Wappenstein

Vor 1953: Steinmetz bei der Arbeit an einem Wappenstein (Wappen von Queen Mary, Gemahlin von George V.)

Der Oberbegriff Wappenstein (englisch coat of arms stone, crest stone oder armorial stone) bezeichnet in einem weiten Sinn einen Stein mit einem oder mehreren Wappen (beziehungsweise einen Stein, der mit einer wappenartigen/heraldischen Zier versehen ist).[1]

Arten

Zur Gruppe der Wappensteine zählen alle Formen von Steinen, die wie auch immer mit Wappen versehen sind, zum Beispiel Mauersteine (besonders die Schlusssteine von Mauerbögen), Grabsteine (besonders bei Epitaphen und Grabplatten aller Art), Grenzsteine, Findlinge, Schmucksteine, Pflastersteine et cetera. Der jeweilige Stein erhält den Wappendekor durch unterschiedliche Verfahren, beispielsweise dadurch, dass ein Wappen aus dem Stein „gehauen“ ist (teils erhaben, teils tief eingeschnitten) oder durch Bemalung, Schliff, Gravur, Druck oder eine vergleichbare Bearbeitung.

Mauersteine oder ähnliches mit Wappen

Denis Alva Parsons arbeitet an einem heraldischen Ersatzstein mit Lancaster Rose für den Palast von Westminster.

Wappensteine finden sich auf Bauwerken (in Kirchen, Kathedralen, Kreuzgängen, Burgen, Schlössern, Privathäusern, an Säulen, Erkern, Decken, Hauseingängen, Toreinfahrten et cetera). Insbesondere kommen sie auf Mauerwerken in verschönender, repräsentativer oder symbolischer Funktion vor, gewöhnlich formal deutlich vom Rest eines Bauwerkes durch Farbe, Erhebung, Einfassung oder Ähnliches abgrenzt. Zuweilen wird dem Wappenstein eine Legende beigegeben, zum Beispiel eine Jahreszahl oder eine Inschrift mit dem Namen des Wappenführenden.

Epitaph oder Ähnliches mit Wappen

Ein Epitaph (Grabplatte/Grabstein), das mit einem Wappen oder einer Ahnenprobe in Form von Wappendarstellungen geschmückt ist, wird gemeinhin als „Wappenstein“ aufgefasst.

Findling, Stele oder Ähnliches mit Wappen

Zu den Wappensteinen zählen auch Findlinge, Stelen oder Ähnliches, die zum Beispiel mit einem Kommunalwappen verziert sind. Diese sind häufig an ein- und ausfallenden Straßen oder im Zentrum aufgestellt, wo sie den Beginn oder das Ende einer Ortschaft beziehungsweise die Ortsmitte kennzeichnen, kommen aber auch an anderen Plätzen vor.

Grenzstein mit Wappen

Zur Gruppe der Wappensteine gehören auch Grenzsteine, Grenzsäulen oder vergleichbare Flurdenkmale, auf denen ein oder mehrere Wappen oder wappenartige Motive angebracht sind (Grenzwappen).

Schmuckstein mit Wappen

alternative Beschreibung
1534: Schwarzer Wappenstein mit dem Familienwappen Scheiring (Detail aus dem Gemälde des Dr. Johann Schering, nach Lucas Cranach dem Älteren)

Auch ein Schmuckstein, der mit einem Wappen verziert ist, wird gelegentlich als Wappenstein bezeichnet. Beispielsweise trägt in dem Gemälde des Dr. Johann Schering, welches von Lucas Cranach dem Älteren 1534 gemalt wurde, der Abgebildete einen Fingerring mit einem schwarzen „Wappenstein“, auf dem das Familienwappen der Scheirings zu sehen ist. Wenn bei Siegelringen mit Wappen geschnittene Lagenachate, Saphire, Onyxe oder ähnliche Schmucksteine als Siegelplatte dienen, werden diese zuweilen ebenfalls als „Wappensteine“ bezeichnet.

Weblinks

Wiktionary: Wappenstein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wappenstein. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).

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 : Basilica, interior. Tombstone of András Archy, 1614 - Szent Erzsébet Street, Old Town, Sárospatak, Borsod-Abaúj-Zemplén County, Hungary
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Dr. Johann Scheiring (1505-1555). Der Wappenring des Dargestellten zeigt das Familienwappen der Scheirings.
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Grenzstein Nr. 40 von 1757 zwischen Steinhorst (Fürstbistum Paderborn) und Österwiehe (Grafschaft Rietberg) – Paderborner Seite.

Inschrift Rietberger Seite: WAGZR (Wenzel Anton Graf zu Rietberg) 1757

Inschrift Paderborner Seite: [C]ABZP (Clemens August Bischof zu Paderborn) [17]57
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Gernrode Wappen der Fürsten von Anhalt-Bernburg
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Grenzstein zwischen Josef Wenzel zu Fürstenberg (1762-1983 - Fürstenhaus Fürstenberg) und Fürstabt Martin Gerbert (Kloster St. Blasien) aus dem Jahr 1767
Signetring som tillhört drottning Kristina av Sverige - Livrustkammaren - 91428.tif
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Signetring som tillhört drottning Kristina av Sverige. Oval karneol graverad med det svenska riksvapnet från Vasatiden.
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Staff of Life - Lancaster Rose, in Guiting Stone. Denis Parsons working on the replacement stone prior to fixing on Riverside of the Houses of Parliament.
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Der Brauergilde-Wappenstein der Stadt Hannover von 1642 wird dem Bildhauer Hans Nottelmann dem Jüngeren zugeschrieben und war ursprünglich an dem 1642 bis 1644 an dem im Auftrag des Rates der Stadt Hannover von den Unternehmer Johann Duve errichteten Brauergilde-Haus in der Osterstraße angebracht. Dort fand sich auch der Schriftzug

„DER BRAWER HAUS / PRO COMMODITATE PATRIAE“

der später als Replik nachgebildet wurde. Die hier zu sehende Fotografie entstand mit freundlicher Genehmigung der Gilde Brauerei in der Eingangshalle von deren Verwaltungsgebäude an der Alten Döhrener Straße ...
Fingerring med sigill, 1600-tal - Hallwylska museet - 110173.tif
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Fingerring med sigill, 1600-tal.
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Epitaph des am 16. April 1500 verstorbenen Adam Wolf von Sponheim in der Burgkirche zu Ingelheim
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Wappen Grafen von Ziegenhain und heutiges Stadtwappen von Schwalmstadt, am Rathaus in Treysa
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Wappenstein auf dem Heeßeler Dorfplatz.
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Sigillring av guld och ametist med Lilla Brahevapnet.
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Findling mit Senftenberger Wappen und Kipphunt am Ortseingang von Senftenberg. Brandenburg, Deutschland.
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Sygnet herbowy - Jerzego Kossaka. Białe złoto próby 585, szafir naturalny.
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Fingerring med sigill, 1700-tal.
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Wappenstein von Piesau