Walther Firle
Walther Firle, auch Walter Firle (* 22. August 1859 in Breslau; † 20. November 1929 in München)[1] war ein deutscher Porträtmaler und Genremaler, dessen Herrscherporträts als Vorlagen für die Briefmarken des Königreiches Bayern dienten.
Leben und Wirken
Firle kam als Sohn eines Kaufmanns zur Welt und erhielt schon in jungen Jahren Malunterricht. Er arbeitete kurze Zeit im Unternehmen seines Vaters, ehe er 1879 gegen den ursprünglichen Willen seiner Eltern[2] an der Akademie der Bildenden Künste in München das Studium aufnahm. Zu seinen Lehrern zählten dort Alois Gabl, Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz.
1882 brach er aus finanziellen Gründen sein Studium ab. In den folgenden Jahren unternahm er Reisen nach Italien und Holland, ehe er sich in München niederließ. Dort malte er Genrebilder und Bilder mit religiösen Themen und wurde Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft.[3] Als sein erstes bedeutendes Bild gilt die Morgenandacht in einem holländischen Waisenhause, das von der Berliner Nationalgalerie angekauft wurde. 1890 wurde er zum königlichen Professor berufen.[4][5]
Firle widmete sich zudem der Porträtmalerei und malte unter anderem den Prinzregenten Luitpold von Bayern, Nikolaus Graf von Seebach, Ludwig III. von Bayern sowie den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.[6] Die bayerischen Briefmarkenserien unter König Ludwig III. sind alle nach Firles Porträts gestaltet.
Firle starb am 20. November 1929 im Alter von 70 Jahren.[7]
Ausstellungen
Firles Werke wurden mehrfach im Münchener Glaspalast (ab 1894), in der Großen Berliner Kunstausstellung, in der Großen Kunstausstellung Dresden (1899, 1908, 1912), in Düsseldorf (1902, 1904, 1913), im Künstlerhaus Wien (1894, 1913) sowie in Venedig (1895, 1897, 1914) ausgestellt.[8]
Werke (Auswahl)
- Morgenandacht in einem holländischen Waisenhause (1885)
- Die Sonntagsschule (1886)
- Im Trauerhause (1888)
- Nähstunde (1888)
- In der Genesung (1892)
Galerie
Literatur
- Firle, Walter. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 8 (Textarchiv – Internet Archive).
- Georg Jacob Wolf: Walther Firle. Zu seinem sechzigsten Geburtstag. In: Illustrirte Zeitung. 153, Nr. 3973, Leipzig 1919, S. 210 f.
- Eduard Engels: Walther Firle. In: Die Kunst unserer Zeit. II. Halbband, Franz Hanfstaengl, München 1901, S. 113–142. (scans.library.utoronto.ca; PDF; 14,0 MB).
Weblinks
- Münchner Künstlerateliers. In: Sport & Salon, 4. Februar 1917, S. 14 (Online bei ANNO).
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Zoller: Der Landschaftsmaler Edmund Steppes (1873–1968) und seine Vision einer „deutschen Malerei“. S. 157 (d-nb.info PDF).
- ↑ Eduard Engels: Walther Firle. In: Die Kunst unserer Zeit. S. 117.
- ↑ Catalogue of the Munich Fine Art Exhibition. 1906, S. 20 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Galerie Fine Art bei artists.de (Abgerufen am 7. September 2012).
- ↑ Walther Firle Breslau 1859–1929 München. Abgerufen am 7. September 2012.
- ↑ Westermanns Monatshefte. Band 143. G. Westermann, 1927, S. 233 (books.google.de Vorschau).
- ↑ Heino von Dickinson-Wildberg: Das Dresdner Hoftheater in der Gegenwart. Pierson, Dresden 1902, S. 54. (books.google.de Vorschau).
- ↑ Walter Firle (1859–1929). Abgerufen am 7. September 2012.
Personendaten | |
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NAME | Firle, Walther |
ALTERNATIVNAMEN | Firle, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Porträtmaler und Genremaler |
GEBURTSDATUM | 22. August 1859 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 20. November 1929 |
STERBEORT | München |
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Prinzregent Luitpold von Bayern, gemalt von Walter Firle (1859-1929)
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