Warthof

Burg Wart
Das Forsthaus Warthof
auf dem Gelände der ehemaligen Burg Wart

Das Forsthaus Warthof
auf dem Gelände der ehemaligen Burg Wart

Alternativname(n)Warthof
StaatDeutschland
OrtAspach-Warthof
Entstehungszeitum 1200
ErhaltungszustandRuine, tlw. um 1650 überbaut
Geographische Lage49° 1′ N, 9° 25′ O
Höhenlage460 m ü. NN
Warthof (Baden-Württemberg)
Warthof (Baden-Württemberg)

Das heutige Forsthaus Warthof befindet sich in Waldeinsamkeit auf dem Gelände der verfallenen Burg Wart am Südhang der Winterlauter in den Löwensteiner Bergen. Die Burg Wart war ursprünglich eine mittelalterliche Vor- oder Wartburg der Markgrafen von Baden und liegt südwestlich von Spiegelberg in der Gemeinde Aspach im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.

Geschichte der Burg

Die Burg Wart wurde – je nach Quelle – Anfang des 12. Jahrhunderts oder um das Jahr 1200 von den Markgrafen von Baden im Gebiet zwischen den größeren Burgen Löwenstein, Lichtenberg und Reichenberg erbaut. Die kleine Dienstmannenburg kam samt der kleinen, dem Heiligen Laurentius geweihten Kapelle 1297 durch Heirat mit einer badischen Prinzessin an die Grafen von Wirtemberg.

Die Burg wurde von den Wirtembergern zu Lehen gegeben und um 1435 an Konrad von Stammheim verpfändet. Zu dieser Zeit wurde hier in einem Bergwerk nach Gagat[1], Gold und Silber gesucht. 1456 verlieh Graf Ulrich die Burg an Benrold Nothaft von Hohenberg. 1509 veräußerte dessen Sohn, der Ritter Eitel Hans Nothaft von Hohenberg die Burg wieder an Württemberg.[2] 1524 wurde die Burg an Trautwein Vaihinger von Schöntal verkauft. Aufständische Bauern, denen Vaihinger zuvor in Weinsberg knapp entkommen war, plünderten im Bauernkrieg 1525 die Burg und steckten sie in Brand. Dabei verbrannte auch die dem Heiligen Laurentius geweihte Burgkapelle. Die Burgruine wurde nie wieder aufgebaut. Trautwein Vaihinger prozessierte noch 1533 vergeblich gegen die vermeintlichen Brandstifter.[1]

Weitere Nutzung

Nach dem Brand von 1525 war die Burg bis 1559 unbewohnt und zerfiel langsam. Auf den Äckern wuchsen Büsche.[1] Ruine, Felder und Wälder kamen 1559 durch Schenkung an Dietrich von Plieningen, der die Burg Schaubeck bewohnte. 1593 fiel der Besitz an Sebastian und Christoph von Plieningen. 1650 errichteten die neuen Herren auf dem Burggelände die noch bestehenden Gebäude, die heute als Forsthaus, Scheune und Backhaus genutzt werden. Im 18. Jahrhundert war der Warthof im Besitz der Freiherren von Gaisberg, derer von Eltershofen und kam an die württembergische Linie derer von Kniestedt, ehe er an die Freiherren von Bruselle fiel.[3] 1862 kaufte der Staat Württemberg das Gut Wart von dem Freiherrn Felix Friedrich von Bruselle[4] und wandelte das Bauernhaus in eine Forstdienststelle um, die heute dem Forstamt Backnang untersteht.

Beschreibung

Warthof mit Ruine der Burg Wart
„Kiesersches Forstlagerbuch“ (1686)

Wall und Graben sind – mit Ausnahme des südlichen Bereichs, der durch eine Forststraße überbaut wurde – vollständig erhalten. Der Graben war früher mit Wasser gefüllt und wurde von einem Brunnen gespeist, so auch noch auf der Forstkarte von Andreas Kieser. Ansehnliche Mauerreste der nördlichen Ringmauer sowie der nördlichen Außenwand des Hauptgebäudes aus Sandsteinquadern sind erhalten geblieben. Es ist auch noch ein Gewölbekeller vorhanden, der wohl aus der zeit nach 1525 stammt.[2]

Literatur

  • Gerhard Fritz, Roland Schurig (Hrsg.): Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. 1. Ausgabe. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 60–62.

Weblinks

Commons: Warthof (Aspach) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Aspach: Rund um den Warthof. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  2. a b Gerhard Fritz, Gotthard Reinhold: Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. Hrsg.: Gerhard Fritz, Roland Schurig. 1. Auflage. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 61.
  3. Gerhard Fritz, Gotthard Reinhold: Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. Hrsg.: Gerhard Fritz, Roland Schurig. 1. Auflage. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 60–62.
  4. Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, S. 225.

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Warthof (Aspach)
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Ansicht von Warthof, Kleinaspach, Aspach, aus den Forstlagerbüchern von Andreas Kieser