Wappenstein
Der Oberbegriff Wappenstein (englisch coat of arms stone, crest stone oder armorial stone) bezeichnet in einem weiten Sinn einen Stein mit einem oder mehreren Wappen (beziehungsweise einen Stein, der mit einer wappenartigen/heraldischen Zier versehen ist).[1]
Arten
Zur Gruppe der Wappensteine zählen alle Formen von Steinen, die wie auch immer mit Wappen versehen sind, zum Beispiel Mauersteine (besonders die Schlusssteine von Mauerbögen), Grabsteine (besonders bei Epitaphen und Grabplatten aller Art), Grenzsteine, Findlinge, Schmucksteine, Pflastersteine et cetera. Der jeweilige Stein erhält den Wappendekor durch unterschiedliche Verfahren, beispielsweise dadurch, dass ein Wappen aus dem Stein „gehauen“ ist (teils erhaben, teils tief eingeschnitten) oder durch Bemalung, Schliff, Gravur, Druck oder eine vergleichbare Bearbeitung.
Mauersteine oder ähnliches mit Wappen
Wappensteine finden sich auf Bauwerken (in Kirchen, Kathedralen, Kreuzgängen, Burgen, Schlössern, Privathäusern, an Säulen, Erkern, Decken, Hauseingängen, Toreinfahrten et cetera). Insbesondere kommen sie auf Mauerwerken in verschönender, repräsentativer oder symbolischer Funktion vor, gewöhnlich formal deutlich vom Rest eines Bauwerkes durch Farbe, Erhebung, Einfassung oder Ähnliches abgrenzt. Zuweilen wird dem Wappenstein eine Legende beigegeben, zum Beispiel eine Jahreszahl oder eine Inschrift mit dem Namen des Wappenführenden.
1696: Wappenstein mit Ziegenadler, am Rathaus in Treysa
Wappenstein von Gernrode (Denkmal)
Epitaph oder Ähnliches mit Wappen
Ein Epitaph (Grabplatte/Grabstein), das mit einem Wappen oder einer Ahnenprobe in Form von Wappendarstellungen geschmückt ist, wird gemeinhin als „Wappenstein“ aufgefasst.
1500: Wappenstein (Epitaph) des Adam Wolf von Sponheim
Wappenstein (Epitaph) des Hermann von Harras
Wappenstein in der Pfarrkirche St. Johannis, Werben
Wappenstein des ungarischsprachigen Kulturraums
Findling, Stele oder Ähnliches mit Wappen
Zu den Wappensteinen zählen auch Findlinge, Stelen oder Ähnliches, die zum Beispiel mit einem Kommunalwappen verziert sind. Diese sind häufig an ein- und ausfallenden Straßen oder im Zentrum aufgestellt, wo sie den Beginn oder das Ende einer Ortschaft beziehungsweise die Ortsmitte kennzeichnen, kommen aber auch an anderen Plätzen vor.
Wappenstein mit dem Wappen von Heeßel
Wappenstein von Zinnitz
Wappenstein von Senftenberg
- (c) hh oldman, CC BY 3.0
Wappenstein von Buchholz in der Nordheide
Wappenstein von Piesau
Grenzstein mit Wappen
Zur Gruppe der Wappensteine gehören auch Grenzsteine, Grenzsäulen oder vergleichbare Flurdenkmale, auf denen ein oder mehrere Wappen oder wappenartige Motive angebracht sind (Grenzwappen).
Grenzwappen von 1542 (zwischen der Grafschaft Ravensberg und dem Hochstift Minden)
Grenzwappen auf dem Grenzstein zwischen der Grafschaft Rietberg und dem Hochstift Paderborn (1756)
Grenzstein mit Wappen des Fürstenhauses Fürstenberg (1767)
Grenzwappen (Landhege der Freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber)
Schmuckstein mit Wappen
Auch ein Schmuckstein, der mit einem Wappen verziert ist, wird gelegentlich als Wappenstein bezeichnet. Beispielsweise trägt in dem Gemälde des Dr. Johann Schering, welches von Lucas Cranach dem Älteren 1534 gemalt wurde, der Abgebildete einen Fingerring mit einem schwarzen „Wappenstein“, auf dem das Familienwappen der Scheirings zu sehen ist. Wenn bei Siegelringen mit Wappen geschnittene Lagenachate, Saphire, Onyxe oder ähnliche Schmucksteine als Siegelplatte dienen, werden diese zuweilen ebenfalls als „Wappensteine“ bezeichnet.
