Wargemoulin-Hurlus

Wargemoulin-Hurlus
Wargemoulin-Hurlus (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Marne (51)
ArrondissementChâlons-en-Champagne
GemeindeverbandL’Argonne Champenoise
Koordinaten49° 9′ N, 4° 42′ O
Höhe131–204 m
Fläche15,17 km²
Einwohner47 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte3 Einw./km²
Postleitzahl51800
INSEE-Code

Wargemoulin-Hurlus ist eine französische Gemeinde mit 47 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Marne in der Region Grand Est (bis 2015 Champagne-Ardenne). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Châlons-en-Champagne und zum 2014 gegründeten Gemeindeverband L’Argonne Champenoise.

Geografie

Zwei Drittel der Gemeinde sind militärisches Sperrgebiet

Wargemoulin-Hurlus liegt etwa 55 Kilometer östlich von Reims, unmittelbar westlich der Argonnen an der Tourbe, einem kleinen Nebenfluss der Aisne, im nördlichen Teil der Champagne sèche, der „trockenen Champagne“, auch „lausige Champagne“ (Champagne pouilleuse) oder „kreidehaltige Champagne“ (Champagne crayeuse) genannt. Das Gebiet der 15,02 km² großen Gemeinde hat eine sieben Kilometer lange Ost-West-Ausdehnung und ist von flachen bis flachwelligen Geländeabschnitten geprägt. Nur das östliche Drittel der Gemeinde ist bewohnt und landwirtschaftlich nutzbar. Hier liegt in Tourbetal das Dorf Wargemoulin. Die Mitte und der Westen der Gemeinde sind Teil des Standort-Truppenübungsplatzes von Suippes (Camp de Suippes). In diesem Bereich liegt das ehemalige Dorf Hurlus, das im Ersten Weltkrieg völlig zerstört und wie viele andere Dörfer der Zone rouge nicht wieder aufgebaut wurde. Umgeben wird Wargemoulin-Hurlus von den Nachbargemeinden Minaucourt-le-Mesnil-lès-Hurlus im Norden und Osten, Laval-sur-Tourbe im Süden, Somme-Suippe im Südwesten sowie Souain-Perthes-lès-Hurlus im Westen.

Geschichte

in der Mitte oben zwei der Fibeln aus Wargemoulin, ausgestellt in der Carnegie-Bibliothek in Reims

Das Gebiet der Gemeinde war schon früh besiedelt; Ausgrabungen im 19. Jahrhundert förderten goldene, mit Korallenperlen besetzte keltische Fibeln und Torques zutage.

Die 1793 als eigenständige Gemeinde gegründete Ortschaft Wargemoulin wurde erstmals 1184 als Wargemolin genannt. Weitere Schreibweisen waren Molendinum de Warge-Molin (1208), Vargemolin (um 1300), Verge-Moulin (1306), Varge-Moulin (1461), Wurgemolin (1573), Vurage-Moulin (1711) und Warge-Moulin (18. Jahrhundert). Der ebenfalls 1793 als selbständige Gemeinde gegründete Ort Hurlus hieß im 11. Jahrhundert Ursluus, zwischen 1303 und 1312 Ullus und Urlus. Für 1686 sind die Schreibweisen Urlu und Hurlu überliefert. 1911 hatte Hurlus noch 88 Einwohner. Nach der völligen Zerstörung im Ersten Weltkrieg blieben nur wenige Trümmerreste und man entschloss sich, das Dorf nicht wieder aufzubauen. 1950 wurden die Gemeindegebiete von Wargemoulin und Hurlus zusammengelegt und es entstand die heutige Gemeinde Wargemoulin-Hurlus.[1][2][3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner[4][5]5755474548434947

Im Jahr 1876 wurde mit 220 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Étienne, 1865 errichtet, im Ersten Weltkrieg beschädigt, in den 1930er Jahren rekonstruiert[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

In Wargemoulin sind neun Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten).[7]

Wargemoulin-Hurlus ist nur über die Straße D66 von Somme-Tourbe nach Ville-sur-Tourbe erreichbar. In der 38 Kilometer entfernten Stadt Châlons-en-Champagne bestehen Bahn- und Autobahnanschluss.

Belege

  1. Dictionnaire topographique de la France
  2. Wargemoulin auf cassini.ehess.fr
  3. Hurlus auf cassini.ehess.fr
  4. Wargemoulin-Hurlus auf cannuaire-mairie.fr
  5. Wargemoulin-Hurlus auf insee.fr
  6. Eintrag Nr. IA00060077 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks

Commons: Wargemoulin-Hurlus – Sammlung von Bildern

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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Navarin-FR-51-barrière du camp de Suippes-1.jpg
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Face au monument aux morts des Armées de Champagne; une entrée du camp militaire de Suippes (Marne, France)
Tahure ruines de l'église.jpg
Autor/Urheber: G.Garitan, Lizenz: CC BY-SA 4.0
vue de Sommepy-Tahure autour de la Première Guerre mondiale.
Bijoux 06144.JPG
collection Léon Morel
Wargemoulin 00102.jpg
vue d'une carte postale ancienne.