Wasraschdane (Burgas)
Wasraschdane (auch Vazrazhdane geschrieben, bulgarisch Възраждане) ist ein Stadtbezirk der bulgarischen Hafenstadt Burgas. Der Bezirk gehört zur Innenstadt und wird von den Boulevards Maria Luisa, Christo Botew, San Stefano und Iwan Wassow begrenzt. Im Nordosten grenzt Wasraschdane an das Stadtzentrum und im Osten an den Hafen Burgas. Im Süden und Südwesten grenzt Wasraschdane an der Eisenbahnlinie von Burgas ins Landesinnere und im Westen das Viertel an das Gewerbegebiet Nord (Industriana zona Sewer, dt. Industriezone Nord).[1]
Der Stadtbezirk Wasraschdane ist einer der ältesten der Stadt und entstand nach der »Befreiung« der Stadt von Osmanischer Fremdherrschaft (so genannte Gründerzeit) entlang der Ferdinandowa-Straße zu den Süßwasserquellen der Stadt. Das Viertel ist nach der Periode der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes während der 500-jährigen osmanischen Herrschaft: bulgarisch Възраждане/Wasraschdane, dt. Bulgarische Wiedergeburt benannt. Da auch nach der »Befreiung« weite Teile mit bulgarischer Bevölkerung nach den Beschlüssen des Berliner Kongresses im Osmanischen Reich verblieben, flüchteten viele nach Bulgarien. In Wasraschdane, westlich des Gerichtsgebäudes, siedelten sich vornehmlich Flüchtlinge (siehe Thrakische Bulgaren) aus Südthrakien (heute in Griechenland und Türkei) an. Aus diesen Gründen tragen viele Straßen und Einrichtungen im Viertel Namen von Personen oder Ereignissen aus dieser Epoche.
In der Minkow-Gaststätte in der Straße Ferdinandova 63 befand sich die Zentrale der BMARK für Ostthrakien. Dort schlossen sich zwischen dem 19. und 21. Februar 1897, während des ersten Kongresses der thrakischen Flüchtlingsorganisationen diese zum Bund der thrakischen Vereine Strandscha. Im Hinterhof der Gaststätte richtete 1900 der führende Ideologe der BMARK Goze Deltschew eine illegale Bombenfabrik ein in der auch die Sprengstoffe für die Attentate von Thessaloniki (1903) hergestellt wurden.
Im Viertel liegen einige der Sehenswürdigkeiten und Kulturhäuser der Stadt wie die römisch-katholischen Kirchen Maria Gottes, das Alte Gerichtsgebäude, das Opernhaus, das Schauspielhaus, das Jugendkulturzentrum, der Offiziersklub, der Park Borisgarten und die alten Markthallen der Stadt. Ebenfalls im Bezirk befinden sich die Grundschulen Knjaz Boris I., Ljuben Karawelow, das Technikum für Elektrotechnik Konstantin Fotinow und das Gymnasium Iwan Wassow. Im Karree zwischen den Straßen Zar Petar, Ferdinandowa und William Gladstone sind noch viele Gebäude aus Gründerzeit erhalten.
Galerie
- Teil der Markthallen
- Der Offiziersklub
- Typisches Gebäude der s.g. Gründerzeit
- Die Kirche Maria Gottes
- Das Technikum für Elektrotechnik und das Gymnasium Iwan Wassow
- Zentrale Feuerwache in der William-Gladstone-Str.
Einzelnachweise
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Burgas, Bulgarien: Der Ganisonsklub auf dem Boulevard Hristo Botev.
Coat of arms of Burgas, Bulgaria, consists of a shield with sea dragon, grasping a tower, three ships on top the shield. Colours: shield - royal blue, dragon and ships - yellow or gold, sails and tower - white, all black borders.
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Burgas, Bulgarien: Gebäude an der Kreuzung der Sheinovo Straße und der Zar Ivan Shishman Straße
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Die bulgarisch-katholische Kirche Hl. Mutter Gottes: Die Kirche ist ein Teil des ehm. französischen Mädchenpensinats, erbaut 1918 nach den Plänen der beiden Architekten Ricardo Toscanini und Swetoslaw Slavow. Der späthistoristische Bau weist strenge Proportionen in den dekorativen Schmuckelementen auf. In den 60-er Jahren wurde das Gebäude als Krankenhaus genutzt.
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Burgas, Bulgarien: die Schule Iwan Wassow und das Technikum für Elektrotechnik
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Burgas, Bulgarien: Zentrale Feuerwehrwache in der William Gladstone Str.