1576–1586: Siegelring mit Saphir-Wappenstein (Wappen von Stephen Báthory)
Etwa 1650: Siegelring mit Karneol-Wappenstein
17. Jhr.: Siegelring mit Saphir-Wappenstein
18. Jhr.: Siegelring mit Wappenstein
1827–1837: Siegelring mit Amyethyst-Wappenstein
Vor 1943: Siegelring mit Onyx-Wappenstein (Ch. E. H. Sayers)
Siegelring mit natürlichem Saphir-Wappenstein (Jerzy Kossak)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wappenstein. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
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: Basilica, interior. Tombstone of András Archy, 1614 - Szent Erzsébet Street, Old Town, Sárospatak, Borsod-Abaúj-Zemplén County, Hungary
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Epithaph (Grabbildnis, Grabstele) des Ritters Hermann von Harras in der Thomaskirche zu Leipzig
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19.07.1986 3551 Werben (Elbe): Epitaph in der Pfarrkirche St. Johannis (GMP: 52.859728,11.981958). 19860719910AR.JPG(c)Blobelt
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Wappenstein in Zinnitz, Calau, Brandenburg, Deutschland
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Dies ist ein Foto des bayerischen Baudenkmals mit der BLfD-Aktennummer
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Grenzstein Nr. 40 von 1757 zwischen Steinhorst (Fürstbistum Paderborn) und Österwiehe (Grafschaft Rietberg) – Paderborner Seite.
Inschrift Rietberger Seite: WAGZR (Wenzel Anton Graf zu Rietberg) 1757
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Gernrode Wappen der Fürsten von Anhalt-Bernburg
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Grenzstein zwischen Josef Wenzel zu Fürstenberg (1762-1983 - Fürstenhaus Fürstenberg) und Fürstabt Martin Gerbert (Kloster St. Blasien) aus dem Jahr 1767
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Staff of Life - Lancaster Rose, in Guiting Stone. Denis Parsons working on the replacement stone prior to fixing on Riverside of the Houses of Parliament.
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Der Brauergilde-Wappenstein der Stadt Hannover von 1642 wird dem Bildhauer Hans Nottelmann dem Jüngeren zugeschrieben und war ursprünglich an dem 1642 bis 1644 an dem im Auftrag des Rates der Stadt Hannover von den Unternehmer Johann Duve errichteten Brauergilde-Haus in der Osterstraße angebracht. Dort fand sich auch der Schriftzug
der später als Replik nachgebildet wurde. Die hier zu sehende Fotografie entstand mit freundlicher Genehmigung der Gilde Brauerei in der Eingangshalle von deren Verwaltungsgebäude an der Alten Döhrener Straße ...„DER BRAWER HAUS / PRO COMMODITATE PATRIAE“
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Golden signet ring with onx from CH.E.H. Sayers
Nyckelord: Smycke, Gem, Vapensköld, Ring, Fingerring, Sigill, Föremålsbild
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Epitaph des am 16. April 1500 verstorbenen Adam Wolf von Sponheim in der Burgkirche zu Ingelheim
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Wappen Grafen von Ziegenhain und heutiges Stadtwappen von Schwalmstadt, am Rathaus in Treysa
Coat of arms of Queen Mary, consort of King George V
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Wappenstein auf dem Heeßeler Dorfplatz.
Nyckelord: 1800-tal, Ring, Juveler, Guld, Lila, Heraldik, Ringar, Signetringar, Sigillstamp, Föremålsbild, Glitter
Grenzstein von 1542 zwischen der Grafschaft Ravensberg und dem Fürstentum Minden (zur Zeit der Aufstellung noch Hochstift Minden) Kurpark in Bad Oeynhausen, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen.
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Findling mit Senftenberger Wappen und Kipphunt am Ortseingang von Senftenberg. Brandenburg, Deutschland.
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Sygnet herbowy - Jerzego Kossaka. Białe złoto próby 585, szafir naturalny.
Nyckelord: Ring, Sigill, Vapensköld, Fingerring, Föremålsbild, Stämpel, Gem