Warp (Galaxie)
Ein Warp (englisch für Verformung) ist eine S-förmige Verformung von Spiralgalaxien senkrecht zur Scheibenebene. Bei den meisten Galaxien beginnt diese Verformung überwiegend am Außenrand des sternreichen sichtbaren Teils der Scheibenebene und erstreckt sich in die zum größten Teil aus neutralem Wasserstoff bestehenden sternarmen, nicht sichtbaren Außenbereiche der Scheibe. Warps können deswegen vor allem mithilfe der Radioastronomie im 21-cm-Band beobachtet werden. Bei einigen Galaxien wie ESO 510-G13 reichen die Krümmungen bis in die sternreiche innere Scheibe und können mit optischen Teleskopen beobachtet werden. Auch die Scheibe des Milchstraßensystems ist in ihren Randbereichen verbogen.
Warps wurden erstmals 1976 von Renzo Sancisi in den Außenbereichen von Galaxien in Kantenlage erkannt. Ihre Ursache ist jedoch noch nicht genau bekannt. Sie können durch die Gezeitenwirkung vorbeiziehender Galaxien verursacht worden sein, jedoch können auch bei isolierten Galaxien Warps beobachtet werden. Eine favorisierte Erklärung sind Halos Dunkler Materie um Galaxien in der Form von Ellipsoiden, die gegen die Ebene der jeweiligen Galaxie geneigt sind. Diese dunkle Materie wird u. a. auch für die ansonsten unerklärlich schnelle Rotation von Spiralgalaxien verantwortlich gemacht.
Computersimulationen der Galaxienentwicklung legen nahe, dass die Ursache für die unterschiedliche Orientierung von Galaxienscheibe und Halo in der Verschmelzung mit Zwerggalaxien liegt, welche während des Verschmelzens über Drehimpulsübertragung die Scheibe der größeren Galaxie leicht verkippen. Die Galaxie „eiert“ während ihrer Rotation somit noch lange ihrem Halo nach, bis sie sich allmählich wieder durch innere Reibung in der Galaxienscheibe am Halo der Dunklen Materie ausrichtet.
Zu diesem Modell passen auch Beobachtungen, dass bei einigen Galaxien der Warp noch weiter außen wieder abflacht und in eine neue, gegen die innere Scheibe geneigte Scheibenebene übergeht. Ein Warp wäre somit nur der Übergangsbereich einer inneren, von der Gravitationswirkung der sichtbaren Materie der Galaxie dominierten Scheibe zu einer äußeren, vom Halo der Dunklen Materie beherrschten Scheibe.
Literatur
- Ulrich Klein, Gyula Józsa, Franz Kenn, Tom Oosterloo: Galaxien und Dunkle Materie: neue Sichtweise. In: Sterne und Weltraum. Nr. 9, September 2005, S. 28–36.
Weblinks
- Was sind Warps? aus der Fernseh-Sendereihe alpha-Centauri (ca. 15 Minuten). Erstmals ausgestrahlt am 20. Dez. 2006.
- Die Sternströme von NGC 5907 – Astronomy Picture of the Day vom 19. Juni 2008.
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Eine der Sombrerogalaxie ähnlich sehende Galaxie in Kantenlage mit einem kleinen Warp.
The spiral galaxy NGC 5907, sometimes known as the "Splinter Galaxy" because of its unusual appearance, is located in the constellation Draco. It is fairly bright, and appears elongated because it has an edge-on alignment when viewed from Earth. It also has a strong set of dust lanes, visible in this image from NASA's Spitzer Space Telescope as red features. The central lane is so pronounced at visible light wavelengths, where it blocks our view of the starlight, that the galaxy was once mistaken for two objects and given two entries in the original New General Catalogue. The catalogue, published by J.L.E. Dreyer in 1888, was an attempt to collect a complete list of all nebulae and star clusters known at the time.
NGC 5907's special orientation and close proximity to Earth have made it a popular target for observation by both professional and amateur astronomers. Over the last decade, ever-improving infrared instrumentation have allowed scientists to detect light from the galaxy that was until now hidden by dust. Recent observations using Spitzer's InfraRed Array Camera at infrared wavelengths from 3-10 microns resulted in the discovery of a significant and potentially massive thick stellar disk. This is the first time that a thick disk has been detected and characterized in the infrared.
This image is composed of images obtained at four wavelengths: 3.6 microns (blue), 4.5 microns (green), 5.8 microns (orange) and 8 microns (red). The contribution from starlight has been subtracted from the 5.8 and 8 micron images to enhance the visibility of the dust features.