,[2] und forstlich wenig genutzt, konnte sich hier ein recht naturbelassener Waldbestand halten. Es handelt sich um einen Lärchenwaldbestand, der sich aus einem Kalkhangschutt-Fichtenwald hervorgehend auf Höhen von 1350 bis 1800 m erstreckt.

Der Wald wurde in den 1980ern als Naturwaldreservat, einem internationalen Waldschutznetzwerk, das auf Vertragsnaturschutz beruht, ausgewiesen (o.Nr.). Mit der Schaffung des umfassenden Naturschutzgebietes Kalkhochalpen 1983 (NSG00012) und dessen Erklärung zum Europaschutzgebiet 2006 (AT3211012/ESG00009) wurde es mit Einwilligung des Eigentümers, den Österreichischen Bundesforsten (ÖBF), in dessen Managementplan übernommen. Als Naturwaldreservat wird es heute nicht mehr geführt.

Alpinismus

Das Wasserkar ist gänzlich weglos,[2] und nur mit Ortskenntnis begehbar. Östlich oberhalb führt der Höhenweg von der Ostpreußenhütte auf den Hochkönig vorbei, den Tenneck besteigt man – ebenfalls ohne Markierung – üblicherweise von Süden, zum Wasserkar bricht er steil ab.

Literatur

  • Eberhard Fugger: Das Blühnbachtal. In Jahrbuch der Kais. Kön. Geologischen Reichs-Anstalt 1907, Heft 1 und 2, Abschnitt Das Wasserkar, S. 99 ff (ganzer Artikel S. 91–114, darin 9 ff; Webrepro, archive.org; zobodat.at [PDF]).
  • R. Wallmann: Waldkundliche Analyse des Urwaldrestes Wasserkar im Blühnbachtal, Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Wien 1982.

Einzelnachweise

  1. Zur Geologie und Karsthydrologie Lit. Fugger: Das Blühnbachtal.
    Josef Goldberger: Die Karstentwicklung und Felsbruchentwicklung am Hochkönig. In: Mitteilungen des Salzburger Gesellschaft für Landeskunde, 93. Vereinsjahr 1953, dort etwa insb. Fig. 2 Profil H.Tenneck – Eibleck, nicht überhöht, S. 143 (zobodat.at [PDF], dort S. 14).
  2. a b Die Frage des Zustiegs zum Hochkönig und der Wegefreiheit thematisierte schon Heinrich von Barth 1874: Neue Debatte; specieller Vermittelungsvorschlag vom Jäger proponirt, von mir acceptiert, aus H. v. Barth: Aus den Nördlichen Kalkalpen. 1874, Kapitel VII. Das Haagen-Gebirge (Webtext auf bergruf.de, vergl. auch die Reisebeschreibung Mit einem Blühnbacher Jäger durch das Hundskar auf die Gebirgshöhe ff. ebd.).

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  • N: 48.0767055° N
  • S: 46.8998111° N
  • W: 12.0100138° O
  • O: 14.0424444° O
Wappen at werfen.png
Gemeinde Werfen: Im geteilten Schild oben in Gold die wachsende vorwärtsgekehrte Gestalt eines Pilgers mit rotem Kleide, schwarzem Mantel und ebensolchem barettartigem Hut, in der Rechten einen Pilgerstab haltend, die Linke in die Seite gestützt, unten in Blau ein aufrechter rechtsgewendeter schwarzer Hund